Wie man seine berufliche Zukunft im Westerwald gestalten kann
Über 1.000 zukünftige Abiturienten kamen und informierten sich. Das war schon eine organisatorische und logistische Meisterleistung, die das kleine Team der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwald (WFG) mit der Veranstaltung "Ab In die Zukunft!" in der BBS Westerburg hingelegt hat.
Westerburg. Über 1.000 Oberstufenschüler aus fast allen Gymnasien des Kreises trafen auf 42 regionale Firmen, Institutionen und Hochschulen an 35 Infoständen sowie in 23 Vorträgen und Diskussionsrunden. Es ging um die Lösung der Frage "Was fange ich mit meinem Abitur an?". Eine Frage, die fast jeden Gymnasiasten spätestens ab der elften Jahrgangsstufe umtreibt.
„Nehmen Sie etwas mit von dieser Veranstaltung. Gestalten Sie Ihre Zukunft in Freiheit und Eigenverantwortlichkeit und dies am besten in Ihrer Heimat – dem Westerwald“, forderte Landrat Achim Schwickert am Schluss seines Grußwortes. Und darum ging es an diesem Tag in Westerburg: Aufzeigen, was der Westerwald und die Region den jungen Leuten für eine berufliche Zukunft bieten kann. Es gilt nämlich, eine Abwanderung von gut ausgebildeten jungen Leuten in die Ballungsgebiete und Großstädte zu verhindern. Denn der wirtschaftlich stärkste Landkreis des Landes und seine weltweit erfolgreich agierenden Firmen brauchen auch in Zukunft clevere, kreative und gut ausgebildete Nachwuchskräfte.
Wer befürchtet hatte, die Schüler machten sich jenseits des Schulalltags nur einen schönen Tag in Westerburg, sah sich angenehm überrascht. An jedem Firmenstand wurde sich ernsthaft informiert, es wurde intensiv nachgefragt, diskutiert und Firmenprospekte - und so mancher Kuli - eingesteckt.
Stefan Haase von Pulte-Elektrotechnik zog eine überaus positive Bilanz: "Wir haben viele gute Gespräche geführt. Interessanterweise auch mit technikinteressierten jungen Damen, die wir uns sehr gut in unseren Berufsbildern vorstellen können."
Bei den Vorträgen und Diskussionsrunden, die Christian Opitz (WWTV) moderierte, wurde konzentriert zugehört. Ein wichtiges Thema: das Duale Studium. Dazu konnte Antje Leichsenring vom Institut für Berufsbildung (BIBB) Erhellendes beitragen. Über 1.000 Duale Studiengänge hat das BIBB in seiner Datenbank. Der Vorteil des Dualen Studiums: Praxisnähe, eine Vergütung während der Ausbildung im Betrieb und während des Studiums sowie eine fast sichere Übernahme durch den Ausbildungsbetrieb. Dies verlangt jedoch eine große Portion Selbstdisziplin und ein perfektes Zeitmanagement
Auch Sebastian Schneider, Repräsentant der Hochschule Koblenz, zeigte sich vom ernsthaften Interesse und der Wissbegierde der Westerwälder Schüler angetan. "Ich habe das kürzlich in Koblenz bei einer ähnlichen Veranstaltung ganz anders erlebt. Das war enttäuschend."
Die Resonanz von Schülern, Unternehmen und Institutionen unterstrich, wie groß das Interesse und der Bedarf an einer solchen Veranstaltung in der Region ist. "Wir sind mit unseren Aktivitäten zur Nachwuchsförderung auf dem richtigen Weg", meint WFG-Chef Wilfried Noll zufrieden, der auch seiner Mitarbeiterin, Katharina Schlag, für ihren engagierten Einsatz ein großes Lob zollte.
Fazit des Tages an der BBS Westerburg: Der Erfolg der Veranstaltung "Ab In die Zukunft!" verlangt nach einer Wiederholung.
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