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Nachricht vom 17.06.2014    

Neue „Arche“-Koordinatorin hilft nicht nur den Familien

Iris Westphal leitet das „Arche“-Zentrum für Begegnung, Bildung und Beratung in Höhr-Grenzhausen. Zur Zielgruppe der Arche gehören auch Verwitwete, Alleinerziehende oder Patchwork-Haushalte. Sie soll ein Ort der Bildung, Beratung, Betreuung und Begegnung für Menschen in ihrer jeweiligen Lebenssituation sein.

Iris Westphal in Aktion
Foto:privat

Höhr-Grenzhausen. Ein Familienkochkurs im Evangelischen Kindergarten Höhr-Grenzhausen: Es duftet nach Schokoladenkuchen; Rührbesen klappern in Töpfen; kleine Finger naschen Teig. Mittendrin: eine Frau in einem langen, orangefarbenen Kleid: Sie backt fleißig mit, hat für jeden ein anerkennendes Wort und ist offenbar in ihrem Element. Und dabei ist sie weder Köchin noch Erzieherin: Iris Westphal ist die frisch gebackene Koordinatorin des neuen Zentrums „Arche“ der Evangelischen Kirchengemeinde Höhr-Grenzhausen. Die „Arche“ ist ein Zentrum für Begegnung, Bildung und Beratung und bietet Kurse, Vortragsabende und Beratungen an – unter anderem den Kochkurs, an dem die Koordinatorin nicht nur wegen der leckeren Kuchen teilnimmt. Für Iris Westphal ist er ein prima Beispiel dafür, wie wichtig es ist, dass die Generationen gemeinsame Zeit miteinander verbringen. Eine Zeit, die Familien Kraft gibt.

Das gute Miteinander der Generationen wurde ihr schon früh mit auf den Weg gegeben. „Schon meine Eltern haben sehr viel Wert auf die Familie gelegt“, sagt Iris Westphal. Beruflich ging sie aber zunächst einen anderen Weg: Sie studierte Sportmanagement und arbeitete dann in einem Pharma-Großhandel. Doch dann wagte sie Neues: Nach der Geburt ihres ersten Sohnes leitete sie eine Eltern-Kind-Gruppe, ließ sich zur Naturpädagogin ausbilden, gründete eine Waldspielgruppe und trat im März schließlich die Stelle in Höhr-Grenzhausen an.

Mit dem Dienstantritt der sportlichen Koordinatorin nimmt das Anfang des Jahres ins Leben gerufene Projekt „Arche“ nun also offiziell seine Arbeit auf. Den ursprünglichen Namen hat es freilich nicht mehr: Die evangelische Kirchengemeinde hatte befürchtet, dass die Bezeichnung „Familienzentrum“ diejenigen ausschließt, die nicht mehr zur klassischen Kernfamilie gehören. „Stattdessen wünschen wir uns eine umfassendere Zielgruppe, zu der auch Verwitwete, Alleinerziehende oder Patchwork-Haushalte gehören“, erklärt Iris Westphal. „Deswegen hat der Kirchenvorstand beschlossen, den Namen des Zentrums in ,Arche' zu ändern und somit zu unterstreichen, dass es für jeden offen ist. Es soll ein Ort der Bildung, Beratung, Betreuung und Begegnung für Menschen in ihrer jeweiligen Lebenssituation sein.“



Wobei „Ort“ nicht unbedingt wörtlich zu nehmen ist: Viele der Angebote finden zwar in und um den evangelischen Kindergarten in Höhr-Grenzhausen statt; für manche Kurse und Veranstaltungen weichen die Teilnehmer auf andere Örtlichkeiten aus. „Wir haben eben ein breit gefächertes Programm“, sagt Iris Westphal und nennt den Kochworkshop, die musikalische Früherziehung, einen Kung-Fu-Kurs oder das Eltern-Kind-Turnen als Beispiele. Veranstaltungen, die nicht in Konkurrenz zu den bestehenden Angeboten der Kannebäckerstadt treten sollen, sondern diese ergänzen: „Ich habe die ersten Wochen meiner Dienstzeit genutzt, um mich in den jeweiligen Einrichtungen vorzustellen und Kooperationen auf den Weg zu bringen – etwa mit der ,Zweiten Heimat' oder dem Kinderschutzbund“, unterstreicht die Koordinatorin. Diese Zusammenarbeit ist ihr wichtig. Denn einige der Themen, denen sich das Zentrum widmet, gehen weit über kreative und sportliche Angebote hinaus: „Wir legen Wert auf die Beratung von Familien und Menschen, die nicht mehr weiter wissen. Beispielsweise bietet der Leiter der psychologischen Beratungsstelle der Diakonie im Westerwaldkreis, Frank Müller, spezielle Reihen zum Thema Erziehung an“, sagt Iris Westphal. Es geht ihr eben darum, die Generationen zusammenzuführen. „Vor allem wollen wir Angebote schaffen, bei denen Eltern und Kinder Zeit miteinander verbringen und Dinge gemeinsam erleben.“

Nun hofft Iris Westphal auf viele Unterstützer, die bereit sind, sich ehrenamtlich für das Zentrum zu engagieren. Und sie hofft, dass das Projekt zum Selbstläufer wird: „Es wäre schön, wenn sich die ,Arche' ganz selbstverständlich zu einem festen Treffpunkt in Höhr-Grenzhausen entwickelt und ein Ort mit vielen lachenden Gesichtern für Groß und Klein ist.“ (bon)


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