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Nachricht vom 28.06.2013    

Neuer Wanderweg im Buchfinkenland gefiel

Erstmals wurde der neue Prädikatswanderweg "Wäller Tour Buchfinkenland" erwandert und gefiel den Gästen. Das Buchfinkenland bietet einige Besonderheiten, die man eigentlich nur zu Fuß entdecken kann. Markantes Naturdenkmal ist die "Altweibereiche" in der Gemarkung Horbach, mehr als 900 Jahre alt.

Wanderführer Manfred Henkes erklärte den beeindruckten Wanderern die früheren Ausmaße der 900-jährigen „Altweibereiche“. Foto: pr

Gackenbach. Das Buchfinkenland am südlichsten Zipfel des Westerwaldes ist immer eine Wanderung wert. Dies trifft wohl auch noch zu, wenn von oben in Form von Regen nix Gutes droht. So dachten zumindest über 40 Menschen, die sich die „Erstbegehung“ der Wäller Tour Buchfinkenland nicht entgehen lassen wollten. Sie wurden belohnt: fast mit dem Startschuss an der Gackenbacher Kirche blies der raue Wäller Wind alle Regenwolken in Richtung Lahn und sorgte für optimales Wanderwetter.

Eingeladen zu der Tour hatte der örtliche Westerwald-Verein Buchfinkenland. Vorsitzender Manfred Henkes und Wanderwart Hans-Jürgen Merfels versprachen zwar keine anstrengungsfreien 15 Kilometer, aber diese seien in der abwechslungsreichen Naturlandschaft von allen zu bewältigen. Die Organisatoren wussten zudem unterwegs an so mancher Station über historische Sehenswürdigkeiten und naturkundliche Besonderheiten zu berichten.

Vorbei am weitläufigen Gelände des Wild- und Freizeitparks Westerwald tauchte im nahen Gelbachtal im Gackenbacher Ortsteil Dies bald die Ruine der alten Schmelzhütte auf. Vorbei am „Wilden Mann“, unzähligen Fischteichen und einer Wasserfurth konnte bald der Ausblick ins „Hohe Tal“ Richtung Winden genossen werden. Unweit von Hübingen stoppte Manfred Henkes, der sich bei der Gelegenheit auch als zuständiger Revierförster zu erkennen gab, die Gruppe und präsentierte eine Rarität: den einzigen frei gewachsenen Elsbeeren-Baum in der Region.

„Was bedeutet denn das F an einigen Bäumen?“, fragte wenig später einer der Wanderer. Der Förster konnte dies natürlich aufklären: „Das ist eine über 200jährige Buche die als Naturwaldzelle nicht gefällt werden darf und ihre Baumfamilie um sich schart“. Bei der Gelegenheit wurde auch über die Bedeutung des „Franzosenschlags“ informiert, in denen nach Kriegsende Holz für Reparationszahlungen an die Siegermacht geschlagen werden musste. Thema war auch die beruhigende Wirkung der dort anzutreffenden Baldrianwurzel.

Klar, dass die „Wäller Tour“ auch durch die Wüstung Willgenhausen in der Gemarkung Horbach führte, die bereits im 17. Jahrhundert als Siedlung aufgegeben wurde. Besonders eindrucksvoll ist dort neben einem Köhlerplatz auch die Altweibereiche. Der über 900 Jahre alte sagenumwobene Baum galt einst als der vermeintlich größte seiner Art im gesamten Westerwald. An allen diesen Plätzen konnten sich die Gäste anhand von Informationstafeln informieren, die vom früheren Horbacher Bürgerverein dort aufgestellt worden waren.



Nach so viel Ruhe in Wald und Wiesen war das Geräusch von Autos und Motorrädern der nahenden Zivilisation schon fast vergessen. Aber deren Lärm ist im meist ruhigen Buchfinkenland weniger ein Problem.
Zum Abschluss warteten im Horbacher Gasthaus „Zum grünen Baum“ Kaffee und Kuchen auf die Wandersleute, von denen einer meinte: „Eure Wäller Tour führt zwar viel auf und ab, aber ihr wohnt so wie andere wenn sie in Urlaub fahren!“ Hoffentlich wissen das auch die „Buchfinken“, wie man die Einheimischen dort nennt.


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