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Nachricht vom 30.06.2013    

Berufliches Gymnasium Wirtschaft entließ erstmals Abiturienten

Das Berufliche Gymnasium Wirtschaft an der BBS Wissen entließ zum ersten Mal einen Abiturjahrgang. 37 junge Frauen und Männer erhielten im Rahmen einer Feierstunde das Reifezeugnis. Gestartet waren sie alle 2010 und betraten Neuland. Nicht alle Anfänger schafften das Ziel, aber die es schafften, können stolz sein. BBS-Schulleiter Reinhold Krämer und der Leiter des Beruflichen Gymnasiums Peter Wilking drückten die Freude und Hochachtung vor den Leistungen der jungen Absolventen aus.

Im Rahmen der ersten Abiturfeier des Beruflichen Gymansiums Wirtschaft in Wissen wurde Anna Flöttmann (Mitte) vom Bildungsministerium mit einem Geschenk geehrt. Stolz auf den Erfolg sind natürlich auch die Eltern. Fotos: Helga Wienand-Schmidt

Wissen. In Abschlussfeiern hat die Berufsbildende Schule (BBS) Wissen Erfahrung. Aber eine Abitur-Abschlussfeier war etwas Neues. Der erste Jahrgang des Beruflichen Gymnasiums Wirtschaft erhielt im Rahmen einer würdigen und wahrlich reizvoll organisierten Feier das Zeugnis der Allgemeinden Hochschulreife.
Drei Jahre hatten die jungen Frauen und Männer gelernt und zwar sehr intensiv. Denn der Schwerpunkt Wirtschaft ist zwar ein Kernfach, aber eine zweite Fremdsprache gehört neben Deutsch und Mathe nun mal auch zum Abitur. Von 56 Schülern, die 2010 gestartet sind, bestanden 37 die Abiturprüfungen.

Oberstudiendirektor Reinhold Krämer begrüßte die Gäste im Kulturwerk Wissen und warf einen Blick zurück auf die Anfänge des Beruflichen Gymnasiums Wirtschaft. Es brauchte lange, bis endlich im Jahr 2009 die Genehmigung zur Einrichtung eines Beruflichen Gymnasiums vorlag. Für den Start im Jahr 2010 brauchte man Verbündete, die fand man im Kreis, der Verbandsgemeinde Wissen und bei Josef Sanktjohanser, der damals noch im Vorstand der Rewe-Group tätig war. Krämers Dank galt Landrat Michael Lieber, Bürgermeister Michael Wagener und dem "Wissener Jung" Josef Sanktjohanser.
Die 1500 Jahre alte Ordensregel des Benedikt von Nursia hat auch heute nichts von ihrer Aktualität verloren: "Die Ausbildung junger Menschen gehört zu den besonders wichtigen einer Gemeinschaft". Krämer zitierte die Ordensregel auch mit Blick auf die heutige Zeit.
Sein besonderer Dank galt dem Leiter des Beruflichen Gymnasiums, Studiendirektor Peter Wilking und den Kursleitern Petra Schmidt und Andreas Blechinger. "Sie können stolz sein", so Krämer zu den Abiturienten und wünschte viel Erfolg für die Zukunft.
Landrat Michael Lieber gratulierte den Abiturienten im Namen des Kreises und wünschte eine gute Zeit. Denn die Zeit zwischen dem Abi und dem Studium sowie dem Start ins Berufsleben müsse man genießen. Er appellierte an die jungen Leute, die Heimatregion nicht zu vergessen: "Wir brauchen gut ausgebildete junge Menschen, die die Zukunft sichern". Für besondere Leistungen erhielt Monique Heinrichs aus Nümbrecht den Buchpreis des Landkreises.
Für die Stadt und Verbandsgemeinde Wissen sprach der Beigeordnete Friedhelm Steiger die Glückwünsche im Namen von Bürgermeister Michael Wagener aus. "Dieses Abitur ist etwas Besonders am Schulstandort Wissen, behalten sie unsere Stadt und ihre Schule in guter Erinnerung, behalten sie "Lust auf Wissen", sagte Steiger und mit einem "Glück Auf wünschte er einen guten Start in die Zukunft. Selina Räder aus Ingelbach erhielt den Buchpreis der VG/Stadt Wissen für ihr Engagement.

Für ihre Leistungen und ihre Arbeiten in der Schulzeit wurde Anna Flöttmann aus Morsbach mit dem Buchpreis des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums geehrt. Mit einem Notendurchschnitt von 1,7 hatte sie das beste Zeugnis.

