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Nachricht vom 22.08.2013    

"Milites ad arma": Limesfest in Hillscheid

"Milites ad arma" - das Signal der römischen Truppen wird am Sonntag, 1. September, in Hillscheid oft erklingen. Diese wirklich authentische Reise in die Römerzeit ermöglicht das Limesfest, das von 11 bis 18 Uhr rund um den Limesturm geplant ist. Ein einzigartiges Programm mit zahlreichen Darbietungen bei freiem Eintritt verspricht einen erlebnisreichen Tag.

Beim Limesfest können die Besucher eine Zeitreise ins römische Reich unternehmen. Foto: Veranstalter Quelle: www.hillscheid.de

Hillscheid. Ein römisches Lager der Cohorte XXVI und diverse Verkaufsstände (Salben, Schmuck etc.) verwandeln den Platz um den Turm in die Römerzeit. Es wird ein normales Römisches Lagerleben gezeigt. Dazu gibt es eine Reihe von Verkaufsständen und Römisches Handwerk zu sehen. Hin und wieder gibt es plötzlich und unerwartet ein Signal (Milites ad arma = zu den Waffen). Dann zeigt die Gruppe Marsch und Kampfübungen. Des weiteren gibt es über den Tag verteilt eine Auxiliarausbildung (Militärausbildung). Hier können alle Besucher - speziell die Jugendlichen - mitmachen.

Eine weitere Gruppe wird im Römischen Garten ihr Lager aufschlagen:
Die „7. Prätorianerkohorte“ (COH VII PR) strebt an, die Prätorianerkohorten Roms um die Zeit der Regierungszeit des Kaisers Augustus (vor und nach dem Jahr 0) darzustellen. In der Präsentation im Lagerleben findet sich deshalb auch keinerlei darstellendes Handwerk (Schmiede, Kunst, Glaserei, Weberei, etc…), da die Prätorianerkohorten eine reine Elitetruppe darstellte, die Schutz- und Regelfunktionen für den Kaiser ausübten.

Es werden Kleinere Exerzierübungen und Schaukämpfe gezeigt sowie eine Darstellung von römischem Kochen im Lager. Ferner gibt es allerlei Infos über die Geschichte und die Prätorianerkohorten Roms. Auch das Anlegen einer römischen Senatoren-Toga kann man erleben.

Vorgestellt wird auch die römische Vermessungstechnik mit der Groma. Die Groma ist ein römisches Vermessungsgerät, welches zur Einmessung von Streckenläufen und zur Absteckung von rechten Winkeln benutzt wurde und deren Grundtechnik sich in vielen Vermessungsgeräten heutiger Zeit wiederfindet. Es werden Vermessungsübungen vorgeführt, bei denen Sie gerne teilnehmen können. Die mitgebrachte Groma ist kein Replik, sondern ein Funktionsnachbau und verdeutlicht die Art und Weise, wie mit diesem Gerät Vermessungsarbeiten ausgeführt wurden. Zudem werden weitere antike Vermessungsgeräte erläutert und Auskünfte zur Bautechnik des römischen Reiches am Limes gegeben.

In einer römischen Küche wird gezeigt, wie bestimmte Gerichte zubereitet wurden und was ein Imperator, ein Soldat und der „einfache“ Bürger speisten. Außerdem wird erläutert, wo die einzelnen Lebensmittel her kommen und welche Transportmöglichkeiten genutzt wurden. Zudem wird auf die Ess- und Trinksitten eingegangen und geklärt, was ein Gelage ist.

Diverse römische Spiele werden angeboten, wie z.B. LVDVS ORCA => Nuss in den Topf, LVDVS DELTA => Dreieckspiel (Würfelspiel) oder LVDVS NVMMVS VOLVERE => Münzen schütteln (Würfelspiel).

Spannende Details aus dem Alltag in der Provinz gibt Silvana Sylvestra, eine römische Tavernenwirtin, beim „Tratsch am Turm“ preis.
Schon die Römer hatten Bogenschützen in ihren Truppen. Die Sagitarii kämpften bei Kriegszügen meist hinter den eigenen Reihen und störten die Gegner durch weitreichenden Beschuss. Es gab aber auch berittene Bogenschützen, die mit der Kavallerie taktisch eingesetzt wurden. Bogenschützen wurden meist aus Vorderasien oder aus dem Raum der heutigen Ukraine rekrutiert. Sie benutzten den Kompositbogen, einen aufwendige Herstellung durch Zusammenleimen von Horn-, Sehnen- und Holzmaterial erforderte. Diese sehr leistungsfähigen Bögen wurden von allen späteren Reitervölkern in abgewandelter Form verwendet. Die heutigen Bogenschützen verwenden meistens Laminatbögen mit neuzeitlichen Materialien. Glas- oder auch Carbonfaser im Verbund mit Holzlaminat lassen leistungsfähige Bögen zu, die relativ unempfindlich sind und gleichzeitig Schussleistungen erbringen.

