Römisches Leben hautnah erlebt
Glänzende Helme, Kettenhemden und lukullische Genüsse: Von den alten Römern hat wohl jeder ähnliche Bilder vor seinem inneren Auge. Das Leben in der Antike war reich und fasziniert noch heute. Um dem Leben der Römer nachzugehen, musste man am Wochenende nicht weit reisen: In und um den Limesturm in Hillscheid hatten große und kleine Besucher beim fünften Limesfest viele Gelegenheiten, ihrem Bild von den Sandalenträgern nachzuspüren.
Hillscheid. Am Fuße des alten Limesturms in Hillscheid hatten Truppen ihr Lager errichtet. In einer römischen Küche dampfte ein Kessel über einem Lagerfeuer und es wurde gezeigt, wie römische Gerichte zubereitet wurden und was ein Imperator, ein Soldat oder der „einfache“ Bürger speisten. Spannende Details aus dem Alltag in der Provinz erzählte "Sivana Sylvestra", eine römische Tavernenwirtin, beim „Tratsch am Turm“. Sozusagen Geschichte zum Anfassen.
"Das fünfte Limesfest steht unter besonderen Vorzeichen", erklärte Ortsbürgermeister Arthur Breiden in seiner Eröffnungsrede. "Es ist ein besonderes Fest mit besonderen Gästen. Ich begrüße vor allem die Gäste aus den Limesstätten Pohl und Rheinbrohl", sagte er. Und Landrat Achim Schwickert war sehr zufrieden darüber, dass die Region über den Westerwaldkreis hinaus die Chance des Limes nutze und bei diesem Thema zusammenstehe.
Und die Zeitreise ins alte Rom war sehr vielseitig: Ob am Infostand der Limes-Cicerones, im römischen Kräutergarten oder bei der Präsentation zum Thema Limes mit einer eigenen Limes-App. Von der Herstellung von Waffen und Schmuck, zu Römerlagern, zur antiken Heilkunde und Medizin sowie zum Badewesen, die Besucher konnten sich selbst als Römer fühlen und sich körperlich betätigen bei römischen Spielangeboten: Es gab Bogenschießen, ein römisches Steinwurfspiel oder "Saustechen". Und die kleinen Gäste konnten sich, mit den langen roten Umhängen eingekleidet, zu römischen Legionären ausbilden lassen.
Turmbesucher hatten einen tollen Blick von oben aufs Festgelände und konnten im Turm die Ausstellung "von Rom zum Rhein" besuchen und in einer Buchausstellung zum Thema Limes schmökern.
Besonders das Ponyreiten für die Kleinen fand eine gute Resonanz. Geführte Wanderungen, organisiert vom Westerwald-Verein, zum Römerkastell wurden ebenfalls von den Besuchern gerne angenommen. Und obendrein durften die Besucher das tun, was den römischen Grenzsoldaten damals so nicht im Limesturm gestattet war: An einem köstlichen Glas Wein nippen. Bürgermeister Breiden bedankte sich bei den Ortsvereinen, die das Limesfest erst möglich gemacht hatten. Und VG-Chef Thilo Becker lobte die gute Zusammenarbeit zwischen der Höhr-Grenzhausener Tourist-Information und der Ortsgemeinde Hillscheid. Abschließend stellten die Organisatoren fest, dass das Limesfest eine nicht mehr wegzudenkende Veranstaltung im Kalender des Limesdorfes Hillscheid ist und man kann sich sicher darauf freuen, was die Organisatoren 2015 auf die Beine stellen werden. Lucia Sabau
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