Nahtoderfahrung – Erlebnis an der Schwelle zum Tod
Eine besonders Gottesdienstform wird am Sonntag, 17. November, um 18 Uhr in der Evangelischen Kirche in Bad Marienberg angeboten. Die „Thomas-Messe“ ist ein Gottesdienst für Fragende und Suchende – benannt nach dem „ungläubigen Thomas“. Er war der Zweifler der Jünger, der erst sehen und fühlen wollte, bevor er glauben konnte.
Bad Marienberg. Die erste Thomas-Messe in Bad Marienberg fand vor sechs Jahren mit rund 200 Besuchern sofort großen Anklang. Seitdem wird sie dort zweimal im Jahr ausgerichtet. Inhaltlich richtet sich die Thomas-Messe an einem Thema aus. Am 17. November steht sie unter dem Thema: „Nahtoderfahrung – Erlebnis an der Schwelle zum Tod“. Ein Gemeindeglied der Bad Marienberger Kirchengemeinde berichtet von seinem persönlichen Nahtod-Erlebnis. Die musikalische Gestaltung spielt in der Thomas-Messe eine bedeutende Rolle. Die Choräle werden nicht mit der Orgel, sondern von einer eigens zusammengestellten Thomas-Messen-Band begleitet.
Das gewohnte Bild des Gottesdienstes wird in der Mitte mit einer rund 20-minütigen „Offenen Phase“ aufgelöst. Die Besucher können aufstehen, zu den Seitenaltären gehen, um dort Kerzen anzuzünden, das Abendmahl zu empfangen, an der Tee-Oase einen Tee trinken, in der Stille zu beten oder ihre Gedanken, Wünsche, Klagen auf Fürbitten-Zettel aufzuschreiben. Oder sie suchen das seelsorgerliche Gespräch. Währenddessen ist die Kirche von leiser Musik erfüllt. Mit den Segen endet die Thomas-Messe nach rund 90 Minuten. Die Messe in Bad Marienberg wird von einer 15-köpfigen Gruppe aus Ehren- und Hauptamtlichen gemeinsam vorbereitet und gestaltet.
Ursprünglich in Finnland beheimatet, kam die Thomas-Messe Anfang der 90er Jahre nach Deutschland und verbreitete sich rasch in vielen deutschen Stadtgemeinden. Grundsätzlich ökumenisch ausgerichtet, fasste sie vor allem in evangelischen Gemeinden Fuß. Zurzeit gibt es im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) über 80 Initiativen.
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