Sternsinger sind für Flüchtlingskinder unterwegs
Kinder ziehen derzeit von Haus zu Haus, singen und bringen den Segen und sammeln Geld. Das katholische Kindermissionswerk hat das Motto zur 56. Sternsingeraktion: "Segen bringen. Segen sein. Hoffnung für Flüchtlingskinder in Malawi und weltweit" gestellt. Wer die Weltnachrichten verfolgt, weiß das ein neues Kriegsgebiet im Südsudan neues Elend für unzählige Kinder bringt. Aber auch in Europa ist das Elend der Kinder in den Flüchtlingslagern teils schockierend.
„Segen bringen, Segen sein. Hoffnung für Flüchtlingskinder in Malawi und weltweit“. Dieses Motto wählte das Kindermissionswerk für die 56. Aktion des Dreikönigssingen. Das Fest der Heiligen Drei Könige, 6. Januar, seit Jahrhunderten in der katholischen Kirche gefeiert, ist regulär das Ende der Sternsingeraktionen, die am 25. Dezember beginnen.
Verlässliche alte Aufzeichnungen aus dem Jahr 1541 berichten von den ersten organisierten Sternsingeraktionen, Die Könige Caspar, Melchior und Balthasar standen Pate für das Sammeln von Geld und Nahrungsmitteln. Dieser Brauch hat sich in vielen Teilen der Welt bis heute erhalten, das Kindermissionswerk in Deutschland ruft alljährlich Kinder und Jugendliche zum Mitmachen auf.
4.000 Sternsinger aus vielen Teilen der Bundesrepublik feierten am Montag, 30. Dezember in Köln die bundesweite Eröffnung ihrer 56. Aktion Dreikönigssingen. Joachim Kardinal Meisner zelebrierte die Messe im Kölner Dom und lobte die versammelten kleinen und großen Könige stellvertretend für all die Mädchen und Jungen, die sich in diesen Tagen als Sternsinger engagieren.
„Segen bringen, Segen sein. Hoffnung für Flüchtlingskinder in Malawi und weltweit!“ lautet das Motto der nun laufenden Aktion, zu deren Eröffnung natürlich mehrheitlich Kinder aus dem Erzbistum Köln in den Hohen Dom kamen. Doch auch Gäste aus den Nachbarbistümern und aus weiteren Teilen der Bundesrepublik waren beim Sternsingerauftakt 2014 dabei.
Zur Tradition gehört es auch, dass die Politik die Sternsinger empfängt und Bundeskanzlerin Angela Merkel empfing eine Delegation in Berlin. In unseren Regionen, in den Dörfern und Städten sind die Kinder, oftmals als Könige verkleidet unterwegs und sammeln Geld. Die Kinder sprechen den Segen aus, schreiben ihn mit Kreide oder haben ein vorbereitetes Band zum Ankleben dabei. (20+C+M+B+14) – Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus.
Das man angesichts des unbeschreiblichen Flüchtlingselends in den Kriegsgebieten dieser Erde besonders an das Schicksal der Kinder denken sollte, sollte auch die Geldbeutel öffnen. Denn egal, ob in Malawi, in Syrien, in Afghanistan, in Somalia oder wie ganz aktuell im Südsudan : Kinder sind die Leidtragenden.
Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ ist besorgt über die aktuellen Ausschreitungen im Südsudan. Seit Tagen werden aus dem jüngsten Staat der Welt Kämpfe gemeldet. Laut UN-Angaben wurden mehr als 1000 Menschen getötet und viele tausend verletzt - Tendenz steigend. Darunter viele Kinder. Bis zu 50.000 Menschen sind in UN-Zentren in die Hauptstadt Juba geflohen.
Im Juli hatte Präsident Salva Kiir von der Volksgruppe der Dinka sein gesamtes Kabinett entlassen, darunter auch den Vizepräsidenten Riek Machar, der den Nuer angehört. Es entbrannte ein ethnischer Konflikt zwischen den Volksgruppen mit dem niemand gerechnet hatte. Die Kämpfe haben die Bevölkerung völlig überrascht und die Flüchtlingswelle rollt. Die abendliche Bilder in den Nachrichtenmagazinen lassen Schlimmes ahnen und erinnern an den Genozid in Ruanda.
Hin und wieder gelingt es mutigen Reportern, Bilder und Berichte aus grenznahen Flüchtlingslagern zu liefern, in denen syrische Familien vegetieren. Verlässliche Zahlen zu den Kindern in den Lagern: eher dürftig. Die Türkei kümmert sich, so gut es geht, in Jordanien ist das völlig anders. Die UNO/UNHCR stößt auch jetzt im Winter an ihre Grenzen.
Aber auch mitten in Europa gibt es Flüchtlingselend, so etwa auf Lampedusa/Italien und in Griechenland. Traumatisierte Kinder, oftmals allein, warten hier auf Hilfe und ein menschenwürdiges Leben in völlig überfüllten Lagern. Wie geht Deutschland mit jugendlichen Flüchtlingen um – diese Frage wird ein eigener Artikel demnächst beantworten. (hws)