Werbung

Nachricht vom 24.10.2013    

Unternehmen sorgen sich wegen mangelnder Fachkräfte

Region. Die rheinland-pfälzische Wirtschaft fürchtet den Fachkräftemangel: Mehr als jedes Dritte Unternehmen im Bundesland sieht laut der jüngsten Konjunkturumfrage der rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) in der Verfügbarkeit ausreichend qualifizierter Mitarbeiter ein akutes Geschäftsrisiko.

Dass sich die Unternehmen nicht unbegründet sorgen, zeigt der im Auftrag der rheinland-pfälzischen IHKs entwickelte und jetzt öffentlich zugängliche IHK-Fachkräftemonitor Rheinland-Pfalz.

Das unter www.fachkraeftemonitor-rlp.de abrufbare Programm wurde durch das Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR aus Darmstadt entwickelt. Es bietet eine umfassende, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Analyse des Fachkräfteangebots und der Fachkräftenachfrage in Rheinland-Pfalz - und ermöglicht damit Unternehmen und Institutionen, die künftige Entwicklung der Fachkräftesituation differenziert nach Berufsgruppen und beruflichen Qualifikationsniveaus zu beurteilen.

Die zentralen Ergebnisse des IHK-Fachkräftemonitors: Der Fachkräftemangel kommt! Zwischen 2013 und 2030 fehlen dem Land im Jahresschnitt 63.000 Fachkräfte, wodurch rund sechs Prozent der von den Unternehmen benötigten Stellen nicht mehr besetzt werden können.

Die absolut höchsten Fachkräfte-Engpässe bilden sich im Zeitverlauf bei den beruflich Qualifizierten aus. Besonders bei höher qualifizierten Technikern tut sich demnach eine Lücke auf, die bis 2030 auf bis zu 22.000 Stellen oder gut 20 Prozent der Nachfrage anschwillt.

Der anhaltende Trend zur Akademisierung der Abschlüsse dämpft die Fachkräftelücke im akademischen Bereich. Dennoch wird die Akadamiker-Nachfrage künftig nicht mehr vollständig bedient werden können. Bis 2030 wächst die ungedeckte Nachfrage voraussichtlich auf 6.000 Stellen und damit gut 13 Prozent der Nachfrage an.

Die Entwicklung der Fachkräfteengpässe verläuft für unterschiedliche Berufsgruppen und verschiedene Qualifikationsniveaus heterogen. Unter sonst gleichen Rahmenbedingungen wird der Fachkräftemangel aber im Zeitverlauf anwachsen und auch in konjunkturell schwächeren Phasen präsent bleiben, ist das Ergebnis der IHK-Studie.



„Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unserer Unternehmen beruht ganz wesentlich auf den qualifizierten Mitarbeitern. Die Ergebnisse des IHK-Fachkräftemonitors zeigen deutlich, welche Herausforderung durch den demographischen Wandel und die schrumpfende Bevölkerung auf uns zukommt“, so Peter Adrian, Präsident der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz.

Auf diese Herausforderung sollen Politik und Unternehmen zügig gemeinsam Antworten finden. Der beobachtbare Akademisierungstrend wird die überdurchschnittlichen Engpässe bei der beruflichen Qualifikation weiter verschärfen. Für die Diskussion um die richtigen Antworten liefert der IHK-Fachkräftemonitor eine fundierte und differenzierte Datenbasis. Dabei ermöglicht er die Analyse des Fachkräftemangelns in 105 Berufsgruppen, 13 Wirtschaftszweigen und vier IHK-Regionen.

„Politik und Unternehmen müssen darüber informiert sein, zu welchem Zeitpunkt und in welchem Umfang der Fachkräftemangel bei unveränderten Rahmenbedingungen eintritt. Nur so lassen sich schon heute die wichtigsten Handlungsfelder eingrenzen und passende Strategien ableiten“, ergänzt Arne Rössel, Federführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz und Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz. Mit dem Fachkräftemonitor bieten die IHKs im Land nicht nur ihren Mitgliedsunternehmen ein unverzichtbares Instrument für die Bearbeitung der Fachkräfteproblematik, sondern auch den Entscheidungsträgern in der Politik.

Nach der Vorstellung des Fachkräftemonitors werden sich die rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern in den kommenden Wochen intensiv mit den detaillierten Ergebnissen ihrer Fachkräfteprognose bis 2030 beschäftigen und mit den Ergebnissen das Gespräch mit Landesregierung, Institutionen und Wirtschaft suchen.

Den vollständigen Bericht zum IHK-Fachkräftemonitor Rheinland-Pfalz finden Sie im Internet unter www.ihk-arbeitsgemeinschaft-rlp.de.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Wirtschaft


"Life-Balance-Day": Gesundheits- und Wellnessmesse in Kleinmaischeid

Die vielen Facetten der Begriffe Gesundheit und Wellness präsentierte der Gewerbeverein "VG-Aktiv Dierdorf" ...

Sparkasse Westerwald-Sieg fördert Schulen und Vereine mit fast 50.000 Euro

Das war knapp, um Haaresbreite hat die Sparkasse Westerwald-Sieg (SKWWS) die Schallmauer von 50.000 Euro ...

Unternehmer mit Migrationshintergrund stärken die Wirtschaft im Westerwald

Der SPD-Ortsverein Ahrbach-Stelzenbach widmet sich den Beiträgen von Unternehmern mit Migrationshintergrund ...

Geisweider Flohmarkt: Ein Paradies für Schatzsucher

Am Samstag, 5. April, öffnet der Geisweider Flohmarkt erneut seine Pforten und lädt Schnäppchenjäger ...

Wasserstoffnetz im nördlichen Rheinland-Pfalz nimmt Gestalt an

Die Energienetze Mittelrhein arbeiten intensiv an der Wasserstoffversorgung für die Industrie in der ...

Frustkiller-Freitag: Führungskräfte entdecken neue Impulse

In Montabaur bietet die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis mbH (wfg) ein innovatives Format ...

Weitere Artikel


Naturschutzbund ruft auf zum Igelschutz im eigenen Garten

Im bunten Herbst sieht und hört man den eigentlich nachtaktiven Igel auch mal tagsüber durchs raschelnde ...

Ein Ereignis, das die Welt auf den Kopf stellte

Wahrscheinlich hat der große Kirchenreformator Martin Luther nicht im Traum daran gedacht, welches Erdbeben ...

Röntgenbilder aufs Smartphone oder Tablet-PC

Dierdorf/Selters. Ein mobiler Leuchttisch ermöglicht es seit Kurzem den Chef- und Oberärzten des Evangelischen ...

Info- und Karrieretag im Cera-Tech-Center

Am Freitag, 25. Oktober, von 10 bis 16 Uhr findet der erste Informations- und Karrieretag im Cera-Tech-Center ...

Firmenchefs holten sich Tipps von Knigge

Urbar. Im vornehmen Klostergut Hof Besselich trafen sich am Mittwochabend (23.10.) die Mitglieder der ...

Schwer verdauliche Kost im Keramikmuseum

Die Westerwälder Frauen-Union und die Gleichstellungsbeauftragte des Westerwaldkreises hatten zum Vortrag ...

Werbung