Hautnah über Hilfe in Namibia berichtet
Annette Louw, die in Swakopmund/Namibia die Hilfsgelder des Vereins "Okanona Kinderhilfe-Namibia" in die richtigen Bahnen lenkt und verwaltet, wurde in Selters herzlich begrüßt. Sie gab einen detaillierten Bericht zur Verwendung der Spendengelder.
Selters/Dierdorf. Rund 25 Mitglieder und Gäste des Vereins „Okanona – Kinderhilfe Namibia“ hatten sich im Krankenhaus Selters eingefunden, um Annette Louw zu begrüßen und ihren Bericht zu hören. Die Deutsche, die in Swakopmund lebt, lenkt in Afrika ausschließlich die Maßnahmen, die von dem Westerwälder Verein und seinen Gönnern finanziert werden.
Selbstverständlich lässt sich kaum ein Spender die Gelegenheit entgehen, aus so großer Nähe und von einer neutralen Person zu erfahren, was in Namibia erreicht wurde, wie sich einzelne Projekte entwickeln und – von besonderem Interesse – wie sich die Patenkinder der Mitglieder machen.
Zu den Menschen, die sich bereits bei Okanona engagieren, stießen dabei auch solche, die sich gerade von dieser sehr persönlichen Art der „Entwicklungshilfe“ angesprochen fühlen und nach einer Möglichkeit suchen, sich sozial zu engagieren.
Die Okanona Kinderhilfe Namibia ist ein Hilfsprojekt für Kinder in Swakopmund/Namibia, die dort unter ärmsten Verhältnissen aufwachsen. Seit 2001 unterstützen Mitarbeiter des Evangelischen und Johanniter-Krankenhauses Dierdorf/Selters und Bürger aus der Umgebung aktiv das Projekt. Etwaige Verwaltungskosten des Vereins werden von der Klinik getragen.
Ziele sind die weitere Unterstützung der durch Okanona gebauten Kindergärten, Kindern eine Schulausbildung und Jugendlichen eine Berufsausbildung zu ermöglichen sowie Kindern aus schwierigen Familienverhältnissen, Halb- oder Vollwaisen in einem Heim unterzubringen. Auch werden Patenschaften für Schulkinder und Auszubildende vermittelt.
Anmerkung der Redaktion:
Swakopmund, die Stadt am Meer ist Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt, überwiegend aus Deutschland. Was die Touristen eher selten sehen, sind die wachsenden Slums und die Verelendung der dort lebenden Bevölkerung. Diese Viertel in Richtung Namib Wüste werden immer größer und mit ihnen das Elend für Kinder. Vieles wurde mit Spendengeldern erreicht, so etwa in Mondesa, einem der größten Slums in Swakopmund. Für etwa umgerechnet 30 Euro im Jahr kann eine Familie das Schulgeld bezahlen, das in Namibia Pflicht ist. Und auch hier ist Bildung und Ausbildung oftmals bei den Familien ein Fremdwort, weil das Schulgeld fehlt. Damit entsteht ein dramatisches Gefälle zwischen den jungen Generationen der "weißen" und "schwarzen" Viertel der Stadt. Das birgt sozialen Sprengstoff, der sich heute schon in Gewalt und Kriminalität deutlich zeigt.
Es macht wahrlich Sinn, Spendengelder nur vor Ort zu verwalten, und zwar durch Personen die Land und Leute kennen. Alles andere versandet in irgendwelchen Kanälen, die sich nur schwer entdecken lassen. Deshalb wünschen wir der Okanona Kinderhilfe Namibia noch viel mehr Mitstreiter und eine weiterhin so aktive Annette Louw. (Helga Wienand-Schmidt)
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