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Nachricht vom 01.08.2013    

Keine Sommerlaune am Arbeitsmarkt im Westerwald

Im Juli ist die Zahl der arbeitslosen Menschen leicht angestiegen. Die Arbeitsagentur Montabaur meldet 7528 Personen ohne Job, damit klettert die Quote auf 4,3 Prozent. Dies sei im Hochsommer nicht ungewöhnlich, da viele junge Menschen ihre Ausbildung beendeten und nicht übernommen wurden. Sorge bereiten derzeit 624 Jugendliche ohne Ausbildungsstelle. Demgegenüber stehen 400 gemeldete Lehrstellen, die nicht besetzt sind.

Montabaur. Seit Februar sind die Arbeitslosenzahlen langsam, aber stetig gesunken. Diese Entspannung wird nun leicht gebremst. Im Juli stieg die Zahl der Menschen ohne Job im Bereich der Agentur für Arbeit Montabaur gegenüber dem Vormonat um 356 auf nun 7528, die Quote von 4,1 auf 4,3 Prozent.

Die aktuelle Spitze ist im Hochsommer nicht außergewöhnlich. Ein Blick auf die Gruppen, nach denen die Statistik aufgeschlüsselt ist, liefert die Erklärung. Al­lein bei den unter 25-Jährigen sind 376 mehr Personen ohne Job als im Juni. „Viele junge Leute beenden um diese Zeit ihre Ausbildung, und wer nicht vom Betrieb übernommen wird, sucht jetzt eine Stelle“, erklärt Agenturleiterin Heike Strack. Sie ist zuversichtlich, dass sich dieser „Knick“ wie in den Vorjahren wieder ausbügeln wird. Im Vorjahresmonat Juli 2012 lag die Quote ebenfalls bei 4,3 Prozent.

Aktuell meldeten sich nach betrieblicher Ausbildung 374 Absolventen ar­beitslos. Eine gute Ausbildung schützt vor Arbeitslosigkeit und so ist sich die Agenturchefin sicher, dass diese jungen Menschen rasch wieder einen neuen Arbeitsplatz finden werden. Auch die Studierneigung ist nach wie vor hoch, so werden zahlreiche Ausbildungsabsolventen weiterführenden Schulen besu­chen oder ein Studium beginnen.

Auf dem Stellenmarkt zeigt sich seit Monaten ein ähnliches Bild. Im Juli melde­ten die Betriebe der Arbeitsagentur 741 Jobs, 146 und damit fast ein Viertel mehr als im Vormonat aber 180 weniger als vor einem Jahr.
Der Bestand liegt aktuell bei 1612 offenen Stellen und 90 Prozent sind sofort zu be­setzen. Befristete Stellen fallen mit knapp 20 Prozent nur gering ins Gewicht. Der Blick auf das Qualifikationsniveau und das Profil der gemeldeten Stellen gibt Aufschluss über deren lange Laufzeit bis zur erfolgreichen Besetzung. Lange Laufzeiten sind ein Indiz für die Strukturalisierung der Arbeitslosigkeit. Die Anforderungen der gemeldeten offenen Stellen und die Qualifikation der Bewerber passen oftmals nicht zueinander. „Geben sie auch Bewerbern ein Chance, die nicht optimal auf das Stellengesuch passen“ rät Heike Strack und „ist eine Einarbeitung erforderlich, die über das übliche Maß betrieblicher Ein­weisung hinaus geht, so können wir den Firmen mit Eingliederungszuschüs­sen einen finanziellen Ausgleich gewähren“.

Sorge bereiten der Agenturchefin die Jugendlichen, die noch für das jetzt beginnende Ausbildungsjahr eine Lehrstelle suchen. Laut Statistik gibt es derzeit noch 624 „Unversorgte“. Ihnen rät Heike Strack dringend, nicht zu resignieren, sondern sich schnellstens mit der Agentur für Arbeit in Verbindung zu
setzen. Die kostenlose Servicenummer: 0800 4 5555 00, denn
„tatsächlich suchen auch jetzt noch viele Betriebe Azubis.
"Der Agentur sind aktuell rund 400 freie Lehrstellen gemeldet. Mein Appell geht an die Ausbildungsbetriebe auch vermeintlich schwächeren Bewerbern eine Ausbildungs­chance zu geben. Die Agentur für Arbeit kann während der Ausbildung Nach­hilfe finanzieren und hat auf diesem Weg schon manchem Bewerber zu ei­nem guten Ausbildungsabschluss verholfen“.



Insgesamt meldeten sich seit Beginn des Berichtsjahres im Oktober 2012 2421 junge Leute, die über eine Ausbildung ins Berufsleben starten möchten; zeitgleich boten die Betriebe 1624 Lehrstellen an.
Auffallend, aber nicht neu ist, dass die Bewerber sich in den Berufen drängen, die traditionell in den Top ten der Jungen und Mädchen zu finden sind. Heike Strack rät, sich nicht auf einen Wunsch zu fixieren, sondern sich auch in ver­wandten Bereichen zu informieren und – besser noch – auf unbekanntes Ter­rain zu wagen. „Denn nur so erfährt man, wie viele interessante Möglichkeiten es gibt. Auf diese Weise hat mancher tatsächlich den Traumjob gefunden.“

Um Transparenz zu schaffen, veröffentlicht die Arbeitsagentur zusätzlich zur Arbeitslosenquote allmonatlich die so genannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht all jene ein, die arbeitsmarktpolitisch gefördert werden und in dieser Zeit statistisch nicht als arbeitslos zählen. Die Unterbeschäftigungsquote liegt derzeit bei 5,4 Prozent, vor einem Monat waren es 5,2 vor einem Jahr 5,5 Prozent.
Der Bezirk der Arbeitsagentur Montabaur umfasst die beiden Landkreise Wes­terwald und Rhein-Lahn. In der regionalen Betrachtung zeigt sich, dass die Entwicklung ähnlich verlief.

Im Westerwald werden aktuell 4737 Menschen ohne Job gezählt – das sind 285 mehr als im Juni und 207 mehr als im Juli 2012. Die Quote stieg innerhalb eines Monats um 0,2 Prozent auf nun 4,3 vor einem Jahr lag sie bei 4,2 Prozent.

Im Rhein-Lahn-Kreis sind 2791 Personen arbeitslos 71 mehr als vor einem Monat und 72 weniger als vor einem Jahr. Hier kletterte die Quote von Juni auf Juli um 0,1 auf jetzt 4,3 Prozent. Im Juli 2012 waren 4,5 Prozent errechnet worden.


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