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Nachricht vom 30.04.2014    

Der Arbeitsmarkt im Westerwald bleibt in Frühlingslaune

Die Zahl der Menschen ohne Job sinkt im Bezirk der Arbeitsagentur Montabaur, zuständig für den Westerwaldkreis und den Rhein-Lahn-Kreis weiter. Die Beschäftigung hat ein Rekordniveau erreicht. Das betrifft vor allem sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Im Westerwaldkreis sind aktuelle 4.497 Menschen ohne Job.

Montabaur. Der Arbeitsmarkt bleibt in Frühlingslaune. Während der vergangenen Wochen ist die Zahl der Menschen ohne Job im Bezirk der Arbeitsagentur Montabaur erneut deutlich gesunken. Nach einem kräftigen Entlastungsschub um knapp 400 Personen im März wird im April ein Rückgang um 262 Personen verzeichnet. Die Arbeitslosenquote ist erneut um 0,2 Prozent gesunken und liegt nun bei 4,2 Prozent. Damit sind die Eckdaten günstiger als im April 2013: damals gab es bei einer Quote von 4,3 Prozent 77 Arbeitslose mehr als heute.

„Die positive Entwicklung der letzten beiden Monate entspricht dem saisonalen Aufschwung, den wir nach jedem Winter erwarten dürfen“, erklärt Dieter Knopp, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Montabaur. „Unser Bezirk, der den Westerwald- und den Rhein-Lahn-Kreis umfasst, ist gut aufgestellt. Er hat gemeinsam mit Trier die niedrigste Arbeitslosenquote in ganz Rheinland-Pfalz, die wiederum deutlich unter dem Landeswert von 5,5 Prozent liegt. Besonders erfreulich ist, dass wir erstmals seit 16 Monaten wieder eine bessere Quote als im Vorjahr haben. Das zeigt, dass der Arbeitsmarkt immer Möglichkeiten bietet.“

Zu diesen guten Werten passt die Beschäftigungsstatistik, die gerade aktualisiert wurde und jetzt für das dritte Quartal 2013 vorliegt. Am Stichtag 30.09.2013 verdienten in der Region Montabaur 91.648 Männer und Frauen ihr Geld mit sozialversicherungspflichtigen Jobs; das ist ein Plus von 1.746 Personen gegenüber dem Vorquartal und ein kleiner Zuwachs von 279 Personen im Jahresvergleich.
„Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat einen Höchststand erreicht“, stellt Dieter Knopp fest. Tragende Säulen sind das verarbeitende Gewerbe, der Handel, der Dienstleistungssektor sowie das Sozial- und Gesundheitswesen.

Zurück zu den aktuellen Monatswerten: Typisch für das Frühjahrshoch ist, dass vor allem die Männer profitieren. Sie sind es, die mehrheitlich in Branchen tätig sind, die unter winterlichem Auftragsrückgang gelitten haben und nun wieder Fahrt aufnehmen. Die Arbeitslosigkeit der Männer sank gegenüber März um 282 Personen, während die der Frauen sogar um 20 anstieg. Beim Blick auf die einzelnen Gruppen in der Statistik zeigt sich einmal mehr, dass nicht alle an der insgesamt erfreulichen Situation teilhaben.
Zu den Gewinnern zählen die jungen Leute. Nur knapp 600 (etwa 8 Prozent) der Arbeitslosen im Agenturbezirk sind unter 25 Jahre alt; hier gibt es einen Rückgang sowohl gegenüber dem Vormonat als auch dem Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote der jungen Leute liegt mit 2,9 Prozent deutlich unter dem Gesamtwert von 4,2 Prozent.

Ganz anders sieht es bei den über 50-Jährigen aus: Mit mehr als 2.400 Personen stellen sie ein Drittel aller Arbeitslosen im Bezirk. Ihre Zahl scheint nahezu zementiert, ihre Arbeitslosenquote liegt bei 4,6 Prozent.

