Kinder eroberten Orgelempore
Das Orgelkonzert „Josef und seine Brüder“ in der Evangelischen Schlosskirche Hachenburg war gut besucht. Die Kinder stiegen auf die Orgelempore und nahmen dicht gedrängt Platz, um gespannt dem Stück zu lauschen.
Hachenburg. Rund vierzig Kinder haben sich beim Orgelkonzert „Josef und seine Brüder“ in der Evangelischen Schlosskirche in Hachenburg von der Orgelmusik begeistern lassen. In dem Konzert nach der Komposition „Josef und seine Brüder“ von Michael Benedict Bender sollte Kindern nicht nur die gleichnamige biblische Geschichte, sondern auch die Orgel selbst nahegebracht werden. Die Kinder im Alter vom Kleinkind bis zum Teenager durften deshalb während des Konzertes auf der Empore sitzen. Dicht gedrängt hatten gerade so alle Platz. Die ebenfalls zahlreich erschienenen Eltern mussten mit Plätzen auf den umliegenden Rängen vorlieb nehmen.
Mit wenigen Worten stellte Dekanatskantor Christoph Rethmeier seinem jungen, interessierten Publikum zunächst die Hauptdarstellerin, die Orgel, vor. Nachdem die Kinder die Orgelpfeifen auch in die Hand nehmen und ausprobieren durften, begann das eigentliche Konzert. Organist Rethmeier zog dabei alle Register, um sich die klangliche Vielfältigkeit der Orgel für die Unterschiedlichkeit der Charaktere zunutze zu machen. Jede Figur der Geschichte wurde mit einem eigenen musikalischen Motiv, einer charakteristischen Melodie vertont. Verspielt klang es bei Josef selbst, filigrane Läufe ähnlich einem Glockenspiel stellten die Träume dar, gemächlich und bisweilen melancholisch war Josefs Vater in der Musik zu erkennen. Drohend hörte sich das Motiv der grausamen Brüder an, beim Pharao wiederum erschallte die Orgel majestätisch. Gute vierzig Minuten lauschten die Besucher aufmerksam der biblischen Geschichte, die von der Erzählerin Anna Söhngen mal gemeinsam, mal abwechselnd mit der Orgel erzählt wurde: Josef, der Lieblingssohn seines Vaters, der aus Neid von seinen Brüdern verkauft und nach einem Aufenthalt im Gefängnis schließlich beim Pharao als Traumdeuter Karriere macht. Die Kinder nutzten ausgiebig die Gelegenheit Dekanatskantor Rethmeier am Ende des Konzerts Fragen zu stellen: Angefangen bei der Anzahl sowie den Maßen der größten und der kleinsten der Orgelpfeifen und auch der Frage, wie viel denn so eine Orgel umgerechnet in Elefanten wohl wiege. (Katharina Brockamp/shg)
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