Zehn Jahre Erlebnisraum Bibel in Westerburg
Unzählige Schulklassen, Kindergartengruppen, Konfirmanden, Seniorenkreise, Frauengruppen haben im Laufe der vergangenen zehn Jahre den „Erlebnisraum Bibel“ im Haus der Kirche, dem Sitz des Evangelischen Dekanats Bad Marienberg, in Westerburg besucht.
Westerburg. Dekan Martin Fries konnte anlässlich einer Feierstunde zum 10-jährigen Jubiläum am Freitagabend unter anderem den katholischen Pfarrer Alfred Much aus Höhr-Grenzhausen, Vertreter des Nachbardekanats Selters und Westerburgs Bürgermeister Ralf Seekatz begrüßen. Besonders weit, aus Frankfurt am Main, war der Direktor des Frankfurter Bibelmuseums, Jürgen Schefzik angereist. Schefzik betonte die Bedeutung des Erlebnisraumes Bibel für das Verständnis biblischer Texte. „Indem man ein Bibelmuseum besucht, steigt man in die Welt hinter den Texten ein“, sagte er. Anschaulich schilderte er am Beispiel einer Grundriss-Zeichnung des herodianischen Tempels in Jerusalem, die im Erlebnisraum Bibel hängt, wie sich die Geschichte von Jesu` Tempelreinigung (Matthäus Kap. 21) erschließen lässt. Als Geschenk zum 10jährigen Jubiläum kündigte Schefzik eine Vortragsreihe in Westerburg mit den Mitarbeitern des Frankfurter Bibelmuseums an.
Dekan Martin Fries erinnerte in seiner Ansprache an die Anfänge des Erlebnisraumes in Westerburg. Durch glückliche Umstände waren vor zehn Jahren die Exponate der Frankfurter Bibelgesellschaft nach Westerburg gelangt. Durch sie sei das Haus der Kirche nicht nur eine Elfenbeinturm von Verwaltung, sondern man spüre im Erlebnisraum Bibel das Geheimnis des Glaubens, sagte Fries. Maßgeblichen Anteil am nachhaltigen Erfolg des Erlebnisraumes Bibel habe der langjährige Bildungsreferent des Evangelischen Dekanats Bad Marienberg, Karl Schmidt. Schmidt erinnerte an die weit mehr als 10.000 Menschen, denen bei ihrem Besuch im Erlebnisraum Bibel die Geschichte der Bibel von ihren Anfängen im Beduinenzelt zu Zeiten Abrahams über Christi Geburt vor rund 2000 Jahren bis ins Computerzeitalter näher gebracht werden konnte. „Die schönste Kanzel des Dekanats“ nannte er die Stelle vor dem Beduinenzelt, an der er seine Führungen durch den Erlebnisraum zu beginnen pflegte. „Im Erlebnisraum Bibel kann man gleichzeitig schauen, erleben, schmecken und riechen, wie die Bibel entstand.“ Anschließend salbte Schmidt seine Nachfolgerin Christiane Löflund-Fries mit dem zu Zeiten Jesu kostbaren Nardenöl. Löflund-Fries wird künftig ehrenamtlich die Führungen im Erlebnisraum Bibel übernehmen. Musikalisch gestaltet wurde der Abend von Dekanatskantor Christoph Rethmeier am Keyboard und Christiane Löflund-Fries und Marie Mehlfeldt (Blockflöten). Sabine Hamann-Gonschorek