21. Westerwälder Kabarettnacht – ein Erfolgsevent
Die hervorragende Qualität der Westerwälder Kabarettnacht in Oberelbert ist längst bekannt, deshalb waren die Eintrittskarten für beide Termine innerhalb einer Viertelstunde schon ausverkauft. Die Glücklichen, die die begehrten Karten ergattert hatten, konnten einen sehr vergnüglichen Abend genießen.
Oberelbert. Zur Freude der Einheimischen verkündete Uli Schmidt vom Veranstalter Kleinkunstbühne Mons Tabor e.V., dass man trotz des Andrangs an der Stelzenbachhalle als Austragungsort festhalten werde. Im nächsten Jahr soll es allerdings einen neuen Modus für den Vorverkauf geben und drei Veranstaltungsabende vom 13. bis 15. März.
Mit dem Wiener Stefan Waghubinger als Eröffnungs-Kabarettist taten die Organisatoren wieder einen Glückgriff. Sein neues Programm „Langsam werd ich ungemütlich“ befasst sich mit den alltäglichen Fußfallen des Zusammenlebens. Bereits Sokrates empfahl: „Heirate nur. Bekommst du eine gute Frau, wirst du sehr glücklich werden. Bekommst du eine schlechte, wirst du Philosoph werden.“
So philosophierte Waghubinger denn auch, wie es kam, dass er vor seiner Frau abgehauen ist, mit deren Einverständnis, denn sie hatte ihn rausgeschmissen. Er hatte lediglich den Geburtstag seiner Frau vergessen, was ihm sogar selbst aufgefallen war, nachdem er schon zweimal hintereinander Geburtstag hatte und die Frau keinen dazwischen. Er überlegte weiter: Warum soll ich ihr etwas schenken, ich bin doch zufrieden?
Je mehr er Antworten suchte und fand, umso tiefer wurden die Abgründe. Seinen Grübeleien verdanken die Besucher nun einschlägige Erkenntnisse: Wenn aufgrund der Klimaerwärmung der Meeresspiegel zu hoch ist, muss man halt alle Walfische herausfischen, dann sinkt er wieder. Evolution bedeutet natürliche Auslese. Konsequent angewandt, ergibt sich die Überlegung: Viele Frauen können kein Ikea-Regal aufbauen. Wie viele müssen davon erschlagen werden, bis die übrig bleiben, die es können? Waghubingers Lehre aus dem Familienleben ist: Vater sein ist nicht leicht, gerade als Mann! Eine Zugabe konnte er nicht geben, denn „ich hab ja vorhin schon alles zugegeben.“
Hatte der Kabarettist bereits die Lachmuskeln der Wäller kräftig strapaziert, so ging es nach der Pause mit dem Trio „Bidla Buh“ musikalischer, aber keineswegs ernsthafter zu. Die drei Casanovas der norddeutschen Tiefebene sind Komiker und exzellente Musiker in einem. Sie können Melodien pfeifen, auf Flaschen blasen, mit Geschirr klappern und auf verschiedenen Musikinstrumenten spielen. Sänger Hans-Thore überzeugte als Charmeur mit sehr flexibler eingängiger Stimme, Ziehharmonika und Trompete neben seinem traurig bis dämlich dreinblickenden älteren Bruder Ole mit seiner Gitarre und dem griesgrämigen jüngeren Bruder Frederick am Schlagzeug.
Beim Parforceritt durch die Musikgeschichte wurde das Publikum interaktiv einbezogen mit Instrumenten, Jodlern und Chorgesängen. Dadaismus mit „Oh, Yeah“ – Begleitung, Beethovens Variante von „Spiel mir das Lied vom Tod“, der „Busenblues“ und internationale Interpretationen vom „kleinen grünen Kaktus“ waren urkomisch. Ist eigentlich ein Besucher der Einladung zur Party bei Elke und Robert gefolgt? Die drei Brüder hatten sich und alle Besucher im Sal zu dem sympathischen Paar eingeladen, schließlich mussten die Hamburger in Oberelbert übernachten. Am Samstagabend (15. März) stehen Bidla Buh mit ihrer absolut witzigen Bühnenshow neben dem Kabarettisten und Wirtschaftsfachmann Hans Gerzlich mit seinem neuen Programm „Bodenhaltung – Käfighaltung – Buchhaltung“ wieder auf dem Programm. Tischler
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