Ein Platz mit bewegter Geschichte
Info-Tour erläuterte den Wandel des Konrad-Adenauer Platzes im Laufe der Jahrhunderte. In alten Fotos wurde die wechselvolle Geschichte des Platzes festgehalten: Vom Amtmannsgarten über den Juxplatz bis zur Tiefgarage. Unklar ist noch die zukünftige Gestaltung.
Montabaur. In die wechselvolle Geschichte des Konrad-Adenauer-Platzes konnten die Teilnehmer einer Infotour am Platz auf der Tiefgarage eintauchen. Stadtbürgermeister-Kandidatin Gabi Wieland berichtete anhand historischer Aufnahmen und Geschichten von der Nutzung als Amtmannsgarten über den Juxplatz bis zur Tiefgarage. Nicht ausgespart wurden die Diskussionen um die Neugestaltung des Platzes und der Gebäude am Platz.
Gabi Wieland hatte 2010 für den Bürgerverein im Stadtarchiv nach der Geschichte des Platzes geforscht und ältere Montabäurer nach ihren Erinnerungen befragt. Die Ergebnisse hatte sie in Plakaten und einer bilderreichen Broschüre, die die Teilnehmer der Info-Tour erhielten, festgehalten. Dabei zeigt sich, wie der Platz über Jahrhunderte vom Franziskanerkloster dominiert war. Sein eingemauerter Garten reichte bis zum Stadtbach an der heutigen Wilhelm-Mangels-Straße. An das daneben liegende Hospital (früher Brauerei) erinnern sich viele ältere Montabäurer als Heim des Kindergartens. Es war ursprünglich der Vorläufer des heutigen Seniorenheimes in der Dillstraße. Schon im 14. Jahrhundert hatte sich die Stadt verpflichtet, für Bedürftige und Ältere mit der Hospitalstiftung aufzukommen.
Wie sich In der vielfältigen Nutzung rund um den Platz die veränderten Lebensgewohnheiten spiegelte, zeigte Wieland auf: In den Gassen um den Platz hatten Gerber, Färber und Bauern ihr Zuhause. Richtung Steinweg war Anfang des 20.Jahrhunderts das Karussell auf dem Juxplatz die große Attraktion, auch Märkte zogen Massen an. Am Platz fand die Feuerwehr mit einem Schlauchturm ebenso Raum wie das Elektrizitätswerk neben dem Badhaus. Und mit dem Namen Hisgen verbanden sich zunächst Mietshäuser, bevor in den 60er Jahren das heutige Kaufhaus zunächst zweistöckig in Aufsehen erregendem Neubaustil gebaut wurde. Im Dritten Reich vereinnahmte die SS den Platz für Großaufmärsche z.B. am 1. Mai 1933. Nach dem Krieg gehörte er der steigenden Zahl an Autos.
Ein deutlicher Einschnitt war der umstrittene Abriss des Klosters, der Bau der Tiefgarage und des Sparkassen- und Rathaus-Verwaltungsgebäudes. Nun bestimmte das sogenannte „Elefantenklo“ den Platz. Damit war bei der Info-Tour das Thema „möglicher Abriss der beiden Gebäude“ gesetzt. Wieland erläuterte gemeinsam mit anwesenden Stadtratsmitgliedern den Sachstand und die weitere Vorgehensweise. „Keiner freut sich über Baumängel in diesem Ausmaß“ betonte Wieland. Nun gehe es darum, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und sachlich und fundiert Möglichkeiten abzuwägen und die beste, realisierbare Lösung zu finden.
Gabi Wieland hat noch wenige Exemplare der Broschüre „Vom Juxplatz zum Konrad-Adenauer-Platz“. Wer Interesse daran hat, meldet sich unter hallo@gabi-wieland.de oder unter Tel. 02602 6748780. Gerne präsentiert sie auch in Gruppen und Vereinen die Bildershow mit den historischen Aufnahmen aus dem Stadtarchiv.
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