Gerhard Starke gab Einblick in die Welt des Verbrechens
33 Jahre lang ermittelte Gerhard Starke aus Hilgert bei der Koblenzer Mordkommission. Jetzt schreibt er Bücher und liest daraus vor, so auch bei der Veranstaltung aus der Reihe „Westerwälder Autoren hautnah“ in der Stadtbücherei Selters.
Selters. Starke las vor mit ruhiger Stimme und ohne Effekthascherei über die schrecklichen Verbrechen des Dieter Zurwehme, dessen Flucht Menschen in ganz Deutschland in Angst und Schrecken versetzt hatte. Konzentriert und zum Teil geschockt folgten die 40 Zuschauer seinem Vortrag.
„Manchmal waren die Opfer nur zur falschen Zeit am falschen Ort“, sagte Starke, als er von den Verbrechen in der Region berichtete. In den vergangenen Jahrzehnten seien etwa 95 Tötungsdelikte nur im Westerwaldkreis geschehen, aber die Polizeidirektion Koblenz habe eine Aufklärungsquote von 95 bis 98 Prozent, erklärte der Kriminalhauptkommissar a. D.
Eine Besucherin wollte wissen, welcher Fall Gerhard Starke besonders bewegt und wie er diese Taten verkraftet habe. Starke erwiderte, dass er immer versucht habe, beim Verlassen des Präsidiums den Schalter umzulegen, was bei Mordfällen, die mit Kindern zu tun hätten, besonders schwer falle. Rückblickend sei auch das Aufschreiben seiner Erlebnisse eine Art Therapie gewesen. Inzwischen könne er nachts wieder durchschlafen.
Beeindruckt von den Einblicken in das Leben eines Ermittlers und mit signierten Büchern verließen die Besucher die Stadtbücherei.
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