Erste Prüfungen für neue Führerscheine
Die ersten Feuerwehr-Führerscheine nach den neuen europäischen Richtlinien wurden jetzt in der Verbandsgemeinde Selters ausgehändigt. Bürgermeister Klaus Müller dankte den ehrenamtlich tätigen Ausbildern.
Selters. Die Änderungen in den Führerscheinklassen und die Vereinheitlichung der Vorschriften im Bereich der Europäischen Union hatten sich in den vergangen Jahren auch bei den Feuerwehren ausgewirkt. Einsatzfahrzeuge unter 7,5 Tonnen durften plötzlich nicht mehr von jedem Führerscheinbesitzer geführt werden. Mit einem normalen Führerschein der Klasse B dürfen nur Pkw mit einem Maximalgewicht von 3,5 Tonnen gefahren werden.
Diese noch junge Regel stellt viele Feuerwehren vor Probleme: Wollen junge Mitglieder die inzwischen gängigen Feuerwehrfahrzeuge fahren, reicht ihr üblicher Autoführerschein nicht aus. Sie müssten einen Lkw-Führerschein machen, der jedoch sehr teuer ist.
Auf Initiative des Deutschen Feuerwehrverbandes und der Innenministerkonferenz wurden die „Feuerwehrführerscheine bis 4,75 to und bis 7,5 to“ ins Leben gerufen sowie Rahmenausbildungspläne erlassen. Die Schulungen zum Erwerb des Feuerwehrführerscheins wurden in die Hand der Feuerwehren gelegt.
Auf Ebene der Verbandsgemeinde Selters beauftragte Bürgermeister Klaus Müller die stellvertretenden Wehrleiter Mario Weisenfeld mit der Ausbildung der Fahrschüler sowie Gernot Grebe mit der Abnahme der Fahrprüfungen.
In den vergangenen Wochen wurden die ersten beiden Wehrangehörigen entsprechend der von Bund und Land vorgegebenen Rahmenbedingungen für das Führen von Feuerwehrfahrzeugen bis 7,5 Tonnen ausgebildet. Die beiden neuen Kraftfahrer wurden in den Themenbereichen Straßenverkehrsordnung, die Nutzung von Sonder- und Wegerechten, Gefahren des Toten Winkels, Einschätzung des Raumbedarfs eines Einsatzfahrzeuges, Beschleunigen, Bremsen, Kurvenverhalten und vielen weiteren Bereichen intensiv ausgebildet. Das erworbene Wissen musste im Rahmen einer Fahrprüfung unter Beweis gestellt werden.
Bürgermeister Müller wertete das Programm mit Blick auf die ersten beiden Kandidaten vor allem als Erfolg für die Nachwuchswerbung. Damit könne die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr weiter gestärkt werden. Weiterhin sei auch nicht zu verachten, dass die Verbandsgemeinde viel Geld spare, da die Ausbildung komplett durch die beiden ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen abgedeckt werde und dadurch keine weiteren Kosten entstünden.
Hierfür dankten Bürgermeister Müller und Wehrleiter Tobias Haubrich Mario Weisenfeld und Gernot Grebe ausdrücklich bei der Aushändigung der ersten beiden Feuerwehrführerscheine an Christian Fein und Michael Pleitgen von der Feuerwehr Selters.
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