Werbung

Nachricht vom 01.05.2014    

Den falschen Enkel erkennen

In der jüngsten Zeit sind ältere Menschen wieder vermehrt Opfer der „Enkeltrick-Masche“ geworden. Besonders im Raum Koblenz konnten die Betrüger im vergangenen Jahr mit dem Enkeltrick hohe Summen erbeuten.

Das Telefon ist das Hauptwerkzeug der Enkeltrick-Betrüger. Symbolfoto: NR-Kurier

Die Vorgehensweise ist immer dieselbe: „Rate Mal, wer hier am Telefon ist." So oder ähnlich melden sich Enkeltrickbetrüger. Sie geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und täuschen eine finanzielle Notlage vor. Entweder wird ein Unfall als Grund aufgeführt oder der Kauf einer Immobilie oder eines Autos erfordere die sofortige Zahlung eines hohen Geldbetrages. Die Lage wird immer als äußerst dringlich dargestellt. Durch wiederholte Anrufe werden die Opfer zusätzlich unter Druck gesetzt. Der angebliche Enkel gibt an, dass jemand anderes das Geld abholen kommt, weil man selbst verhindert sei.

Der Enkeltrick wird von Banden mit klar verteilten Rollen begangen. Der Anrufer sitzt oft im Ausland. Ein Logistiker koordiniert die Täterteams, die bereits mit einem PKW in der zuvor festgelegten Region sind. Das Team hat die Aufgabe, das Anwesen des potentiellen Opfers zu überwachen, ob möglicherweise die Polizei vor Ort erscheint. Zudem beobachtet es das Opfer auf dem Weg zur Bank. Denn wenn der Betroffene die geforderte Summe Zuhause nicht parat hat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Nicht selten werden die Opfer sogar instruiert, wie sie sich zu verhalten haben, wenn Bankangestellte nachfragen oder das Geld nicht auszahlen wollen.

Die Zahl der Fälle, bei denen Seniorinnen und Senioren die Betrugsmasche durchschauten und so die Taten im Versuchsstadium stecken blieben, überwiegt glücklicherweise. Dennoch wird die Polizei ihre Bemühungen gegen den Enkeltrick weiter fortsetzen und sogar intensivieren. Das Ziel ist es, nicht nur Seniorinnen und Senioren, sondern vor allem auch deren Umfeld über den modus operandi der Täter, als auch über präventive Möglichkeiten aufzuklären.

So bildete die im März veranstaltete Fachtagung „Nicht mit uns – mehr Sicherheit im Alter!“ den Auftakt für weitere Präventionsveranstaltungen. Die gleichnamige Broschüre, die man im Internet kostenfrei herunterladen kann, enthält neben einer detaillierten Beschreibung des Enkeltricks zusätzliche Informationen über weitere betrügerische Maschen sowie Ratschläge zum Schutz vor solchen Straftaten. Außerdem findet der Leser Hinweise auf zahlreiche bestehende Hilfs- und Unterstützungsangebote von Polizei, Justiz und gemeinnützige Einrichtungen.



Um vorrangig das Umfeld der potentiellen Opfer über dieses Deliktsphänomen aufzuklären, wird die Verteilung von Informationsflyern an die Pflegedienste, welche im Bereich Koblenz bereits intensiv verfolgt wird, auf das gesamte Land ausgeweitet. Auch den Seniorenberatern kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu, da sie durch den direkten Kontakt mit älteren Menschen gezielt aufklären und Verhaltenstipps geben können.

Die folgenden wichtigen Vorsichtsmaßnahmen gilt es zu beachten, damit die Täter erst gar keine Chance erhalten:

• Gehen Sie keinesfalls auf telefonische Geldforderungen ein.
• Rufen Sie den echten Enkel zurück, um die Echtheit des Anrufers abzuklären.
• Reden Sie mit Personen Ihres Vertrauens über den Anruf.
• Melden Sie derartige Anrufe sofort Ihrer Polizeidienststelle.

Die Polizei bittet darum, dass auch Verwandte, Freunde und Bekannte ihre Angehörigen über diese Art des Betruges informieren und ihnen nach Möglichkeit ein Merkblatt oder eine Broschüre zu dem Phänomen aushändigen.

Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Banken und Geldinstituten gibt es entsprechende Handlungsempfehlungen. Ein Infoblatt können Sie sich unter folgendem Link herunterladen:

http://www.mz-web.de/blob/view/26052550,24915743,data,Infoblatt_Enkeltrick_2010-101.pdf.pdf



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.




Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Lulo Reinhardt Acoustic Lounge: "Gypsy meets Jazz"

Höhr-Grenzhausen. Im Zentrum des Konzerts stehen Lulo Reinhardt, Lukas Roos und Pavel Klimashevsky. Als Gründer des „Lulo ...

Schneeglätte führt zu Verkehrsbehinderungen und Unfällen rund um Westerburg

Westerburg. Aufgrund von Schneeglätte kam es am 22. November in Westerburg zu zahlreichen Einsätzen der örtlichen Polizei. ...

Betrugsfall in Hachenburg: Seniorin übergibt hohen Geldbetrag an falschen Polizeibeamten

Hachenburg. Laut einer Pressemitteilung der Polizeidirektion Montabaur ereignete sich der Vorfall am Freitagnachmittag (22. ...

Backhaus Hehl wird zum fünften Mal mit dem Landesehrenpreis für Genusshandwerk ausgezeichnet

Müschenbach. Das Backhaus Hehl, das in dritter Generation geführt wird, erhielt die Auszeichnung für seine außergewöhnliche ...

Einbruch in Einfamilienhaus in Willmenrod - Polizei sucht Zeugen

Willmenrod. Zwischen 12.50 Uhr und 14.30 Uhr nutzten unbekannte Täter heute Mittag (22. November) die Abwesenheit der Bewohner ...

Weihnachtsvorfreude: Knuspermarkt Neuwied öffnet seine Türen mit buntem Programm

Neuwied. Oberbürgermeister Jan Einig begrüßte die Gäste im Namen seiner Kollegen Jung und Seemann und freute sich, den Knuspermarkt ...

Weitere Artikel


Hattert spielt verrückt

Hattert. Mit mehr als 350 Mitgliedern gehört die Kirmesgesellschaft Hattert nicht nur zu den größten Kirmesgesellschaften, ...

Auf den Spuren der Frühjahrs-Wiesenkräuter

Hundsangen. Katharina Kindgen, Kräuterpädagogin aus Merkelbach, überzeugte die Teilnehmer schnell von den Vorzügen heimischer ...

So bringt man Kinder zum Lesen

Hachenburg. Eltern und andere Interessierte erhalten zahlreiche Tipps und Anregungen, wie bei Kindern von Anfang an der Spaß ...

1000 Euro für die Ruandahilfe Hachenburg - Jede Stimme zählt

Hachenburg. Ab sofort können Sie auf www.ing-diba.de/verein für den Hilfe für Ruanda aus Hachenburg e.V. im Rahmen der Aktion ...

Wählergruppe Bendel stellt Wahlprogramm vor

Deesen. Die Wählergruppe Bendel hat sich aus Teilen des aktuellen Gemeinderates und neuen Interessenten zusammengesetzt. ...

Riesiges Maifeuer in Alpenrod sorgte für gute Stimmung

Alpenrod. Der Maifeuer Alpenrod e.V veranstalte auch dieses Jahr wieder das größte Maifeuer in Rheinland-Pfalz. Das riesige ...

Werbung