Jahreszeitlich belebt zeigt sich der Stellenmarkt. Im April wurden der Arbeitsagentur von den Betrieben 734 Jobs gemeldet; das sind 103 mehr als im März und 141 mehr als vor einem Jahr. Schwerpunkte liegen in den Bereichen Produktion/Fertigung, Verkehr/Logistik sowie Handel/Vertrieb/Tourismus. Derzeit kann die Agentur für Arbeit Montabaur 1.836 Stellen vermitteln – deutlich mehr als im Monats- und im Jahresvergleich (plus 135 bzw. 299).



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Dieter Knopp: „Der zunehmende Bestand spiegelt den Fachkräftebedarf. Viele Betriebe haben Mühe, qualifizierte und passende Mitarbeiter zu finden.“ Dass in diesem Punkt Vorsorge getroffen wird, zeigt sich auf dem Ausbildungsmarkt. Das Ausbildungsjahr beginnt jeweils am 1. Oktober und endet am 30. September, hat also gerade erst Halbzeit. Seit dem 1.10.2013 hat die Arbeitsagentur 2.172 junge Leute verzeichnet, die eine Lehrstelle suchen; das sind trotz sinkender Schulabgängerzahlen 98 mehr als im gleichen Zeitraum 2012/13.

Das Angebot betrieblicher Ausbildungsstellen ist mit 1413 exakt gleich geblieben. „Derzeit gelten 1.050 Bewerber als noch unversorgt“, sagt Dieter Knopp. „Diese hohe Zahl ist nicht beunruhigend, denn in den nächsten Wochen fallen viele Entscheidungen, wohin die Reise geht – in die gewünschte Ausbildung oder doch lieber in einen weitere Schule oder ein Studium. Interessant ist aber, dass wir 55 unversorgte Bewerber weniger haben als im Vorjahr. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass die Unternehmen sich immer früher ihre Azubis sichern, weil dieses Potenzial bekanntlich immer kleiner wird. Wir wissen, dass nach den großen Firmen inzwischen auch die kleinen und mittleren Betriebe diese Strategie verfolgen.“

Wer an Qualifizierung und Förderung teilnimmt, wird währenddessen laut Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die so genannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zu den Erwerbslosen u.a. all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Auf dieser Basis kommt der Agenturbezirk Montabaur auf eine Quote von 5,4 Prozent und damit auf denselben Wert wie vor einem Jahr. Vor einem Monat waren es 5,6 Prozent.

In den beiden Landkreisen, die die Agentur betreut, stellt sich die Entwicklung so dar: Für den Westerwald werden 4.497 Menschen ohne Job gezählt. Das sind 77 weniger als im März und 164 weniger als vor einem Jahr. Die Quote sank im Monatsverlauf um 0,1 auf 4,1 Prozent. Im April 2013 hatte sie bei 4,3 Prozent gelegen.

Im Rhein-Lahn-Kreis sind 2.831 Arbeitslose gemeldet – 185 weniger als im März, aber immer noch 87 mehr als vor einem Jahr. Aktuell beträgt die Quote 4,4 Prozent, was einem Rückgang von 0,3 Punkten gegenüber dem März und einem Anstieg von 0,1 Punkten gegenüber dem April 2013 entspricht.

Dieter Knopp kommentiert die Entwicklung der beiden Landkreise so: „Die Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, die wir im Gesamtbezirk sehen, lässt sich zurzeit im Westerwaldkreis verorten. Der Rhein-Lahn-Kreis hat immer noch eine etwas schwächere Quote. Allerdings hat sich dieser Abstand von 0,2 Prozent im März auf besagte 0,1 Prozent im April verringert. Das ist ein positives Signal. Und: Am Rückgang der Arbeitslosenzahlen im zurückliegenden Monat hat der Rhein-Lahn-Kreis mit 185 der insgesamt 262 Personen einen weitaus größeren Anteil als der bevölkerungsreichere Westerwaldkreis. Die Nachbarn haben also aufgeholt.“


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