Nahwärmenetz wird weiter gesponnen
Dieser Tage konnten sich die Beigeordneten von Stadt und Verbandsgemeinde Hachenburg, Karl-Wilhelm-Röttig und Gabriele Greis, bei einem gemeinsamen Ortstermin mit dem Leiter der Verbandsgemeindewerke Hachenburg, Marco Dörner, und den Vertretern der beauftragten Firmen vom Fortschritt der Arbeiten zur Erweiterung des Nahwärmenetzes in der Borngasse überzeugen.
Hachenburg. Die erst seit dem 10. Februar in der Borngasse laufenden Arbeiten zur Verlegung der Wärmeleitungen und zur Erneuerung der Wasserleitung konnten durch die optimalen Witterungsbedingungen und die professionelle Arbeit der ausführenden Firmen Robert Schmidt, Müschenbach und Otto Pähler, Koblenz, außergewöhnlich zügig vorangetrieben werden. Stadt und Verbandsgemeindewerke Hachenburg betonten die Vorteile aus der kooperativen Herangehensweise aller Beteiligten bei dieser verkehrstechnisch nicht einfachen Vollsperrung und dankten ausdrücklich den Anwohnern im Baustellenbereich. Diese waren bereits frühzeitig in die Planungen einbezogen worden und zeigten großes Verständnis.
Es werden sich jetzt zunächst die Verlegearbeiten im Bereich der Friedrichstraße und im Alexanderring zur Anbindung von Schloss Hachenburg an das Nahwärmenetz anschließen, bevor es auch im unteren Bereich der Borngasse zur Erneuerung der Wasserleitung kommt. Die Borngasse bleibt aus diesem Grund planmäßig bis zum 5. April für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Der große Erfahrungsschatz der, wie auch die Verbandsgemeindewerke Hachenburg, ausschließlich in öffentlicher Trägerschaft agierenden Energie-Dienstleistungs-Gesellschaft Rheinhessen-Nahe aus Nieder-Olm, kommt den energiepolitischen Zielen in Hachenburg hierbei immer wieder zu Gute.
Die im Kontext der EEG 2.0-Bestrebungen womöglich tangierte Kraft-Wärme-Kopplung als hocheffiziente Schlüsseltechnologie zum Ausgleich der volatilen Einspeiseleistung aus Wind- und Photovoltaikanlagen wird bei den Verbandsgemeindewerken Hachenburg bereits seit 16 Jahren verfolgt und stetig ausgebaut.
Aus insgesamt drei Blockheizkraftwerken, die gemeinsam jedes Jahr mehr als 20.000 Vollbenutzungsstunden ihren Dienst verrichten, werden 1.500 MWh Strom und gleichzeitig 3.000 MWh Wärme erzeugt.
Weitere 80.000 kWh Strom und 160.000 kWh Wärme kommen in den nächsten Wochen hinzu, wenn die beiden im Bau befindlichen Blockheizkraftwerke in der Heizzentrale in der Nähe des Burbachstadions ihren Betrieb aufnehmen. Der selbst erzeugte Strom entspricht dem Jahresstromverbrauch von 400 Vier-Personen-Haushalten.
Letztendlich steht die Leitungsverlegung ab dem Bootsweiher bis zur Schulstraße und die Herstellung der Nahwärmenetzanschlüsse für die Graf-Heinrich-Realschule Plus und der dazugehörigen Sporthalle auf der Agenda.
Die Tiefbauarbeiten in diesen Bereichen bewegen sich in einer deutlich geringeren Ausprägung und werden den Verkehrsfluss nur sporadisch beeinflussen.
Im Inneren der neuen Anschlussobjekte geht es dann voraussichtlich ab Mai mit den ersten Arbeiten los, so dass die Umstellung auf eine erneuerbare bzw. hocheffiziente Wärmeversorgung im Sommer erfolgen kann. Das Erfolgsprojekt kommunaler Energieversorgung „Nahwärme Hachenburg“, das von den Verbandsgemeindewerken Hachenburg nunmehr bereits drei Jahre in eigener Regie betrieben wird, stößt mit dieser Netzerweiterung – zumindest was einen wirtschaftlichen Betrieb angeht – an seine Kapazitätsgrenzen. Gleichwohl werden, auch auf Anregung der Stadt Hachenburg oder der Ortsgemeinden, gerne mögliche Projektstudien für kommunale Energieprojekte erarbeitet. So werden in der Stadt Hachenburg derzeit beispielsweise zwei weitere denkbare Projekte untersucht.
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