Schwalben willkommen – tolerante Hausbesitzer gesucht
Gehlert. Der Naturschutzbund (NABU) Kroppacher Schweiz ehrte Schwalbenfreunde in Gehlert. Als Kulturfolger sind Mehl- und Rauchschwalben ganz besonders auf die Toleranz der Menschen angewiesen. Sie bauen ihre Nester an unseren Häusern oder in Ställen, finden aber immer weniger Lehmpfützen zur Gewinnung von Baumaterial.
Die akrobatischen Flugkünstler werden von vielen als lästige Fassadenbeschmutzer angesehen und ihre Nester an Hauswänden oftmals nicht geduldet. Die Folge: Schwalben verschwinden aus vielen Gegenden. Dass das Entfernen von Schwalbennestern ein Straftatbestand ist, ist dabei nur Wenigen bekannt.
Dass es auch anders geht, hat die Familie Zimmermann aus Gehlert bewiesen. Der kürzlich verstorbene Helmut Zimmermann hat über viele Jahre gemeinsam mit seinem Freund Friedhelm Müller über 100 Nisthilfen für Mehl- und Rauchschwalben in der Gemeinde Gehlert aufgehängt und betreut. Auch auf dem eigenen Grundstück hat die Familie Zimmermann die Schwalben geduldet.
Für sein Engagement wurde Helmut Zimmermann am heutigen Mittwoch (18.12.) posthum vom NABU Kroppacher Schweiz durch die Vorsitzende Katharina Kindgen geehrt. Seine Frau erhielt eine Urkunde und eine Plakette mit der Aufschrift „Schwalben willkommen“ für die Hauswand, die die Familie als Schwalbenfreunde ausweist.
Zudem überreichte die Vorsitzende der Witwe Zimmermann stellvertretend für die gefiederten Freunde als Dank diesmal keinen bunten Blumenstrauch, sondern ein Bund Efeu, die Arzneipflanze des Jahres 2010. Er stammt aus den Tropenwäldern des Tertiärs. Daran erinnern die Treufelspitzen und die Haftwurzeln. Da der Efeu (Hedera helix) als einziger immergrüner Haftwurzler nicht bestehen kann, ohne sich anzuschmieden, ist er seit Alters her auch Sinnbild für Freundschaft und Treue.
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