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Nachricht vom 28.05.2014    

Der regionale Arbeitsmarkt bleibt im Frühlingshoch

Die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung geht im Bezirk Montabaur leicht zurück, die Quote bleibt bei 4,2 Prozent. Qualifikation öffnet die Tür zu neuen Jobs.


Montabaur. Der heimische Arbeitsmarkt verharrt im Frühjahrshoch. Im Mai bleibt die Arbeitslosenquote für den Bezirk der Arbeitsagentur Montabaur – das sind der Westerwald- und der Rhein-Lahn-Kreis – auf dem Vormonatslevel von 4,2 Prozent. Auch vor einem Jahr wurde exakt derselbe Wert errechnet. Ein genauerer Indikator sind die absoluten Zahlen. Sie spiegeln eine leichte Verbesserung. So sind derzeit in der Region 7.247 Menschen ohne Job gemeldet – 81 weniger als im April und 64 weniger als im Mai 2013.

Dieter Knopp, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Montabaur, interpretiert die Entwicklung so: „Auf einen sehr milden Winter folgte ein ausgesprochen zeitiger Frühling. Das wirkte sich auf dem Arbeitsmarkt aus. Zum einen war der Einbruch durch Eis und Schnee ausgeblieben, den wir in den beiden Vorjahren erlebt hatten. Zum anderen kam der saisonale Aufschwung rascher in Fahrt. Nun lässt diese Dynamik nach. Das beobachten wir sonst einige Wochen später.“

Dazu passt die Lage am Stellenmarkt. Im Mai wurden der Arbeitsagentur von den Betrieben glatte 600 Jobs gemeldet. Das sind 134 weniger als im April. „Wegen der saisonalen Verschiebung ist es aussagekräftiger, den gesamten Stellenzugang seit Jahresbeginn zu betrachten“, sagt Dieter Knopp. Dieser Vergleich fällt positiv aus: Von Januar bis Mai wurden 3.047 Angebote gezählt; das sind 132 mehr als im Vorjahreszeitraum.

Von der grundsätzlich günstigen Entwicklung am Arbeitsmarkt profitieren wie immer nicht alle Personengruppen gleichermaßen. Während die Arbeitslosigkeit der Jüngeren sowohl gegenüber dem zurückliegenden Monat als auch gegenüber dem Mai 2013 zurückging, nahm sie bei den Älteren leicht zu. In der Generation U 25 werden bei einer erfreulich niedrigen Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent aktuell 553 Personen ohne Job gezählt. In der Generation Ü 50 haben 2.466 Männer und Frauen keine Beschäftigung und die Quote beträgt 4,4 Prozent.

Auch in den so genannten Rechtskreisen ist die Entwicklung gegenläufig. Die Arbeitsagentur ist nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) III für alle zuständig, die Arbeitslosengeld I als Versicherungsleistung bekommen. Die Jobcenter Westerwald und Rhein-Lahn betreuen laut SGB II die Menschen und ihre Familien, die in „Bedarfsgemeinschaften“ von der Grundsicherung leben. Zur Klientel der Arbeitsagentur zählen derzeit 3.165 der insgesamt 7.247 Arbeitslosen. Das sind 98 weniger als im Vormonat und 110 weniger als im Vorjahresmonat. Anders sieht es im Bereich der Grundsicherung aus. Hier sind 4.082 Personen ohne Job registriert – das ist eine Zunahme von 17 bzw. 46.



„Ein Grundsatz gewinnt immer mehr an Bedeutung: Qualifikation ist der beste Türöffner zum Arbeitsmarkt“, erklärt Geschäftsführer Knopp. „Deshalb ist es unser vorrangiges Ziel, Arbeitslose zu fördern und ihre Chancen auf neue Jobs zu erhöhen. Damit gewinnen wir zudem Fachkräfte, die die Unternehmen dringend brauchen.“

Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt zeigt, dass sich bei der Agentur für Arbeit Montabaur seit Oktober 2013 (Beginn des Berichtsjahres) 2.273 Bewerber für Lehrstellen gemeldet haben – das sind 52 mehr als im Vergleichszeitraum Oktober 2012 bis Mai 2013. Zugleich boten die Betriebe 1.480 Ausbildungsstellen an – ein leichtes Minus von 28. Die Zahl der noch unversorgten Bewerber liegt bei 891 und damit um 147 unter dem Vorjahreswert. Sie wird in den nächsten Wochen und Monaten erfahrungsgemäß weiter schmelzen.

Um Transparenz zu schaffen, veröffentlicht die Agentur für Arbeit jeden Monat auch die Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht all jene ein, die arbeitsmarktpolitisch gefördert werden – z.B. durch Fortbildung und Umschulung oder einen Zuschuss für Existenzgründer - und in dieser Zeit statistisch nicht als arbeitslos gelten. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 5,3 Prozent. Im April waren es 5,4, vor einem Jahr 5,2 Prozent.

Abschließend ein Blick auf die beiden Landkreise, die der Agenturbezirk Montabaur umfasst. Im Westerwaldkreis sind derzeit 4.433 Menschen ohne Job – 64 weniger als im April und 112 weniger als im Mai 2013. Die Quote liegt bei glatten 4 Prozent und ging im Gegensatz zum Wert des Gesamtbezirks in doppelter Hinsicht leicht zurück - um 0,1 Punkte gegenüber dem Vormonat und 0,2 Punkte gegenüber dem Vorjahresmonat.


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