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Nachricht vom 18.06.2013    

Jugendliche erschaffen Geschichtszentrum in Montabaur

25 Jugendliche haben im Rahmen der Sozialaktion "72 Stunden" ein Zentrum für die Montabaurer Geschichte erschaffen. Die Mitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde verwandelten ein altes Reisebüro in ein „Montabaurum“.

Im Rahmen der Sozialaktion "72 Stunden" verwandelten 25 Jugendliche ein Reisebüro in ein Zentrum für Geschichte. (Fotos: pr)

Montabaur. 25 Jugendliche der Evangelischen Kirchengemeinde Montabaur haben gemeinsam mit Jungen und Mädchen des Jugendtreffs Dernbach eine Meisterleistung vollbracht: An nur einem Wochenende verwandelten sie die ehemaligen Räumlichkeiten eines Reisebüros in der Innenstadt zum "Montabaurum" – einem neuen Geschichts- und Begegnungszentrum, das die Historie der Kreisstadt mit Infotafeln, alten Gedichten, einem Geschichtsquiz und Fotos lebendig werden lässt. Ein tolles Projekt, bei dem die Jugendlichen weitestgehend freie Hand hatten und zudem ein ökumenisches Ausrufezeichen setzen. Denn die Arbeit am neuen "Montabaurum" war Teil der katholischen Sozialaktion "72 Stunden", bei der sich Menschen im ganzen Bundesgebiet für die gute Sache ins Zeug gelegt haben.
In Montabaur haben die jungen Leute Wände gestrichen und beschriftet, Wissenswertes aus vergangenen Zeiten recherchiert und Unterstützer für die Aktion gesammelt – und das an nur drei Tagen. "Das ist zwar eine ganze Menge Arbeit, aber jeder ist mit ganz viel Herzblut bei der Sache", sagt die 15-jährige Nina Gemmer lächelnd. Zudem waren die Aufgaben auf mehreren Schultern verteilt: Einige der insgesamt 30 jungen Menschen kümmerte sich um die historischen Texte, eine andere Gruppe warb um Sponsoren, und der Rest sorgte ganz praktisch dafür, dass das alte Reisebüro nach dem Wochenende nicht mehr wiederzuerkennen war.
Auf sich alleine gestellt waren die Jugendlichen dabei freilich nicht. Stattdessen ist ihnen eine Welle der Hilfsbereitschaft entgegengeschlagen, die die Arbeit um einiges angenehmer gemacht hat. „Viele Menschen haben uns alte Fotos gegeben oder Wissenswertes über ihre Heimat erzählt, sämtliche Arbeitsmittel und die Miete des Raumes werden von einer Privatperson getragen, und die Stadtführerin Isabelle Grünthaler hat uns zu einer interessanten Tour durch Montabaur eingeladen“, sagt Nina Gemmer. Mehr noch: Gemeinsam mit Stadtarchivarin Dr. Regina Fiebich stand Isabelle Grünthaler den jungen Leuten beim Verfassen der Informationstexte, die im „Montabaurum“ zu lesen sind, mit Rat und Tat zur Seite. Schließlich profitieren auch die Stadtführerinnen und -führer vom neuen Geschichts- und Begegnungszentrum: „Der Raum ist ein optimaler Ausgangspunkt für unsere Rundgänge und kann nicht nur bei schlechtem Wetter ganz vielfältig genutzt werden – zum Beispiel als Forum für Ausstellungen zur Stadtgeschichte“, sagt Isabelle Grünthaler.
Bei den Jugendlichen der Evangelischen Kirchengemeinde, die sich mit ihren Altersgenossen aus Dernbach 72 Stunden lang ins Zeug gelegt haben, hatte die Aktion freilich noch einen angenehmen Nebeneffekt: „Die Gemeinschaft und der Zusammenhalt sind wirklich toll. Was wir hier auf die Beine stellen ist viel besser als nur zuhause rumzuhängen“, sagt die 16-jährige Emily Maßfeller. Und Isabelle Schmidtchen freut sich, dass sie sich schon mit ihren 15 Jahren etwas für die Ewigkeit geschaffen hat. Oder zumindest für die nächsten Jahrzehnte: Sie beschriftet die Wände des „Montabaurums“ mit einem Logo der Stadt. „Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn ich später mal hier hinkomme und weiß, dass ich das gemacht habe.“ (bon)


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