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Nachricht vom 15.06.2013    

Kleine Klinik heißt nicht „kranke Klinik“

Das Krankenhaus Dierdorf-Selters tritt einer negativen Einschätzung der Leistungsfähigkeit kleiner Krankenhäuser entgegen: „Viele Krankenhäuser haben schwere finanzielle Probleme, das ist richtig. Es gilt aber nicht für uns.“ Erwin Reuhl, der Geschäftsführer des Evangelischen und Johanniter-Krankenhauses Dierdorf-Selters, wendet sich gegen den Eindruck, dass die Größe entscheidend für die Wirtschaftlichkeit einer Klinik ist.

Klein sein bedeutet nicht schlecht sein, wehrt sich das Krankenhaus Dierdorf-Selters gegen die pauschale Kritik einer bundesweiten Studie. Das Foto zeigt einen Arzt im Krankenhaus Dierdorf bei der Betrachtung einer Röntgenaufnahme. Foto: Holger Kern

Im jüngsten Krankenhaus-Rating des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung war dieser Schluss erneut gezogen und der Politik sogar geraten worden, Schließungen kleiner Häuser finanziell zu fördern.

Das Krankenhaus Dierdorf-Selters verweist auf die andere Seite der Medaille: „Natürlich haben auch wir es immer schwerer, die angestrebte schwarze Null zu erreichen. So sind allein die Kosten für Energie im Jahresvergleich um fast 18 Prozent gestiegen. Wir sind aber - gerade weil wir klein und unabhängig sind - flexibler als andere. Deswegen konnten wir bisher stetig unsere Baulichkeiten optimieren und modernste Medizintechnik anschaffen – bei gleichzeitig ausgeglichenem Haushalt.“ Darüber hinaus seien Nebenleistungen, die anderswo längst kostenpflichtig sind, wie Besucherparkplätze, Fernsehen oder Mineralwasser, weiter kostenlos.

Bei der Forderung nach weiteren Konzentrationen in der Kliniklandschaft würden die negativen Begleiterscheinungen – weite Wege für Patienten und Besucher, fehlende persönliche Beziehungen zu Ärzten und Pflegepersonal oder standardisierte Abläufe –gern vergessen, so Reuhl weiter.



Als Nachteil kleiner Häuser werde dagegen gebetsmühlenartig der Mangel bei Diagnostik und Therapie wiederholt. „Das mag in Einzelfällen so sein, aber auch diesen Schuh ziehen wir uns nicht an. Wir können zwar nicht sämtliche medizinischen Fachgebiete selbst abdecken, haben in unseren ausgewählten Disziplinen aber hervorragende Ärzte und therapeutische Möglichkeiten. Durch Partnerschaften mit externen Spezialisten ergeben sich zusätzliche Angebote.“

Das Krankenhaus Dierdorf-Selters hat 188 Betten und 360 Mitarbeiter und ist vollkommen selbstständig. Zum Vergleich: Die Helios-Klinikkette hält 23.000 Betten vor.



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