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Nachricht vom 03.02.2014    

Gegen Komasaufen: Kampagne "bunt statt blau" gestartet

Im Westerwaldkreis ist die Zahl der Jugendlichen, die im Krankenhaus wegen Alkoholmissbrauch behandelt wurden um 18 Prozent gestiegen. Und gerade in der Karnevalszeit steigt die Zahl der jugendlichen "Komasäufer". Die DAK Montabaur startet erneut die Kampagne "bunt statt blau" und ruft Schulen im Westerwaldkreis zum Mitmachen auf. Die Band "Luxuslärm" unterstützt die Kampagne, siehe Interview.

Logo: DAK

Montabaur. Kunst gegen „Komasaufen“. Unter dem Motto „bunt statt blau“ startet die DAK-Gesundheit jetzt offiziell ihre Kampagne zur Alkoholprävention in Montabaur. Bereits zum fünften Mal sucht die Krankenkasse die besten Plakate gegen das Rauschtrinken.

Hintergrund: 2012 kamen bundesweit 26.673 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus, was einen neuen Höchstwert bedeutet. „bunt statt blau“ will kreativ über die Gefahren von Alkohol aufklären. Unterstützt wird der Wettbewerb für Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren durch Sozialminister Alexander Schweitzer. Alle Schulen in der Region Westerwald sind bis zum 31. März zur Teilnahme eingeladen.

Beim so genannten Komasaufen gab es 2012 In der Region Westerwald mit 67 Betroffenen einen Anstieg um 18 Prozent. „Bundesweit landen Tag für Tag etwa 70 Kinder und Jugendliche betrunken in einer Klinik.“, sagt Alexander Greco von der DAK-Gesundheit Montabaur. „Viele junge Alkoholpatienten sind 10 bis 15 Jahre alt. Um diesen Trend zu stoppen, muss frühzeitig über die Folgen von Alkoholmissbrauch aufgeklärt werden. Da Schüler bei `bunt statt blau´ selbst Farbe bekennen, ist die Kampagne besonders erfolgreich und wird fortgesetzt.“

Seit 2010 haben bundesweit 52.000 junge Künstler bunte Plakate gegen das Rauschtrinken gemalt, darunter auch viele Schüler aus der Region Westerwald. Die mehrfach ausgezeichnete Kampagne „bunt statt blau“ wird von Politikern, Suchtexperten und Künstlern unterstützt. „Das besondere an der Aktion ist, dass Jugendliche mit ihren Bildern selbst zu glaubwürdigen Botschaftern gegen das Rauschtrinken werden“, erklärt Sozialminister Alexander Schweitzer. „Weil die Präventionskampagne beispielhaft ist, unterstütze ich diese gerne. Die kreativen Möglichkeiten, sich mit dem Thema Alkoholmissbrauch zu beschäftigen, kommen bei Schülern und Lehrern sehr gut an.“

Studie: Schüler bewerten Wettbewerb positiv
Nach einer aktuellen Studie des Kieler Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) bewerten 73 Prozent der jugendlichen Teilnehmer den Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ mit den Schulnoten „sehr gut“ oder „gut“. 87 Prozent der befragten Schüler würden sich erneut an der Aktion beteiligen. Die Mehrheit der jungen Künstler erklärte, sie hätten durch den Wettbewerb etwas über die Gefahren von Alkohol gelernt. Nach ihrer Einschätzung trägt die Kampagne „bunt statt blau“ dazu bei, dass junge Leute vernünftiger mit Alkohol umgehen. In einer Folgebefragung untersucht das IFT-Nord jetzt, wie sich der Wettbewerb auf den jugendlichen Alkoholkonsum auswirkt.

