KUSS-Gruppe meldet Insolvenz an - Mehr als 200 Mitarbeiter betroffen
Eines der ältesten Traditionsunternehmen der Region Altenkirchen, vor 173 Jahren gegründet, meldete beim Amtsgericht Betzdorf Insolvenz an. Zur KUSS-Gruppe gehören neun Gesellschaften, Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Jens Lieser aus Koblenz. Betroffen sind rund 200 Mitarbeiter, sie erhalten Insolvenzgeld. Der Betrieb des Fachgroßhandels für Stahl, Haustechnik, Bauelemente und Sanitär läuft weiter.
Altenkirchen. Neun Gesellschaften der KUSS Gruppe, die im nördlichen Rheinland-Pfalz, in Hessen und Nordrhein-Westfalen operativ im Stahl- und Sanitärgroßhandel tätig sind, haben beim Amtsgericht Betzdorf wegen drohender Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Die Besitzgesellschaften der KUSS Gruppe sind von der Insolvenz nicht betroffen.
Das Amtsgericht Betzdorf hat Rechtsanwalt Jens Lieser aus Koblenz zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Rechtsanwalt Lieser und sein Team verschaffen sich vor Ort einen Überblick über die wirtschaftliche Situation und führen Gespräche mit allen Beteiligten.
Von der Insolvenz sind etwas mehr als 200 Mitarbeiter betroffen. Die Löhne und Gehälter sind bis einschließlich September gezahlt worden. Damit sind diese von Oktober bis Ende Dezember durch das Insolvenzgeld gesichert. Der vorläufige Insolvenzverwalter wird bei der Agentur für Arbeit Neuwied kurzfristig einen Antrag auf Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes stellen. Auf Betriebsversammlungen am kommenden Montag wird Lieser die Beschäftigten über die weiteren Schritte informieren.
„Die KUSS-Gruppe ist ein im Kern gesundes Unternehmen und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieses Traditionsunternehmen und seine Mitarbeiter nach einer nachhaltigen Sanierung eine Zukunft haben“, sagt Lieser. Optimistisch stimmt ihn, dass alle wesentlichen Beteiligten, die Mitarbeiter und Lieferanten, aber insbesondere auch die Einkaufsverbände signalisiert haben, dass sie zu der KUSS-Gruppe stehen und sie in dieser schwierigen Phase weiter beliefern und unterstützen werden. Damit ist auch die uneingeschränkte Lieferfähigkeit und Fortführung des Betriebs garantiert. Kunden können ihre Waren weiter bestellen und bestellte Waren wie bislang auch umgehend beziehen. Zudem blieben auch alle Verkaufsstellen weiter offen", so Lieser in einer Pressemitteilung.
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Durch den Insolvenzantrag soll der eingeleitete Restrukturierungsprozess fortgesetzt werden. Mit den Instrumenten der Insolvenzordnung kann die Restrukturierung mit mehr Nachdruck erzielt und ein Neustart ermöglicht werden. Der vorläufige Insolvenzverwalter und die Geschäftsleitung werden in Kürze Gespräche mit möglichen Investoren führen.
Die KUSS Gruppe ist ein privat geführtes, mittelständisches Unternehmen, das vor 173 Jahren in Altenkirchen gegründet wurde und mit der Zeit zunehmend wuchs. Als Partner für das Handwerk liefert es ein breites Spektrum an Waren von Werkzeugen und Eisenwaren, über Stahl, Bauelemente sowie Produkte aus den Bereichen Sanitärbedarf, Installation, Heizung, Klima- und Lüftungstechnik.
Zur KUSS-Gruppe gehören Niederlassungen unter anderem in Neuwied, Ransbach-Baumbach, Diez, Koblenz, Kasstellaun Kirn und Königswinter-Oberpleis.
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