Pfarrer Uwe Hermann in Rennerod verabschiedet
Mit einem festlichen Gottesdienst ist Pfarrer Uwe Hermann in der Ev. Kirche in Rennerod aus seinem Dienst entlassen worden. Zahlreiche Wegbegleiter aus den 15 Dienstjahren des Pfarrers in der Evangelischen Kirchengemeinde gaben in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche ihrem Bedauern, aber auch der Freude über die gemeinsam verbrachte Zeit, Ausdruck.
Rennerod. Der Seelsorger kann aus Krankheitsgründen seinen Dienst nicht weiter ausüben. In seiner Predigt zu Jesaja 54, Vers 10 „Es sollen Hügel weichen und Berge hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen…“ sprach Dekan Martin Fries über die Liebe Gottes zu seiner Gemeinde.
Anschließend blickte Fries auf die Dienstjahre von Uwe Hermann zurück. Dieser war im Januar 1999 in Rennerod ordiniert worden. Während seiner Dienstzeit habe Hermann stets ein lebendiges Verhältnis zu der katholischen Kirchengemeinde Rennerod, den kommunalen Gremien und den Vereinen gepflegt. Fries lobte Pfarrer Hermanns großes soziales Engagement, seine Offenheit und seinen Mut „quer zu denken“, vor allem in seinem Amt als stellvertretender Dekan (seit 2010). Peter Zillis vom Kirchenvorstand Rennerod sagte Pfarrer Hermann in seiner Ansprache zu, dass eine Vielzahl von guten Erinnerungen an seine Arbeit stets in Rennerod verbleiben und überreichte Familie Hermann einen Obstbaum für ihren neuen Garten.
Die musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes hatten die Gemeindeband unter Leitung von Manfred Müller, der Kirchenchor unter Leitung von Peter-Ferdinand Schönborn und Organistin Carolin Wagener übernommen.
Im Anschluss überraschte die evangelische Kindertagesstätte in Rehe die Gottesdienstbesucher mit einer liebevoll gestalteten Beamer-Präsentation für Pfarrer Hermann nach der Fernsehsendung „Dingsda“. Auch Vertreter der katholischen Kita St. Hubertus und der kommunalen Kita in der Falterswiese sprachen Pfarrer Hermann ihren Dank für die gute Zusammenarbeit aus. Weitere Grußworte kamen von Pfarrer Achim Sahl, Stadtbürgermeister Hans-Jürgen Heene und Michael Gräb vom Freizeitenteam der Kirchengemeinde.
Pfarrer Uwe Hermann sprach selbst das Schlusswort des Verabschiedungsgottesdienstes: „Was bleibt ist nicht die Leistung, sondern die Liebe Gottes.“ Im Anschluss waren die Besucher zu einem Imbiss und Gesprächen in das Ev. Gemeindehaus eingeladen.
Drei Fragen an Pfarrer Uwe Hermann
Was nehmen Sie mit aus 15 Jahren Rennerod?
Als Pfarrer habe ich versucht bei den Menschen zu sein, ich war viel unterwegs, in den Vereinen, bei der Feuerwehr, in der Schule. Ich nehme viele gute Erinnerungen mit. Es gibt etliche Beispiele, wo wir als Gemeinde etwas zusammen gewagt haben, zum Beispiel die Anschaffung der Orgel, wo man uns heftig abriet und es hat wunderbar geklappt. Einige der prägendsten Erinnerungen sind die Jugendfreizeiten und das Mitarbeiter-Team, das sich gebildet hat. Da haben sich wichtige Beziehungen entwickelt und die Arbeit mit den Freizeiten hat uns Mitarbeiter sehr erfüllt. Die Beziehungen in der Gemeinde, im Dekanat Bad Marienberg und privat in der Region sind uns wichtig gewesen und werden wichtig bleiben. Meine Familie und ich sind hier zuhause. Deshalb sind wir auch jetzt nicht weit fort gezogen.
Was lassen Sie zurück?
Da fällt mir spontan das Pfarrhaus ein. Das ist ein wichtiger Ort für uns als Familie, unsere Kinder sind dort aufgewachsen. Allerdings hat die ständige Präsenz, das Leben und Arbeiten unter einem Dach nicht nur positive Aspekte für mich gehabt. Ich habe die 15 Jahre in Rennerod nicht nur gearbeitet, sondern auch gelebt. Deshalb lasse ich dort auch ein Stück Herzblut zurück.
Was erhoffen Sie für die Zukunft der Kirchengemeinde Rennerod und für sich persönlich?
Der Kirchengemeinde Rennerod wünsche ich einen guten Nachfolger oder ein gute Nachfolgerin. Die Gemeinde hat es verdient. Es ist mir nach der langen Zeit dort schwer gefallen meine Stelle aufzugeben und beruhigt loszulassen.
Ich halte mich weiter an mein Lebensmotto 1. Korinther 13, Vers 13: Glaube, Liebe, Hoffnung. Glaube ist meine Lebensgrundlage, Liebe bedeutet für mich eine grundsätzlich positive Einstellung zu den Menschen, Hoffnung habe ich auch während meiner Krankheitszeit nie verloren, sie ist das was uns aufrecht hält. Ich hoffe die körperliche und seelische Kraft wieder zu bekommen, die ich nicht mehr habe. Uns allen wünsche ich Gottes Segen. (shg)
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