Studenten lernten innovative Firmen kennen
Mit "tourING Westerwald" starteten die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwald und die Hochschule Koblenz gemeinsam ein Projekt gegen Fachkräftemangel. Angehende Maschinenbauingenieure lernen innovative Firmen kennen. Weitere Aktionen sind geplant
Westerwaldkreis. Westerwälder Unternehmen sind auf junge und qualifizierte Fachkräfte angewiesen, um auch in Zukunft den Wirtschaftsstandort zu sichern. Man steht auch auf diesem Felde im harten Wettbewerb mit den Ballungsgebieten. Dieses, besonders die kleinen und mittleren Betriebe bedrohende Problem, hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwald (WFG) schon länger erkannt und zusammen mit der Hochschule Koblenz die Aktion "tourING Westerwald" entwickelt.
Studierende und damit angehende Ingenieure der Fachrichtung Maschinenbau lernen international agierende, innovative Westerwälder Unternehmen an ihrem Produktionsstandort als mögliche zukünftige Arbeitgeber kennen.
Mit zehn Maschinenbaustudenten startete die WFG jetzt das Projekt der Fachkräftewerbung. Auf dem Besuchsprogramm standen die Firmen Munsch GmbH in Ransbach-Baumbach (Chemie-Pumpen und Kunststoffschweisstechnik) und HAAS Holzzerkleinerungs- und Fördertechnik GmbH in Dreisbach. Beide präsentierten dem Ingenieursnachwuchs ihre Arbeitsschwerpunkte, Produkte und natürlich die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten.
"Nur wenn gezeigt wird, welches Potential und Leistungsspektrum die Westerwälder Unternehmen bieten, kann es gelingen, qualifizierte Fachkräfte für die Region zu begeistern. Der pragmatische Ansatz unserer WFG, Nachwuchskräfte und potentielle Arbeitgeber direkt zusammenzuführen, wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten", so Landrat Achim Schwickert, der die erste "tour-ING" mit Interesse begleitete.
"Solche bereichernden Angebote für unsere Studierenden sind neben der theoretischen Wissensvermittlung, allgemeinen Betreuung sowie der Koordinierung von Praktika und praktischen Abschlussarbeiten für unsere Professoren eine zeitliche Herausforderung. Die Unterstützung der WFG hilft uns da sehr", bedankte sich der Präsident der Hochschule, Prof. Bosselmann-Cyran. beim WFG-Team.
"Ich hätte nicht gedacht, dass es hier oben so innovative und internatonal breit aufgestellte Unternehmen gibt.", zeigte sich Maschinenbaustudent Thomas Dreier beeindruckt. Die angehenden Maschinenbauingenieure konnten bei Munsch GmbH sehen, wie die Bauteile für Kunststoffpumpen hergestellt, geprüft und zu unterschiedlichster Größe montiert werden. Über 70 Prozent der Produkte gehen in den Export. Durch kontinuierliche Investitionen in Forschung und Entwicklung erlangte das seit 1964 im Westerwald ansässige Unternehmen mit gut 100 Mitarbeitern bereits zahlreiche Innovationspreise. Jüngst den Landesinnovationspreis 2014 des Landes Rheinland-Pfalz für die größte Kunststoffpumpe der Welt.
Einen Einblick in die Planung und Fertigung von Recycling- und Wertstoffzerkleinerungsanlagen bot die Firma Haas in Dreisbach bei Bad Marienberg. Etwas jünger (1989), aber nicht minder beeindruckend, zeigte sich hier, welche technischen Herausforderungen beim Zerkleinern, Fördern, Dosieren, Bevorraten und Austragen an einzelne Maschinen und insbesondere an schlüsselfertige Komplettsysteme gestellt werden. Die kreativen Lösungen "Made in Westerwald" finden mittlerweile Interessenten in aller Welt. Erst kürzlich erhielt das Unternehmen mit seinen rund 65 Mitarbeitern eine Auszeichnung auf Landesebene für die besonders innovative Neuentwicklung eines Universal-Zerkleinerers.
Neben "tourING" sind bei der WFG weitere Ideen in der Pipeline. Mit "AB In die Zukunft" stehen die Hochschuleeinrichtungen der Region und eine Reihe der Top-Unternehmen am 28. März in der BBS Westerburg angehenden Abiturienten Rede und Antwort.