BVMW sensibilisiert für IT-Sicherheit im Mittelstand
Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) machte mit seinem bundesweit angelegten Projekt [m]IT Sicherheit „Bewusstseinsbildung für IT-Sicherheit in kleinen und mittelständischen Unternehmen“ am 5. November Station im Haus der Siegerländer Wirtschaft in Siegen. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Rahmen der Task Force „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“ gefördert.
Siegen. Gemeinsam mit Finanzierern soll das Projekt [m]IT Sicherheit bei IT-Nutzern in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) systematisch und nachhaltig Bewusstsein für IT-Sicherheit schaffen. Finanzierer kooperieren als Multiplikatoren und Wissensvermittler, so dass eine Vielzahl an KMU bundesweit für das Thema sensibilisiert werden kann.
Rund 70 Unternehmerinnen, Unternehmer und Führungskräfte aus Südwestfalen und den angrenzenden Kreisen Altenkirchen und Lahn-Dill nahmen an der Veranstaltung am 5. November im „Haus der Siegerländer Wirtschaft“ in Siegen teil. Rainer Jung, Leiter des BVMW Bezirksverbands, hatte zu diesem Informationsabend geladen und betonte in seiner Begrüßung sowohl die Entwicklungschancen für KMU durch innovative digitale Lösungen als auch die Wichtigkeit von IT-Sicherheit. Der Verfassungsschutz schätze bereits jetzt, dass weit mehr als 50 Prozent der Mittelständler von IT-Angriffen und Spionage betroffen sei. „Trotz der aktuellen Presseberichterstattung scheint das Thema IT-Sicherheit im Mittelstand noch nicht angekommen zu sein“, so Jung.
Um praxisnah die Möglichkeiten des IT-Schutzes in den Unternehmen aufzuzeigen, kamen diejenigen zu Wort, die sich „quasi von Berufs wegen“ um die Sicherheit von Informationen und Daten sorgen. In der Gesprächsrunde berichtete der Vorstandssprecher der Volksbank Siegerland eG über das Thema aus der Sicht der Geldinstitute und Dr. rer. nat. Lars Fischer von der Universität Siegen von einer wissenschaftlichen Herangehensweise. Bernhard Wolf, Leiter Finanzen, Personal und IT der Thomas Magnete GmbH erläuterte die Anfordernisse an national und international tätige Unternehmen. Sie zeigten auf, wie viel IT-Sicherheit möglich und wie viel tatsächlich nötig ist. Die praxisnahen Tipps der Gesprächsteilnehmer offenbarten den anwesenden Mittelständlern, dass eine Erhöhung des Sicherheitsniveaus nicht immer zusätzliche Kosten verursachen oder mit technischen Anschaffungen verbunden sein muss.
Wie einfach es sein kann, in fremde unzureichend geschützte Systeme einzudringen, zeigte der professionelle „Hacker“, Christian Schülke, schuelke.net. In einem äußerst unterhaltsamen und informativen Vortrag demonstrierte er, wie man mit dem entsprechenden Know-How in wenigen Minuten einen E-Mail Absender fälschen oder von einer falschen Telefonnummer angerufen werden kann. Er zeigte auf, wie leicht Daten in der IT zu fälschen, zu ändern oder „abzuholen“ sind. Dass dafür sowohl Hardware als auch Software für jedermann käuflich im Internet zu erwerben sind, schockierte den einen oder anderen Zuhörer doch sehr.
Das abschließende Get-Together nutzten Gäste und Vortragende zum intensiven Erfahrungsaustausch und für neue Geschäftskontakte.
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BVMW
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