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Nachricht vom 04.06.2014    

„Hachenburger Frischlinge“ belegen vierten Platz

Als die sechs Männer des Rallye-Teams „Hachenburger Frischlinge“ am 3. Mai bei der 9. Auflage der Allgäu-Orient-Rallye von Oberstaufen im Allgäu bis ans Tote Meer in Jordanien an den Start gingen, hatten sie nur eine vage Vorstellung von dem, was sie erwartet. Nun blicken sie zurück auf mehr als 3 Wochen Abenteuer, unvergessliche Eindrücke und Emotionen pur.

Spendenübergabe im SOS Kinderdorf in Bethlehem Foto: Veranstalter

Westerwaldkreis. Diese Rallye, die sich selbst als „letztes automobiles Abenteuer der Welt“ bezeichnet, hatte es in sich. Im Gegensatz zu Rallyes- wie etwa der Rallye Paris-Dakar- steht hier nicht der Rausch nach Geschwindigkeit im Vordergrund, sondern eher das Kennenlernen von Land und Leuten während der Tour. Und natürlich der Charity-Gedanke, den die sechs Westerwälder zum Mittelpunkt ihrer Teilnahme machten. Dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – verlangt dieses Rennen den Teilnehmern alles ab. Übernachtet haben die „Frischlinge“ in der Regel in ihren Zelten oder unter freiem Himmel. Nur selten kamen sie in den Genuss eines festen Dachs über dem Kopf oder gar einer Dusche. Neben den zum Teil endlos langen Überland-Etappen, bei denen nur Landstraßen genutzt werden durften, forderten vor allem die Off-Road-Etappen Mensch und Maschine alles ab. Hier ging es durch zum Teil extrem unwegsames Gelände oder sogar durch die jordanische Wüste. Und gerade diese Wüste sollte zum größten Abenteuer der „Hachenburger Frischlinge“ während der Tour werden. Denn ausgerechnet hier - wo es bis zum Horizont nichts anderes gibt als Stein, Geröll und Sand – verirrte sich das Team und schaffte es mit Müh und Not gerade noch bei Tageslicht zurück in die Zivilisation. Dabei musste sogar ein Volvo des Teams einen Teil der Strecke auf der Felge zurücklegen, da alle Ersatzreifen aufgebraucht waren.

Anderen Teams erging es noch schlechter: Sie fanden erst am nächsten Tag den Weg aus der Wüste heraus und waren somit gezwungen, die Nacht fernab der nächsten rettenden Ortschaft zu verbringen.

Ein ganz anderes Abenteuer erwartete die Männer aus Hachenburg im wilden Kurdistan, als ein Braunbär den Weg kreuzte. Unerschrocken und mit dem Fotoapparat bewaffnet gingen die „Frischlinge“ dem Bären hinterher, der sich zum Foto-shooting nochmal in kurzer Distanz in voller Pracht präsentierte.

Zum Abenteuer entwickelte sich auch die einzige große Panne des Teams. Als zwischen Istanbul und Ankara die Wasserpumpe eines Einsatzfahrzeugs den Dienst quittierte, musste der Wagen 260 km am Seil abgeschleppt werden. Eigentlich kein riesen Problem, wären da nicht drei bis zu 1800m hohe Pässe zu bewältigen gewesen. Aber auch diese Prüfung absolvierten die „Frischlinge“ und konnten am folgenden Tag bereits wieder mit repariertem Auto dem gesamten Rallye-Tross hinterher fahren.


Fragt man die sechs Team-Mitglieder nach dem schönsten landschaftlichen Erlebnis, wird man sechs unterschiedliche Antworten erhalten. Und jede hat seine Berechtigung. Sei es die kroatische Adria-Küste im Sonnenuntergang, oder das Hochland Bosniens, das an Schottland erinnert. Oder die 18-Milionen Metropole Istanbul, die das Team im Konvoi – oder besser Stoßstange an Stoßstange – durchquerte. Die Canyons im Osten der Türkei, die mal an den berühmten Grand Canyon, mal an die australischen Kimberlys oder nach dem nächsten Bergkamm auch an afrikanische Landstriche erinnerten.



Unbeschreiblich war auch das Erlebnis in Israel vom Mount Tabor – der Legende nach der Namensgeber der Stadt Montabaur – einen 360 Grad-Rundumblick zu genießen. Ganz weit oben im Ranking der landschaftlichen Highlights waren aber mit Sicherheit das Tote Meer und die endlose Wüstenlandschaft in Jordanien.


Die mit Abstand größte Überraschung für die sechs gestandenen Männer waren die Begegnungen mit den Menschen während der Tour. Das Strahlen der Kinderaugen in den entlegensten Ecken der Türkei, die sich über kleine Geschenke der Rallye-Teilnehmer freuten oder die spontanen Einladungen, die den Frischlingen zum Essen oder Übernachten während der Reise ausgesprochen wurden, waren schlichtweg begeisternd.
„Die Tour war die beste Voraussetzung, um die Menschen der bereisten Länder besser kennen und schätzen zu lernen. Wir haben unsagbar viel Spaß mit den Leuten vor Ort gehabt!“, so der „Hachenburger Frischling“ Markus Grodtmann.
Dass den „Hachenburger Frischlingen“ das Helfen extrem wichtig ist, haben sie bereits vor der Abreise unter Beweis gestellt. Mit ihrem Motto „Hilfe erfahren – Spenden abliefern“ unterstützte man bereits vor der Abreise den Kinderschutzbund Hachenburg sowie die Reiner Meutsch FLY&HELP-Stiftung mit Sach- und Geldspenden.
Während der Tour stand in Bethlehem der vorläufige Höhepunkte der Spendenaktion des Teams an: Dem SOS Kinderdorf wurden vor Ort Spenden im Wert von über 10.000 Euro übergeben. Unter anderem Rollstühle und Gehhilfen, die das Sanitätshaus Wittlich den „Frischlingen“ mit auf den Weg gegeben hatte. Bei der Gelegenheit wurde ein Scheck der Stadt Hachenburg für eben dieses SOS Kinderdorf übergeben. Das Team selbst stellte der Einrichtung neben den Sachspenden einen Betrag in Höhe von 3.333 Euro zur Verfügung. Zum Dank wurden die Westerwälder zum Mittagessen eingeladen – und zwar einzeln jeweils mit einer Familie im SOS Kinderdorf. „Dieser Tag war ein Erlebnis, das sich für immer in unseren Köpfen und Herzen eingebrannt hat“, erzählt Jens Scheidereiter, der im Team für die Koordination der Spendenaktionen verantwortlich ist.


Überwältig ist für das Team darüber hinaus die Resonanz aus der Heimat! Als sich die „Hachenburger Frischlinge“ am 2. Mai auf den Weg nach Oberstaufen machten, wurden sie von etwa 150 Fans verabschiedet.

Während der Tour standen sie fast täglich – soweit es der Zeitplan und die Internetverbindung zuließen – mit der Heimat in Kontakt und versorgten die Fan-Gemeinde mit spannenden Tagesberichten. Diese wiederum sendeten unzählige Grüße und Kommentare zurück zum Team. „Frischling“ Markus Windhagen erklärt: „Es hat uns ungemein motiviert, zu erleben wie hoch das Interesse an unserer Rallye zuhause ist“.


Für das große Interesse möchte sich das Team alsbald auch mit einem Dia-Abend oder Ähnlichem bei den Freunden und Unterstützer bedanken. Sobald ein Termin feststeht werden wir darüber berichten.



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