THW Montabaur ist ohne Nachwuchssorgen
Das Technische Hilfswerk (THW) in Montabaur kann der Zukunft gelassen entgegen sehen: Im Jugend- und im Aktivenbereich gibt es keine Nachwuchssorgen, mit 21 000 Stunden Arbeitseinsatz liegen die Westerwälder über dem Bundesdurchschnitt und die technische Ausstattung ist auf einem guten Stand. Dies erfuhren der Bundestagsabgeordnete Dr. Andreas Nick, die Landtagsabgeordnete Gabi Wieland und Vertreter der CDU Montabaur von Gerd Schlosser, dem Ortsbeauftragten des THW Montabaur.
Montabaur. Als Partner im Bevölkerungsschutz in Deutschland steht das THW den Menschen nach Katastrophen und Unglücken bei. Ihren gesetzlichen Auftrag erfüllt die Bundesanstalt THW, die in den Geschäftsbereich der Katastrophenschutzorganisation des Bundes (BMI) fällt, bei Einsätzen weltweit in inzwischen mehr als 100 Ländern. Etwa 80 000 Helfer engagieren sich in 668 Ortsverbänden mit dem Auftrag der technischen Hilfe bei Großschadenslagen und Katastrophen im Inland und humanitärer Hilfe im Ausland. Jeder Ortsverband verfügt neben Zug- und Bergungstrupps über eine spezielle Fachgruppe, in Montabaur ist es die Logistik.
Das THW Montabaur ist für die Verbandsgemeinden Montabaur, Wirges, Höhr-Grenzhausen, Ransbach-Baumbach und Selters zuständig und laut Aussagen des Ortsbeauftragten Gerd Schlosser gut aufgestellt. Er kann im Ernstfall auf rund 80 Helfer, darunter 14 Frauen, zurückgreifen. Besonders lobte Schlosser die reibungslose Zusammenarbeit.
Die Altersgrenze von derzeit 65 Jahren im Aktivendienst sieht Schlosser kritisch. Sie steht bundesweit in der Diskussion: Denn es sei nicht nachvollziehbar, warum die über 65-Jährigen ihre Erfahrungen nicht unterstützend einbringen dürften.
Grund zur Klage geben lediglich die Finanzen. Bundesweit erhält das THW jährlich etwa 160 bis 180 Millionen Euro. „Das hört sich erst einmal viel an, für unseren Ortsverband bedeutet das zwischen 22000 und 28 000 Euro Zuwendung“, berichtete Schlosser. Doch von dem Geld müssen wir für die Miete und die Reinigungskosten, außerdem Tankkosten und Instandhaltung sowie kleinere Ersatzbeschaffungen aufkommen. Die Ausgaben sind nur zu bewältigen, wenn der Ortsverband noch in Eigenregie mit Veranstaltungen etwas hinzu erwirtschaftet.
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Die Lust am Ehrenamt scheint in Montabaur ungebrochen, davon konnten sich Dr. Nick, Gabi Wieland und die CDU Montabaur überzeugen. Fabian Fasel und Michael Roth, Gruppenführer der beiden Bergungstrupps, sehen sich in der glücklichen Lage, jederzeit auf genügend Helfer zurückgreifen zu können. Das Schöne daran ist, dass die Helfer dabei meist aus den eigenen Reihen, sprich dem Nachwuchs, kommen. Derzeit bildet das THW Montabaur 30 Jugendliche für ihren Einsatz im Katastrophenfall aus. Mehr können es wegen den technischen Verfügbarkeiten nicht sein, daher gibt es sogar eine Warteliste. Ein Luxusproblem, das viele Vereine gerne hätten.
Und auch im Aktivendienst verzeichnen die Westerwälder starke Präsenz: Mit 296,32 Stunden jährlich, das sind etwa 5 Stunden wöchentlich, liegen sie mit ihren Arbeitseinsätzen 20 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. „Das sind Spitzenwerte und der Kompetenz und dem Zusammengehörigkeitsgefühl geschuldet“, freuten sich die politischen Vertreter.
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