Kommunen und Land müssen Klimaschutz ernst nehmen
Der BUND dringt nach dem Weltklimarat-Bericht auf Sofortmaßnahmen zur CO2-Minderung in Rheinland-Pfalz. Auch die örtlichen Kommunalpolitiker müssen sich an ihren klimaschützenden Maßnahmen messen lassen.
Region. Kürzlich hat der Weltklimarat IPCC in Berlin seine Empfehlungen zur Bekämpfung des Klimawandels abgegeben mit klaren Signalen an die Politik. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz nimmt dies zum Anlass, auf Bundes- wie auf Landes- und kommunaler Ebene an die Entscheidungsträger zu appellieren, den Klimaschutz endlich ernst zu nehmen.
„Wir sind in der Pflicht, die viel zu hohen Pro-Kopf-Emissionen an Treibhausgasen bei uns zu verringern", so BUND-Landesvorsitzender und Kreisvorsitzender im Westerwaldkreis Harry Neumann. "Wenn wir in den reichen Staaten beim Klimaschutz versagen, wird sich die Erdatmosphäre um deutlich mehr als zwei Grad erwärmen. Der Weg in eine CO2-arme Wirtschaft und die Veränderung unseres verschwenderischen Lebensstiles sind ohne Alternative. Sonst werden Überschwemmungen, Dürren, Hurrikans und andere Wetterextreme mit all ihren katastrophalen Folgen weiter zunehmen. Leider haben das viele Regierungsmitglieder und auch kommunale Entscheidungsträger noch nicht hinreichend in ihr Handeln einbezogen, die z.B. weiterhin auf neue Bau- und Gewerbegebiete sowie den Neubau von Straßen setzen. Auch der Entwurf des rheinland-pfälzischen Klimaschutzgesetzes ist zu wenig ambitioniert und muss deutlich nachgebessert werden", betont Harry Neumann.
Bereits am 5. April hatte der BUND auf seiner Landesdelegiertenversammlung mehrere umfassende Beschlüsse zu der Problematik gefasst. In einer Entschließung „Den Klimawandel ernst nehmen“ wandte sich der Verband entschieden gegen eine Aufweichung der Klimaziele und wies darauf hin, dass nur bei verstärkten Anstrengungen das dringend gebotene "2,0-Grad-Ziel" noch erreicht werden könne und dass dazu in allen Sektoren wie Ernährung, Verkehr und Energieversorgung nachprüfbare Schritte ergriffen werden müssen.
Landesvorstandsmitglied Egbert Bialk fordert: „Wir dürfen trotz gewisser wissenschaftlicher Unsicherheiten jetzt nicht bremsen, sondern müssen vorsorgend handeln. Alles andere käme uns und kommenden Generationen und ärmeren Ländern, die unsere Wirtschaftsweise auszubaden haben, teuer zu stehen.“ Der BUND besteht deshalb auf einer Fortsetzung einer dezentralen und naturverträglichen Energiewende, möglichst in Bürgerhand und ein Umdenken auch auf kommunalem Gebiet. In einem Beschluss zur Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Gemeinden und Städte nehmen energetische Sanierung von kommunalen Bauten, Wärmedämmung und Entschleunigung in der Verkehrspolitik daher einen breiten Raum ein. Mit diesen Forderungen werden sich die BUND-Kreisgruppen vielerorts auch in den Wahlkampf einmischen.
Für Rückfragen stehen zur Verfügung: Harry Neumann, Landesvorsitzender, 02626-926441 oder 01577-95 75 158; Egbert Bialk, Mitglied im BUND-Landesvorstand, 0261 - 94 24 96 38 oder 0157- 86257149.