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Nachricht vom 17.02.2014    

Schüler machen Gesetze – Ein Tag als EU-Entscheidungsträger

Ganz schön spannend – diese Gesetzgebung. Zu dieser Erkenntnis kamen die 29 Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c des Evangelischen Gymnasiums in Bad Marienberg. Sie nahmen am 13. Februar an einem Planspiel zum Gesetzgebungsverfahren der EU teil und schlüpften dabei für einen Tag in die Rolle eines EU-Entscheidungsträgers.

Foto: Privat

Bad Marienberg. Möglich gemacht wurde das Planspiel durch die regionale Vertretung der Europäischen Kommission in Bonn, die derzeit die Planspielreihe „Welches Europa wollen wir?“ in Hessen und Rheinland-Pfalz durchführt.

An diesem Tag konnten die Schülerinnen und Schüler in ganz verschiedene Rollen schlüpfen. Als Mitglied der Europäischen Kommission, Abgeordneter des Europäischen Parlaments, Regierungsmitglied eines Mitgliedslandes im Ministerrat oder auch in der Rolle eines Interessenvertreters diskutierten sie verschiedene Standpunkte zum Thema Bildungspolitik in Europa.

Am Ende des Tages sollte dabei eine gemeinsame Position zu einer Gesetzesvorlage entstehen. Leichter gesagt, als getan. Getreu dem Spruch: „Nur wer selbst für etwas brennt, kann in anderen ein Feuer entfachen“, versuchte man sich gegenseitig von seinem eigenen Standpunkt zu überzeugen. Beziane Hetemi erzählt dazu: „Meine Rolle heute hat überhaupt nicht meiner eigenen Meinung entsprochen. Ich hab aber trotzdem versucht, mich rein zu finden und so mal eine neue Ansicht gesehen.“

Der Tag war gefüllt mit hitzigen Diskussionen und Debatten. Die verschiedenen Argumente wurden – wie auch im echten Leben – im Plenum ausgetauscht und abgewogen. Neben der Ausarbeitung der gemeinsamen Position waren die intensive Debatte über den Vorschlag und das Erstellen von Änderungsanträgen die zentralen Lernfelder des Tages. Als Highlight stand am Ende eine finale Abstimmung getreu nach den Verfahren der EU.

Besonderes Lob gebührte an diesem Tag den Vorsitzenden und Vizevorsitzenden der Europäischen Institutionen. Sie hatten die Aufgabe, die Debatten anzuleiten und die verschiedenen Interessen in Einklang zu bringen. „Parlamentsvizepräsident“ Jonas Häbel berichtet: „Es war spannend die Diskussion zu leiten, aber auch sehr anstrengend, alles zu koordinieren und möglichst alle gleichberechtigt zu Wort kommen zu lassen. Da gab es schon die eine oder andere Kritik an meinem ,strikten‘ Führungsstil.“



Der Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Bonn, Dr. Stephan Koppelberg, freute sich, dass „die Schülerinnen und Schüler durch die Teilnahme an der Planspielreihe die Gelegenheit bekamen, die Arbeitsweise der Europäischen Union auf eine so spannende Weise kennen zu lernen. Durch das Planspiel wird ein abstraktes Thema für alle Teilnehmenden direkt erfahrbar und bleibt allen so sicher lange positiv in Erinnerung.“

Und wie ging’s aus? Am Ende des Tages konnten die Schülerinnen und Schüler nach einer spannenden finalen Abstimmung eine gemeinsame Richtlinie verabschieden: EU-weit soll ein gemeinsamer Rahmen geschaffen werden, der einheitliche Bildungsstandards garantiert. Zudem sollen in Ausbildungen mehr praktische Komponenten verankert werden und Fortbildungen sollen für alle verpflichtend eingeführt werden.

Daneben half dieses Planspiel den Schülerinnen und Schülern beim Verständnis des europäischen Gesetzgebungsprozesses, wie Celine Schneider zusammenfasst: „Ich verstehe jetzt, warum es manchmal so lange dauert, auf EU-Ebene eine Einigung zu erzielen, bei so vielen unterschiedlichen Meinungen in den Ländern und Parteien. Und in der Wirklichkeit sind das ja noch mal mehr, als bei uns heute.“

Der Besuch von Dr. Werner Langen, Abgeordneter im Europäischen Parlament (CDU), rundete den erlebnisreichen Tag für die Schülerinnen und Schüler gelungen ab. Der Politiker stand den zahlreichen Fragen der Jugendlichen Rede und Antwort und konnte so anschaulich den Bezug zwischen Realität und Planspiel herstellen.


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