Fachgespräch: Mehr Geld oder bessere Infrastruktur?
Alle Parteien wollen mit Familienpolitik und finanziellen Leistungen für Familien punkten! Das Forum Soziale Gerechtigkeit beschäftigt sich in einem öffentlichen Fachgespräch am Dienstag, 10. September um 18 Uhr, im Haus der Familie in Rennerod damit, wie Westerwälder Familien mit dem Leistungswirrwarr in der Familienförderung umgehen.
Westerwaldkreis/Rennerod. Dabei können schon etwa 200 Mrd. Euro aufgewendet werden, die Eltern mit 156 verschiedenen Leistungsarten entlasten sollen. Die Kritik daran wird lauter. Es wird bezweifelt, ob das Geld auch zu denen kommt, die am meisten darauf angewiesen sind. Es gibt Eltern-, Kinder- und Mutterschaftsgeld, beitragsfreie Mitversicherung in der Krankenkasse, Bafög, Familienzuschläge, Jugendhilfe, Kinderfreibeträge und vieles mehr mit dem Ziel, Familien zu entlasten. Forscher stellten fest, dass zu oft viel Geld in Familien investiert, damit aber wenig bewirkt werde. Es komme auf den richtigen Mix zwischen Geld und Infrastruktur an. Andere halten es schlicht für falsch das Kindergeld weiter zu erhöhen und ein neues Betreuungsgeld zu zahlen. Sie sehen die Finanzen für Familien in eine bessere Infrastruktur sinnvoller investiert.
Was hat sich im Westerwald in dieser Richtung getan? Wo muss die Infrastruktur für Kinder und Jugendliche weiter verbessert werden? Wo gibt es aber auch noch Bedarf an finanziellen Leistungen, um die Situation einzelner Familien zu verbessern? Darüber will das Forum Soziale Gerechtigkeit mit vielen Fachleuten und Eltern diskutieren.
Einleitend wird der Renneroder Stadtbürgermeister Hans-Jürgen Heene die Gäste begrüßen. Gabi Schneider stellt dann die Arbeit des Hauses der Familie als dessen Leiterin vor. Klaus Peter Lohest vom Familienministerium des Landes Rheinland-Pfalz wird dann die Ergebnisse einer von ihm geleiteten bundesweiten Arbeitsgruppe des Deutschen Vereins zum Thema „Weiterentwicklung des Systems monetärer Unterstützung von Familien und Kindern“ vorstellen. Der Gast aus Mainz versucht in seinem Vortrag den nicht einfachen Förderdschungel etwas zu entwirren.
Danach haben die Vertreter der katholischen Familienbildungsstätte Westerwald/Rhein-Lahn, dem Familienferiendorf Hübingen e.V., dem DGB Koblenz/Westerwald, den Familienberatungsstellen von Caritas und Diakonischem Werk, dem Kreisjugendamt, dem Lokalen Bündnis für Familien und vom Haus der Familie die Möglichkeit zu Kurzstatements aus ihrer Sicht. Anschließend ist die Meinung von Westerwälder Familien gefragt, die zu dem Gespräch ebenso wie weitere Interessenten eingeladen sind. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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