CDU sieht Westerwald als aufstrebenden Wirtschaftsraum
Die CDU-Fraktion im Westerwälder Kreistag hat das vorgelegte Positionspapier der IHK zum Standort Westerwaldkreis als einen „eindrucksvollen Beleg für die dynamische Wachstumsregion Westerwald“ bezeichnet.
Westerwaldkreis. Es sei deutlich zu erkennen, so Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel in einer ersten Stellungnahme, dass der Westerwald sich dank leistungsfähiger Unternehmen, engagierten Menschen und guter kommunalpolitischen Entscheidungen zu einem aufstrebenden Wirtschaftsraum zwischen den Ballungszentren entwickele. Dabei sei nichts so gut, dass es nicht noch zu verbessern sei, so Krempel weiter, deshalb begrüsse man die wertvollen Anregungen der IHK in dem Papier und werde diese auch teilweise kurzfristig aufgreifen.
Für die CDU-Kreistagsfraktion sei die Einschätzung der Wirtschaftsvertreter wichtig, wonach der Westerwald als heterogen strukturierter starker Wirtschaftsstandort mit Zukunftspotential gesehen wird und unter anderem eine langfristig angelegte Wirtschaftsförderpolitik dazu geführt hat, dass der Westerwaldkreis als Wirtschaftsstandort mittlerweile in einer höheren Klasse mitspielt.
Das von der IHK deutlich formulierte Ziel, den oberen Kreisteil besser an die überregionalen Verkehrsachsen durch den Ausbau von Bundesstraßen und hier insbesondere der B 255 anzubinden, sei identisch mit einem jahrelangen Dauerkampf der CDU-Fraktion für diesen Straßenausbau.
Bei der Forderung nach einer Verbesserung des Breitbandausbaus in unserer ländlichen Region sei zu beachten, dass die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Westerwaldkreises schon seit langer Zeit dieses Thema bearbeite und an individuellen Lösungen und Verbesserungen erfolgreich mitwirke. Erfreulich sei in diesem Zusammenhang, dass die Kommunen im Süden, z.B. die gemeinsame Gesellschaft VGM-net gegründet hätten mit dem Ziel, so genannte größere „weiße Flecken“ zu schließen und sich die KEVAG als regionales Versorgungsunternehmen derzeit konkret mit dem Projekt „Kabel 3.0“ am Breitbandausbau mit einer Investitionssumme von weit über 15 Mio. € im Westerwaldkreis beteilige.
Auch bei anderen von der IHK angesprochenen Bereichen sei der Westerwaldkreis bereits auf einem guten Weg: Die aktuellen Initiativen des Landkreises und seiner Wirtschaftsförderungsgesellschaft zur nachhaltigen Fachkräftegewinnung seien ein guter Weg Unternehmen, Schulen, Hochschulen mit dem Nachwuchs zu vernetzen, für die Region zu gewinnen und über Fachkräfteportale den Unternehmen der Region zu qualifizierten Fachkräften zu verhelfen. Veranstaltungen wie „Touring“ und „AB In die Zukunft“, „Ausbildung in Europa“ und die „Clusterfahrten“ sowie die Initiative zur Einrichtung und Bewerbung dualer Studiengänge, seien hierfür beste Beispiele.
Die Entscheidung vom vergangenen Jahr, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft personell zu verstärken, damit auch die Aktivitäten des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff nach Einstellung der Landes- und EU-Förderung ab 2014 fortzuführen, sei ebenfalls durch das Positionspapier vollauf bestätigt worden.
Um sich dem verstärkenden Wettbewerb der Regionen zu stellen und zur langfristigen Sicherung des Fachkräftebedarfes, ist es aus Sicht der CDU Kreistagsfraktion unabdingbar die Anstrengungen weiter zu verstärken und gemeinsam mit Kammern, Verbänden und den Unternehmen eine Strategie zur Stärkung unseres Wirtschaftsraumes zu entwickeln.
Deshalb begrüßt die CDU Kreistagsfraktion die Forderung der Wirtschaft nach einem kreisübergreifenden Standortmarketing basierend auf einem noch zu erstellenden Kreisentwicklungskonzept. Es seien tatsächlich schon in unterschiedlichen Bereichen sehr viele aktuelle und gut funktionierende Einzelpläne und Konzepte vorhanden, zum Beispiel Kindertagesstättenbedarfsplan, Schulentwicklungsplan, Straßenausbauprogramm, Nahverkehrsplan, seniorenpolitische Konzeption, Programme der Dorferneuerung, aber auch Pläne zum Schuldenabbau. Hier sei es sinnvoll, die Anregung der IHK aufzugreifen und aus all diesen Einzelplänen ein übergreifendes Kreisentwicklungskonzept zu entwickeln. Dieses Konzept könne auf den bisherigen sehr guten Ergebnissen und den sehr positiven Entwicklungen des Westerwaldkreises aufbauen.
Die CDU Kreistagsfraktion hat deshalb in einem gemeinsamen Antrag mit FWG und FDP als ersten Schritt die Kreisverwaltung gebeten, in der nächsten Kreisausschusssitzung am 19. Mai die Möglichkeiten der Ausgestaltung für ein solches Kreisentwicklungskonzept vorzustellen, damit die Kreisgremien eine richtungweisende Entscheidung für eine Zukunft des Westerwaldkreises treffen können.
Die von der Wirtschaft darüber hinaus eingeforderte langfristig angelegte professionelle Kampagne zum Standort-Marketing Westerwald wird alleine von einem Akteur nicht zu leisten sein. Hier wird es nach Meinung der CDU-Kreistagsfraktion in der Tat darauf ankommen, dass sich in Anlehnung an das Vorbild der Regional Marketing-Initiative ICE, in der Kreis und Wirtschaftsförderungsgesellschaft federführend aktiv waren, eine gemeinsame Initiative getragen von allen Beteiligten, der Wirtschaft, den Kammern, den Verbänden, der Politik und der Verwaltung bildet. Eine solche Initiative begrüße und unterstütze die CDU-Fraktion ausdrücklich, so deren Fraktionsvorsitzender Dr. Krempel abschließend.