"Die Zeit nach dem Abitur sei eine "geile Zeit", machen sie was draus", so Josef Sanktjohanser zur Abiturentia des Jahres 2013. "Gehen sie in die Welt, lernen sie und kommen sie zurück", so der einstige Vorstandsvorsitzende der Rewe-Group. Unternehmen müssten sich der gesellschaftlichen Verantwortung auch zum Thema Bildung und Ausbildung stellen, dazu zähle auch das Sozial-Sponsoring. "Uns ist aber auch der ideelle Beitrag viel wert, hier ist die Heimat und hier ist Potenzial", so Sanktjohanser. Wenn auch im Ruhestand, bot er seine weitere Unterstützung an.



Einen humorvollen Rückblick auf drei Jahre des Lernens gaben Monique Heinrchs, Selina Räder, Chris Lichtenfeld und Deniz Öztürk. Sie hatten Lehrer nicht als Feinde sondern auch als Freunde erlebt, und der Dank galt den Lehrkräften, die gemeinsam mit den Schülern ein Stück Geschichte schrieben.

Für Studiendirektor Peter Wilking als Leiter des Beruflichen Gymnasiums Wissen war es nun auch eine Premiere. Die Abiturrede. Da spielte Goethes "Faust" eine Rolle, denn die Tragödie hatte einige Zeit die Schülerinnen und Schüler beschäftigt. Wissen und Bildung - die Unterschiede wurden beleuchtet. Reine Wissensvermittlung ist nicht gleich Bildung, aber was ist Bildung? Dieses Thema skizzierte Wilking und zwar äußerst spannend. Denn Schule hat einen Bildungsauftrag laut Gesetz.
"Der Erziehungs- und Bildungsauftrag des beruflichen Gymnasiums besteht insbesondere darin, die Schülerinnen und Schüler zu einer umfassenden Handlungskompetenz zu führen, um sie sowohl auf ein späteres Hochschulstudium als auch auf andere Formen der beruflichen Bildung vorzubereiten", zitierte Wilking.

Die Definitionen des Wissens der Wissensvermittlung und der Wissensstrukturen gab es auch. Auch der Blick auf die Dauerbaustelle Bildung, und den Bildungsbegriff erläuterte Wilking. Bildung ist in einem steten Wandel, aber Goethes Faust und seine Themen seien zeitlos und heute von großer Aktualität.
Das Faust-Motiv in der Neuzeit zeige die Verschmelzung der europäischen Kultur und eines Bildungsbegriffes, der Grenzen überschreite. Wenn der Bildungsbegriff rein ökonomische Zielrichtungen verfolge, dann laufe etwas falsch. Bildung müsse die eigenen Persönlichkeit fördern und auch dazu dienen, die schönen Dinge dieser Welt zu erfassen.
Die Glückwünsche an "seinen" ersten Abiturjahrgang schloss Wilking mit Dank an die Abiturienten für eine schöne zeit und den guten Wünschen für die Zukunft.

Nun gehörte auch Musik zur Feierstunde, die lieferte die Formation "Soulcreek" aus Betzdorf. Die Band wurde innerhalb kurzer Zeit zu einer Topband der heimischen Musikszene. Sie erfüllten den Part genial, tolle Musik, passend zum Anlass für ein Fest mit jungen Menschen. (hws)

Abiturjahrgang 2013 (erstmals im BGYW Wissen)
Thomas Balzer Wissen
Sascha Bender Altenkirchen
Gonca Celik Kirchen
Julia Ebener Elkenroth
Nico Engels Roth
Anna Flöttmann Morsbach
Franziska Frickel Katzwinkel
Marcel Fuchs Eichelhardt
Linda Gerhardus Gebhardshain
Sarah Gerhardus Mudersbach
Nils Germann Betzdorf
Dorena Gottwald Altenkirchen
Onur Güzel Betzdorf
Monique Heinrichs Nümbrecht
Olga Ibragimov Altenkirchen
Aurika Kirs Betzdorf
Christoph Lichtenfeld Bruchertseifen
Alina Lubczyk Katzwinkel
Lukas Lützenkirchen Betzdorf
Paul Mauelshagen Morsbach
Melisa-Yasmin Müller Fluterschen
Anna Niederhausen Wissen
Jannik Nies Katzwinkel
Yannick Nolte Kirchen
Gülcin Özak Betzdorf
Deniz Öztürk Elkenroth
Selina Räder Ingelbach
Sven Rötzel Bitzen
Christina Rolland Morsbach
Sandra Rossenbach Morsbach
Katharina Schmidt Gieleroth
Katharina-Maria Schmidt Scheuerfeld
Julia Schuh Busenhausen
Katharina Schumacher Oberdreis
Germann Treu Isert
Markus Winand Mauden
Lisa Woller Hachenburg



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