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Nachricht vom 17.08.2013    

Marina aus Höchstenbach schenkt Amerikanerin zweite Chance auf Leben

Vor zwei Jahren hatte sich Marina Welker als potenzielle Stammzellspenderin bei der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei registrieren lassen. Jetzt ermöglichte sie mit ihrer Stammzellspende einer Patientin aus den USA die lebensnotwendige Transplantation. Auch hier in der Region sind zwei Menschen dringend auf eine Stammzellspende angewiesen, um überleben zu können. Um dem jungen Mann aus Hachenburg und der zweifachen Mutter aus Raubach zu helfen, organisieren Familienangehörige, Freunde und Vereine Registrierungsaktionen in Hachenburg, Raubach und Wittgert.

Marina Welker schenkt einer Amerikanerin die zweite Chance zum Leben. Foto: Privat

Höchstenbach. Ich habe mich direkt nach meinem 18. Geburtstag in die DKMS aufnehmen lassen“, erzählt Marina Welker. „Ich erinnere mich gar nicht mehr so genau, wann und wie ich erstmals von der DKMS erfahren habe, aber für mich war die Registrierung selbstverständlich. Ich habe ja auch einen Organspenderausweis.“ Etwa zwei Jahre später erfuhr die angehende Ergotherapeutin aus Höchstenbach, dass ihre Gewebemerkmale jetzt tatsächlich mit denen eines Patienten übereinstimmen. „Ich fand das unheimlich aufregend“, gesteht Marina. „Ich wusste im ersten Moment natürlich nicht, was da jetzt alles auf mich zukommt, aber es war völlig klar, dass ich das mache. Denn der Patient erfährt ja auch, dass es irgendwo jemandem gibt, der ihm helfen kann. Das wäre ja furchtbar, wenn man dann nicht helfen würde!“

In der Entnahmeklinik in Köln fand eine umfassende Voruntersuchung statt und anschließend gab man der 20-Jährigen ein Medikament mit, welches sie sich fünf Tage lang unter die Haut spritzte. Dieser körpereigene, hormonähnliche Stoff, der vom Körper zum Beispiel auch bei fieberhaften Infekten produziert wird, stimuliert die Produktion der Stammzellen und bewirkt, dass sich vermehrt Stammzellen im fließenden Blut befinden. Diese können dann über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gesammelt werden. „Mich selbst zu spritzen, fiel mir leicht. Ich hatte ja auch schon einmal im Krankenhaus gearbeitet und dort Spritzen gesetzt“, so Marina. „Zur Entnahme selbst bin ich dann Begleitung meiner Mutter erneut nach Köln gefahren. Als ich - wie auch mehrere andere Spender - an das Gerät angeschlossen wurde, musste meine Mutter zunächst vor der Tür warten.

Später erzählte sie mir, dass es sehr aufregend gewesen sei. Sie habe dort all die Kuriere gesehen, welche auf die Stammzellen warteten, um sie gleich nach Erhalt zu den Patienten in die USA, nach Frankreich oder Teheran zu fliegen. Als meine Mutter dann zu mir rein durfte, fragte sie mich, ob ich denn gar nicht neugierig sei, wohin meine Stammzellen gehen würden. Für mich war das bis dahin alles sehr abstrakt. Als ich jedoch während der Entnahme in einem Buch mit sehr persönlichen Erfahrungsberichten anderer Spender und Patienten blätterte, war ich sehr ergriffen. Mir wurde plötzlich sehr bewusst, was es eigentlich bedeutet, einem Menschen diese überlebenswichtige Transplantation zu ermöglichen. Das war ein sehr besonderer Moment.“



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Nach der Spende erfuhr Marina, dass ihre Stammzellen für eine etwa 34-jährige Frau aus den USA waren. „Ich fand das sehr aufregend. Ich war noch nie in den USA und jetzt waren meine Stammzellen also auf dem Weg dorthin.“ Mehr weiß Marina zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht über ihren ‘genetischen Zwilling‘, da eine Spende in den ersten beiden Jahren anonym bleiben muss. „Ich hoffe, dass es der Frau bald besser geht. Es ist ein tolles Gefühl, dass ich ihr eine Überlebenschance ermöglichen konnte und ich würde ohne zu zögern jederzeit erneut Stammzellen spenden!“

Auch hier in der Region hoffen zwei Menschen auf einen ‚genetischen Zwilling‘. Ein 28-jähriger Mann aus Hachenburg und die 45-jährige Iris Schmidt aus Raubach, Mutter zweier Kinder, sind an Blutkrebs erkrankt. Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann helfen und sich auf einer der folgenden Aktionen in der Region als potenzieller Stammzellspender registrieren lassen:
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Am Sonntag, 25.08.2013 von 11:00 bis 17:00 Uhr in der Mehrzweckhalle Raubach, Schulstraße 2 in 56316 Raubach.
• AM Samstag 31.08.2013 von 11:00 bis 17:00 Uhr in der Rundsporthalle Hachenburg, Lohmühle 2 in 57627 Hachenburg.
• Am Sonntag, 01.09.2013 von 11:00 bis 17:00 in der Haiderbachhalle, Schulstraße, 56237 Wittgert.


Auch Geldspenden werden dringend benötigt, da der DKMS für Aufnahme eines jeden neuen Stammzellspenders Laborkosten in Höhe von 50 Euro entstehen. Die gemeinnützige Gesellschaft ist bei der Spenderneugewinnung allein auf Geldspenden angewiesen. Jeder Euro zählt! DKMS-Spendenkonto 10107704 bei der Sparkasse Siegen, BLZ 460 500 01. Weitere Informationen unter www.dkms.de..


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