Notfallseelsorge geht gestärkt ins neue Jahr
Das neue Team der Notfallseelsorge Westerwald (NFS) hat sich 2013 bewährt: Nachdem sich die Gruppe der Aktiven im Jahr 2012 stark vergrößert und verjüngt hatte, mussten die Helfer im vergangenen Jahr wieder mehr als 100 Einsätze absolvieren.
Westerwaldkreis. Eine Aufgabe, die sie mit Bravour meisterten, freut sich NFS-Leiterin Ulrike Braun-Steinebach: „Die jungen Notfallseelsorgenden bringen wertvolle Kompetenzen aus ihren Herkunftsberufen mit. Das ist ein Pfund, mit dem wir wuchern können und das uns motiviert: Das Engagement und der Mutwillen aller sind vorbildlich.“
Insgesamt 102 Mal (2012: 107 Mal) mussten die Helferinnen und Helfer diesen Mut unter Beweis stellen und Betroffenen zur Seite stehen. 45 Mal war „häuslicher Tod“ Grund für die Alarmierung, 19 Mal mussten die Seelsorgenden eine Todesnachricht überbringen; 16 Mal wurden sie wegen eines Suizids gerufen, elfmal wegen eines Verkehrsunfalls und neunmal wegen eines außerhäuslichen Tods. Außerdem waren die Notfallseelsorgenden nach einem Familienkonflikt und nach einem Brand zur Stelle.
Einsätze, die berühren. Und die ohne eine entsprechende Betreuung gerade für die neuen Notfallseelsorger eine große Belastung sind: „Seit dem vergangenen Jahr finden drei statt zwei Vollversammlungen pro Jahr statt. Außerdem bieten wir Einkehrtage und Patenschaften von älteren für jüngere Einsatzkräfte an, und wir haben die Hintergrundbereitschaft ausgebaut.“, erklärt Ulrike Braun-Steinebach. Unterstützung gibt es seit 2013 auch von katholischer Seite: Das Bistum Limburg hat den Bezirk Westerwald in den Status eines „Pilotprojekts“ erhoben. Das bedeutet, dass im Westerwald- und Rhein-Lahn-Kreis auch katholische Laien bei der Notfallseelsorge mitarbeiten dürfen.
Trotz der vielen anstrengenden Einsätze: Es war ein gutes Jahr für die Notfallseelsorge Westerwald, und Ulrike Braun-Steinebach freut sich über ein Team, das sich inzwischen gefunden hat: „Die ,Neuen' sind längst die alten Neuen, die inzwischen von neuen Neuen abgelöst wurden. Wir sind inzwischen wieder im Alltag angekommen und fühlen uns dort wohl.“ (bon)
Infoabend zur Notfallseelsorge in Wirges
Obwohl sich die Personalsituation der Notfallseelsorge in den vergangenen beiden Jahren entspannt hat, ist das Team nach wie vor auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. Diejenigen, die sich vorstellen könnten, ehrenamtlich in der NFS tätig zu sein, sind herzlich zu einem Informationsabend am Mittwoch, 23. Januar, um 19.30 Uhr ins Evangelische Gemeindehaus Wirges (Westerwaldstraße 8) eingeladen.
Dort spricht der Vorstand des Vereins über die Ausbildung, die Arbeit, die Einsätze, aber auch die Grenzen der Notfallseelsorge. Der Eintritt zu diesem spannenden Abend ist selbstverständlich frei. Weitere Informationen bei Pfarrerin Ulrike Braun-Steinebach unter Telefon 02602/950 459 oder per E-Mail nfs.ww@t-online.de.