Beim Limesfest werden sowohl Kompositbögen als auch Laminatbögen vorgestellt. Geschossen wird mit modernen Bögen auf Scheiben. Bei Beachtung einer grundlegender Haltungs- und Zugtechniken können selbst Unerfahrene schnell zu guten Schießergebnissen kommen.



In Anlehnung an antike Vorbilder werden Schmuckstücke aus versilberten, vergoldeten oder kupfernen Schmuckdraht entworfen. Diese werden alleine oder mit Schmucksteinen zu Ketten, Armbändern und Ohrringen gestaltet. Ebenso werden aus einzelnen Biegeringen Ketten, Armbänder und Ohrringe im byzantinischen Stil gestaltet.

Lassen Sie sich vor Ort das römische Handwerk von "QVINTVS VETINIVS VERVS" durch manuelle Nacharbeitung von Gußstücken aus Messing und Bronze vorführen. Das Fertigungsspektrum reicht hierbei von einfachen blattförmigen oder dreiflügeligen Pfeilspitzen über funktionsfähige Fibeln bis hin zu kleinen Götterstatuetten.
Wie ist die antike Heilkunde entstanden? Wo liegt der Unterschied zur ägyptischen Medizin? Hier werden die wesentlichen Informationen zur Entstehung und Entwicklung der wissenschaftlichen Medizin der römischen Antike offenbart.
Sie wollten schon immer wissen, wie sich die Römer und die römischen Frauen gebadet und gepflegt haben? Dann haben wir hier genau das Richtige für Sie. Ihnen
werden hier verschiedene Gegenstände gezeigt, mit denen sich die Römer sauber gehalten haben.

Die Besucher können sich selbst als Römer fühlen und sich körperlich betätigen bei römischen Spielangeboten.
Turmbesucher können die Ausstellung von Rom zum Rhein besuchen und in einer Buchausstellung zum Thema Limes“ schmökern. Es werden sich die Römerwelten Rheinbrohl und das Limeskastell Pohl als herausragende Einrichtungen in Rheinland-Pfalz in Sachen Welterbe Limes präsentieren. Ebenso wird das europäischen Projektes „Limes-App“ durch die Projektentwicklungsgesellschaft Rheinland-Pfalz (PER) vorgestellt.

Ein Infostand der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) ist ebenfalls geplant.
Ponyreiten für die Kleinsten – allerdings gegen ein geringes Entgelt - fehlt ebenso nicht wie kleine geführte Wanderungen zum Römerkastell.

Zusammen mit dem Kräuterwind Wirtepartner Hotel Heinz und der Heilpflanzenschule Lavandula präsentiert sich das Westerwälder Regionalprojekt im Hortus Rusticus, einem der 40 Gärten der Kräuterwind Gartenroute. Informationen rund um das Regionalprojekt hält Projektleiter Jörg Hohenadl bereit. Eine Auswahl der neuen Kräuterwind Produkte sind ebenfalls am Stand erhältlich. Karin Hirz ist ausgzeichnete Kräuterfachfrau und weiß viel um den Einsatz heimischer, "germanischer" Wildkräuter und mediterraner Kulturkräuter, welche die Römer mit hierhar brachten. Sie berichtet an diesem Tag über römische Kräuterrituale, Schönheitselixire und antike kulinarische Gaumenfreuden mit Kräutern. Über den ganzen Limes-Erlebnistag bietet Kräuterwind geführte Kräutertouren durch den Garten an.

Am Infostand werden die Limes Cicerone von Rheinland-Pfalz vorgestellt. Gleichzeitig stehen die Limes-Cicerone für alle möglichen Fragen rund um den Limes zur Verfügung. Führung auf dem Limespfad mit einem Limes- Ciceronis fehlen ebenfalls nicht. Der Limespfad ist ein Rundwanderweg, der den Limesturm mit dem Kleinkastell verbindet und bei dem der Rückweg durch Hillscheid hindurchführt. Es gibt gut erhaltene Teile des Limes mit Wall und Graben zu sehen. Eine Rekonstruktion der Palisaden und ein Teilstück des Limes, bei dem der Graben wieder ausgehoben und der Wall wieder auf 3 Meter Höhe aufgeschüttet ist. So kann man sich eine sehr realistische Vorstellung machen, wie der Limes früher ausgesehen hat.

Die Hillscheider Vereine sorgen für das leibliche Wohl rund um das Limesfest.
Kostenfreie Parkplätze sind um das Gelände ausgewiesen.

Weitere Infos unter www.hillscheid.de (sab)



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