Werbung

Nachricht vom 02.07.2013    

Wirtschaftsgeschichte von Kloster Marienstatt beleuchtet

Heute ist der Wirtschaftsbetrieb mit allen Facetten des Klosters Marienstatt in der Region nicht mehr wegzudenken. Aber wie war das früher? Das Forum Marienstatt hatte zur Themenwanderung eingeladen und besuchte die alten Stätten, die einst zum Wohlstand beitrugen und ihre Spuren hinterließen.

Hachenburg/Marienstatt. Großes Interesse für Themenspaziergang des Forums Marienstatt: Vorsitzender Friedrich Esser konnte eine Schar von fast 40 Interessierten begrüßen. Dann zog man mit dem Heimatforscher Dieter Trautmann los, um einem Spaziergang durch die Wirtschaftsgeschichte des Klosters Marienstatt zu machen.
Am „Eichartshof“, der ehemaligen „Ökonomie“ des Klosters – anfangs der 1970er Jahre aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben –, erläuterte Trautmann dessen wechselvolle Geschichte. Die erstaunten Gäste erfuhren, dass der Hof wesentlich älter ist als das Kloster selbst.
Der frühere „Kellershof“ nahe der Herrschaft Nister lag ehemals nahe an den wichtigen Landstraßen Hachenburg – Wissen und Hachenburg – Friedewald. Auch die Abtei Marienstatt lag also keineswegs in einem abgeschiedenen Winkel des Westerwaldes, sondern nahm dank damals bester Infrastruktur am Wirtschaftsleben der Region sehr aktiv teil.
Der Referent berichtete aus vielen von ihm erschlossenen Quellen Daten und Fakten über die Arbeitsplätze auf den Höfen, den Vielbestand, die Abgaben sowie die Veränderungen im Umfeld der Reformation, des 30-jährigen Krieges, der Schließung der Abtei infolge der Säkularisation im Jahr 1803 und der Wiederbegründung im Jahr 1888.

Nach einer Stärkung am Nistersteg berichtete Trautmann über die große Bedeutung der Nistermühle als ältestem Gewerbebetrieb Hachenburgs: Ein großer, weitbekannter Mühlenbetrieb, eine Sägemühle zur Deckung des Bauholzbedarfs der Stadt und weiterer Gewerbe. Noch gut sichtbar ist im heutigen Staatswald die außerordentlichen Viehtrifft mit einer Breite von 40 Metern in ihren Umrissen mit Graben und Wall und hängt mit den klösterlichen Höfen Eichardthof und Kellershof zusammen.
Trautmann berichtete auch vom „Eisenweg“, der die alte Verbindung aus dem Raum Hattert zum „Alten Höhweg“ im Nauberg darstellte. Der Weg führte auch zur Nistermühle und zum Nisterhammer. Sein Name rührt von dem erzhaltigen Boden, auf dem er heute noch gut erkennbar als Hohlweg verläuft. An einer Quelle mit einem ständig wasserführenden Seifen zeigte der Heimatforscher mittelalterliche Eisenschlacken. Hier wurde vor mehr als 500 Jahren in einem einfachen Windofen aus Stein und Lehm Erz zu Eisen verhüttet. Die hierfür erforderliche Holzkohle stellte man auf einer sogenannten Kohlplatte vor Ort her.



Zum Abschluss bedankte sich Vorstandsmitglied Johannes Kempf für das Forum Abtei Marienstatt bei Trautmann für die interessante Führung mit einem kleinen Geschenk. Die Teilnehmer bedankten sich ihrerseits beim Forum mit Geldspenden. Mit dem Geld wird das geplante große Projekt unterstützt, die Sanierung des Abteihofs. Nach dem großen Erfolg beim Publikum wird die Serie der Themenspaziergänge des Forums Marienstatt im nächsten Jahr fortgesetzt.


Lokales: Hachenburg & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Kneipenfestival Montabaur 2025: Ein musikalisches Highlight

Das Kneipenfestival in Montabaur ist ein fester Bestandteil des regionalen Veranstaltungskalenders. Auch ...

Rasante Fahrt endet im Unfall zwischen Bonefeld und Straßenhaus: Polizei sucht Zeugen

Am 1. April kam es auf der B256 zwischen Bonefeld und Straßenhaus zu einer gefährlichen Verkehrssituation. ...

Ausstellung "Gemeinsam gegen Sexismus" endet mit Vortrag

Seit dem 8. März bietet das Rathaus Montabaur eine informative Ausstellung über das Thema Sexismus. Zum ...

Feuerwehr Rennerod ehrt langjährigen stellvertretenden Wehrleiter

Die diesjährige Dienstversammlung der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Rennerod bot zahlreiche Höhepunkte. ...

Grube Bindweide bereitet sich auf Saisonstart vor

Die Grube Bindweide steht kurz vor dem Start der neuen Saison. Mit Hochdruck wird an den letzten Vorbereitungen ...

Neues Mannschaftstransportfahrzeug stärkt Jugendfeuerwehr in Rennerod

Die Jugendfeuerwehren der Verbandsgemeinde Rennerod haben ein neues Fahrzeug erhalten. Dieses soll nicht ...

Weitere Artikel


Rheumabus ist unterwegs

Seit dem 1. Juli ist der Rheumabus in Rheinland-Pfalz unterwegs. In Bad Marienberg und Westerburg ist ...

Der Wolf – zurück in Deutschland

Der Nabu-Wolfsbotschafter Peter Griemberg war kürzlich zu Gast beim Nabu Montabaur und hielt in der in ...

Stadtbücherei startete in den Lesesommer

Jede Menge neues Lesefutter hält die Stadtbücherei Hachenburg für den Lesesommer bereit. Der Auftakt ...

Familienfreundlichkeit als Standortfaktor

Die Geldinstitute des Westerwaldkreises gaben einen Einblick in die Personalpolitik. Dabei stand die ...

Feuerwehr in erweiterter Erster Hilfe ausgebildet

Heute sind technische Einsätze an Unglücksorten für die Freiwilligen Feuerwehren an der Tagesordnung. ...

Forum Soziale Gerechtigkeit stellt Programm vor

Das Halbjahresprogramm des Forums Soziale Gerechtigkeit startet am 19. Juli. Die Themen wie Armut, vor ...

Werbung