Adventskonzerte der Montabaurer Kantorei
Rückeroth/Montabaur. Mit der großen Weihnachtskantate aus der Feder des Darmstädter Komponisten Friedrich Noack brachte die Montabaurer Kantorei als der Kammerchor des evangelischen Dekanates Selters gemeinsam mit dem Jugendchor The Praising Teenvoices und mit dem Quintett des Diezer Instrumentalensembles unter der Gesamtleitung von Dekanatskantor Jens Schawaller ein weiteres Mal Chorliteratur der Extraklasse in zwei Wäller Kirchen zur Aufführung.
Geschrieben wurde die Kantate für jeweils einen vierstimmigen Solistenchor, einer bis zu sechsstimmig singenden Kantorei und Instrumente im Jahr 1931: „Die profunden Kenntnisse des vorbachschen Genres dieser Gattung wird in allen Teilen des Chorwerkes hörbar“, erklärt Dekanatskantor Jens Schawaller. „Noack folgt ganz der dramaturgischen Anlage vielfältiger Weihnachsthistorien, die ihren Höhepunkt bei Heinrich Schütz und später dann vor allem bei Johann Sebastian Bach finden“, so der Dekanatskantor des unteren Westerwaldes.
Die einzelnen Personen des biblischen Weihnachtsberichtes sangen sowohl als Solisten wie auch in drei unterschiedlichen Soloensembles tonschön und sauber Angelika Wies (hoher Sopran), Monika Schlößer (Alt), Jens Schawaller (Evangelist), Fabio Schnug (Bariton) und Ingo Jungbluth (Tiefbass). Die Kantorei zeigte sich in diesem Werk von einer besonders klangschönen Seite, in der sie der musikalischen Rhetorik durch deutliche Artikulation, sängerische Präsenz und gute Intonation künstlerischen Ausdruck verlieh.
Im Orchester wirkten Cornelia Heppner (Solo-Violine), Dominik Will (Violine II), Erhard Köhler (Viola da braccia und Leitung), Isabel Walter (Solo-Violoncello), Rudolf Creutzburg (Kontrabass) und Susanne Schawaller (Solo-Orgel) als Solisten wie auch im Ensemble gewohnt gekonnt, souverän und überzeugend. Gerahmt wurde die Weihnachtskantate mit differenzierten Choralimprovisationen für Orgel über die Choräle „Nun komm der Heiden Heiland“ und „Fröhlich soll mein Herze springen“ - den cantus-firmus spielte hierbei mit großer Tonschönheit und gewohnter Präzision Dorit Gille als Solo-Hornistin.
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Präses Michael Müller, selber langjähriges aktives Mitglied der Montabaurer Kantorei, begrüßte alle anwesenden Gäste herzlich und eröffnete die beiden großen Chor- und Orchesterkonzerte des Dekanates im unteren Westerwald. Er betonte den hohen Stellenwert, den die evangelische Kirchenmusik in unserer Region genießt. Liturgisch begleiteten Pfarrer und Dekan Wolfgang Weik in Rückeroth sowie Pfarrer Johannes Seemann in Montabaur die beiden geistlichen Chor- und Orchesterkonzerte. „Wir verdanken es dem evangelischen Dekanat Selters, dass wir zu unseren Konzerten wieder einmal mehr unentgeltlich einladen können“, erläuterte Dekanatskantor Schawaller die erfreuliche Situation.
Gemeinsam mit dem Dekanat und dem Förderverein der Montabaurer Kantorei Musica Sacra e. V. sei es möglich, dies Angebot in unserer Region machen zu können, so der Kirchenmusiker. Die Zuhörerinnen und Zuhörer dankten den Musikerinnen und Musikern mit einem lang anhaltenden Applaus.
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