Einbrecher machen keinen Urlaub
Laut Kriminalstatistik ist die Zahl der Wohnungseinbrüche in Rheinland-Pfalz 2013 um 379 Fälle auf 5.858 gestiegen. Die Polizei warnt immer wieder vor Einbrechern und gibt Ratschläge, wie man sich am besten davor schützt. Trotzdem blenden Wohnungseigentümer die Gefahr eines Wohnungseinbruchs oft aus. Vor den Osterferien unternimmt das Landeskriminalamt erneut den Versuch, Hausbesitzer und Wohnungsinhaber zu sensibilisieren.
„Bei mir wird schon nicht eingebrochen!“ oder: „Was ist bei mir schon zu holen?“ - solche und ähnliche Aussagen sind oft die Gründe für die Nachlässigkeit beim Einbruchschutz.
Ostern steht vor der Tür und viele nutzten die Feiertage, um in den Urlaub zu fahren. Während die Bewohner ihre Ferien genießen, nutzen Diebe die Urlaubszeit für Einbrüche in Wohnungen oder Eigenheime. Kein Licht, fehlende Fahrzeuge vor dem Haus und ein überquellender Briefkasten wirken wie eine Einladung für die Einbrecher. Sie schlagen vor allem dort zu, wo sie schnell und mit geringem Risiko zum Ziel kommen. Die Schwachstellen sind fast überall die gleichen: Meistens kommen die Diebe über die Terrassentür oder durch ein Fenster. Mit einfachem Werkzeug wie einem Schraubenzieher brauchen die Täter nur Sekunden, um sich Zutritt zu verschaffen.
Die Tatobjekte werden in der Regel so ausgewählt, dass die Täter den Tatort über eine gute Verkehrsanbindung schnell verlassen können. Dies lässt vermuten, dass die Wohngebiete vor der Tatbegehung überprüft werden. Die Aufklärung kann über das Internet (z.B. Google-Maps) erfolgen, aber auch direkt vor Ort durch die Täter selbst zu Fuß oder mit dem Pkw.
Rheinland-Pfalz liegt zudem verkehrsgünstig an der Hauptreiseroute der A 61. Aus kriminalgeografischer Sicht sind sowohl das Rheinland von Köln bis Koblenz, das Rhein-Main-Gebiet und das „Dreiländereck“ (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen) relevant.
In der Regel haben es die meist überregional agierenden Täter auf Bargeld, Schmuck und Elektrogeräte wie zum Beispiel Handys und Tablet-PCs, abgesehen. Diese Dinge sind leicht zu verstauen, unauffällig in einer Tasche oder einem Rucksack abzutransportieren und anschließend leicht zu verwerten.
Der Wohnungseinbruchdiebstahl zählt zu den schwer aufklärbaren Delikten. Selbst wenn eine Person mit Bargeld und Schmuck angetroffen wird, können diese Gegenstände gar nicht oder nur sehr schwer einem Einbruch zugeordnet werden.
Neben hohen materiellen Schäden und ideellen Verlusten entstehen meist auch psychische Beeinträchtigungen, die die Opfer oftmals im Alltag begleiten. Durch richtiges Verhalten und aufmerksame Nachbarn können Einbrüche verhindert werden.
Die wichtigsten Sicherheitstipps der Polizei lauten:
• Schließen Sie Ihre Eingangstür immer ab.
• Verschließen Sie immer Fenster, Balkon- und Terrassentüren.
• Denken Sie daran: Gekippte Fenster sind offene Fenster.
• Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen.
• Lassen Sie bei einer Tür mit Glasfüllung den Schlüssel niemals innen stecken.
• Wenn Sie Ihren Schlüssel verlieren, wechseln Sie den Schließzylinder aus.
• Achten Sie auf Fremde im Haus, auf dem Nachbargrundstück oder in Ihrer Wohngegend
• Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit.
• Wer seine Wohnung bei der Rückkehr nach Hause geplündert und womöglich verwüstet vorfindet, sollte sofort die Polizei informieren und bis diese eintrifft nichts anfassen. Blinder Aufräumaktionismus könnte mögliche Spuren verwischen.
• Die Konfrontation mit dem/den Täter/n ist aus Sicherheitsgründen zu vermeiden. Ziehen Sie sich still zurück und informieren Sie sofort die Polizei.
• Legen Sie eine Wertgegenstandsliste an und fotografieren Sie nach Möglichkeit Ihr Eigentum. Das Programm Polizeiliche Kriminalprävention (ProPK) stellt Ihnen ein Muster für eine Wertgegenstandsliste zur Verfügung. Das Formular dient der vollständigen Erfassung und Beschreibung von Wertgegenständen. Es ist im Falle des Diebstahls oder Abhandenkommens wichtig für die Schadensabwicklung mit der Versicherung und für die Polizei eine Hilfe bei der Fahndung.
Neben sicherheitsbewusstem Verhalten können Sie bereits durch einfache bauliche und technische Maßnahmen das Einbruchsrisiko erheblich reduzieren. Die Statistik zeigt, oftmals bleibt es beim Einbruchsversuch, weil die Täter an technischen Sicherungen von Türen und Fenstern scheitern. Geben auch Sie Einbrechern gar nicht erst die Gelegenheit und lassen Sie sich individuell und fachkundig beraten. Die zuständigen polizeilichen Beratungsstellen in Koblenz, Trier, Kaiserslautern, Ludwigshafen oder Mainz helfen Ihnen gerne dabei.
Weitere Informationen rund um das Thema Einbruchschutz finden Sie auch im Internet unter: www.k-einbruch.de und www.polizei-beratung.de.