Einsendeschluss für den Wettbewerb 2014 ist der 31. März. Anschließend werden in allen 16 Bundesländern die besten Siegerplakate ausgezeichnet. Im Juni wählt dann eine Bundesjury mit der neuen Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler, und der Band „Luxuslärm“ den Bundesgewinner. Es gibt wertvolle Geld- und Sachpreise zu gewinnen.
Weitere Informationen zum Wettbewerb 2014 gibt es in allen Servicezentren der DAK-Gesundheit oder im Internet unter www.dak.de/buntstattblau. Die Kampagne ist eingebunden in die „Aktion Glasklar“, die seit zehn Jahren Schüler, Lehrer und Eltern über das Thema Alkohol aufklärt.



Luxuslärm-Interview zur DAK-Kampagne „bunt statt blau“ 2014

Frage: "bunt statt blau" - die Kampagne der DAK-Gesundheit gegen das Komasaufen von Jugendlichen startet 2014 zum 5. Mal. Warum unterstützt "Luxuslärm" die Aktion seit Jahren?

Luxuslärm: Wir unterstützen die DAK-Plakatkampagne „bunt statt blau“ auch in diesem Jahr, weil wir die Aktion sehr wichtig finden und uns freuen, ein beständiger Teil davon zu sein. Über die Jahre haben sich die Plakate der Teilnehmer sehr verändert und es werden immer mehr, die mitmachen. Diese Entwicklung zu beobachten ist auch für uns sehr spannend. Außerdem ist der Kampf gegen das Komasaufen nicht vorbei. Im Gegenteil, wenn man die aktuellen Studien liest, wird ganz deutlich, dass da noch einiges passieren muss.

Frage: Alkohol hat seinen Reiz und seine Risiken - welche Botschaft hat "Luxuslärm" zum richtigen Umgang mit Bier, Wein und Schnaps?

Luxuslärm: Natürlich hat Alkohol ganz klar seinen Reiz, das will auch keiner von uns abstreiten. Wir sind eine Rockband und jeder von uns trinkt nach der Show gerne mal einen, das ist auch völlig OK so. Wir werden auch nicht diejenigen sein, die hier mit erhobenem Zeigefinger stehen und sagen, dass man gar keinen Alkohol trinken darf. Wichtig ist, dass man ganz klar seine Grenzen kennt. Sich mit Freunden zu treffen und auf einer Party etwas zusammen zu trinken, ist völlig in Ordnung. Es darf nur nicht sein, dass man sich trifft, um sich so sehr zu besaufen, dass man die Kontrolle über sein Denken und Handeln verliert. Wenn das Ziel einer Party ist, sich so sehr die Kante zu geben, dass man besoffen in der Ecke liegt, ist das einfach scheiße. Wir werden jetzt nicht die Moralkeule rausholen, dass bei jedem Vollrausch Hirnzellen absterben, das hat wohl mittlerweile jeder kapiert. Aber wenn wir zu einer Party eingeladen würden, die ganz klar dieses Ziel verfolgt, hätten wir weitaus Besseres zu tun, als mit solchen Menschen abzuhängen. Tanzen gehen, Freunde treffen, `nen guten Film gucken oder bei `nem Konzert den Schweiß von der Decke tropfen lassen, es gibt so viele Möglichkeiten für einen richtig geilen Abend.

Frage: Mit welchem Song antwortet die Band auf das Problem jugendlicher Komasäufer?

Luxuslärm: Du könntest einige unserer Songs als Message gegen das Komasaufen deuten. „Leb’ Deine Träume“ handelt ganz klar davon, seinen eigenen Weg zu gehen oder auch der Song „Ein neuer Morgen“ von unserem 4. Album beschäftigt sich damit, dass man nicht aufgeben soll, an seine Ziele zu glauben. Wir haben in der Tat viele Songs, die Mut schenken sollen. Mut, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, an sich zu glauben und auch mal gegen den Strom zu schwimmen. Aber der Song, der wohl von den meisten Fans mit diesem Thema in Verbindung gebracht wird, ist nach wie vor „Nichts ist zu spät“. In dem Song geht es darum, dass man auch mal seinen eigenen Weg in Frage stellen darf und keine Angst davor haben sollte, im richtigen Moment noch die Notbremse zu ziehen und sein Leben zu ändern. (Pressematerial/Interview: DAK)


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