Bergfest in Limbach lockt mit Unterhaltung und Geschichte
"Glück auf und herzlich willkommen!" heißt es am Sonntag, 1. September, von 11 bis 18 Uhr am mittelalterlichen Dachschieferbergwerk „Assberg“ in Limbach.
Mit den Limbacher Dorfmusikanten "1919", dem Männergesangverein
Harmonie,einer öffentlichen Ausstellung der in dieser Schiefergrube
gefundenen viele Millionen Jahre alten Fossilie Armfüßer-Muschelkrebs und Führungen durch den neuen Stolleneingang in das unterirdische historische Dachschieferbergwerk und Vieles mehr.
Limbach. Es gibt gute Gründe für dieses Bergfest: 465 Jahre Schieferbergbaugeschichte in Limbach und die Wiedereröffnung des neuen interessanten Eingangsstollens am Besucherbergwerk „Assberg“ in Limbach.
Die Gemeinde Limbach hatte 1998 mit mehrfachen Unterstützungen im Einvernehmen
des Landesamtes für Bergbau und Geologie in 18 Monaten die Jahrhunderte alte Dachschiefergrube erschlossen und im Jahre 2000 zu einem Besucherbergwerk eröffnet. Hiermit wurde ein „Fenster ins Mittelalter“ geöffnet, das einen Blick frei gibt in die mühevolle Arbeitswelt unserer Vorfahren, die in mehreren Schiefergruben in der Kroppacher Schweiz den Dachschiefer mit Keilhaue und Spalteisen von Hand aus dem Felsen schlugen, um ihre Familien zu ernähren.
Die Grube „Assberg“ ist mit 240 Meter Länge und 70 Meter Breite die größte
und älteste Schiefergrube in der Kroppacher Schweiz und des Westerwaldes.
Sie wurde erstmals 1548 in einem Verleihungsdokument des Klosters Marienstatt
erwähnt und war laut Hinweis in diesem Text schon vorher existent.
Auch war sie zeitweise im Besitz der Grafen Sayn von Hachenburg.
Das erschlossene Untertage-Bergwerk befindet sich 20 Meter unter der Erdoberfläche. Es hat die bemerkenswerte Form einer „Kapelle“ und wurde in der Zeit um etwa 1600 bis 1650 vollkommen in Handarbeit ausgehauen. Dieser Raum eignet sich vorzüglich zur Meditation und hat eine außergewöhnliche Akustik.
Von diesem „vergessenen“ unterirdischen Bergwerk hatte die Ortsgemeinde 1978
erstmals etwas erfahren. 16 Jahre ( von 1981 bis 1997 ) wurde mit mehrfachen
Hilfen an diesem 400 Jahre alten Untertagebau gesucht und schließlich gefunden.
Nach der feierlichen Eröffnung des historischen Besucherbergwerkes „Assberg“
am 23. Juli 2000, übernahm der Verkehrsverein Limbach die Wartung, Pflege
und Überwachung des Bergwerkes zur Entlastung der Ortsgemeinde.
Im September 2004 erfolgte zufällig im Tagebau dieser Schiefergrube ein
sensationeller prähistorischer Fossilienfund. Ein Armfüßer-Muschelkrebs
(lat. Brachiopoda Articulata Stropmenida Chonetes), etwa 391 bis 417 Millionen Jahre alt. Diese einzigartige Fossilie ist im Dorfmuseum ausgestellt.
Der erste Eingangsstollen bestand aus minderwertigem Fichtenholz (sogen.„Käferholz“) und war nun nach 15 Jahren marode und musste dringend erneuert werden. Dank mehrerer Sponsoren ist nach acht Monaten ein schöner Stolleneingang mit mehreren Funktionen entstanden. Ein Raum mit Informationen zur Geschichte dieses mittelalterlichen Bergwerks sowie über die Entstehung des Schiefers. Zudem bietet der Raum etwa 20 Wanderern auf dem Westerwald-Steig, am Marien-Wanderweg und Kölner-Fernwanderweg (K) Sitzgelegenheiten zur Entspannung und Wetterschutz. Weitere 20 Wanderer können im Außenbereich sitzend entspannen.
Das Besucherbergwerk „Assberg“ ist seit 13 Jahre eröffnet. Es gehört zum Geopark-
Westerwald-Lahn-Taunus. Der Verkehrsverein feiert nun mit der Gemeinde die Fertigstellung und Eröffnung des neuen Eingangsstollens und gleichzeitig die 465-jährige Schieferbergbaugeschichte in Limbach im Rahmen eines Bergfestes zu dem allgemein herzlich eingeladen wird.
Das Bergfest findet am Besucherbergwerk statt mit viel Musik, Gesang,
Unterhaltung, Führungen, Fassbier, Eintopf mit Einlage, Gegrilltem, Kaffee
und Kuchen und der Begrüßung mit einem „Berggeist“.
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