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Nachricht vom 17.06.2014    

Weidelandschaften und Neue Wildnis

Am Freitag, den 13. Juni war es soweit. Der Bundesfachausschuss (BFA) „Weidelandschaften und Neue Wildnis“ tagte auf Einladung der NABU-Gruppe Koblenz und Umgebung für drei Tage unter der Leitung von Michael Steven im NABU-Naturschutzzentrum Westerwald in Holler.

Naturschützer
Foto:privat

Holler. Selbst definierter Zweck des BFA ist die Förderung der extensiven Beweidung zur Erhaltung wertvoller Kulturlandschaften, der Schaffung großräumiger „Naturnaher Weidelandschaften“ und der Naturentwicklung mit großen Pflanzenfressern in Form der „Neuen Wildnis“. Hierbei wird die Herbivorie als ein ökologischer Schlüsselprozess verstanden, der kontinuierlich von der Naturlandschaft über die Hutelandschaft bis zur bäuerlichen Kulturlandschaft die typische Artenvielfalt mitteleuropäischer Ökosysteme erhalten, das Landschaftsbild geprägt und die natürliche Dynamik gefördert hat. Zur Beweidung werden in vielen Projekten vor allem sogenannte Heckrinder, die sehr den ursprünglichen Auerochsen ähneln, und Wildpferde eingesetzt.

Am Freitag trafen die aus ganz Deutschland angereisten Teilnehmer im Hotel „Altes Bierhaus“ zum Spätnachmittag in Arzbach ein und stürzten sich sofort in das umfangreiche Tagungsprogramm. Am Samstag wurde der Tagungsort dann ins NABU-Naturschutzzentrum Westerwald in Holler verlegt. Einer der Diskussionsschwerpunkte an diesem Tag stellte der Schutz der ganzjährig im Freien gehaltenen Tiere bei Ausnahmesituationen, wie beispielsweise Hochwasserkatastrophen dar. Weiterhin wurden für den Bundesverband des NABU die Leitlinien zum Tiermanagement in Beweidungsprojekten diskutiert und überarbeitet. Die Mittagsmahlzeit der Tagungsteilnehmer bestand in einer Verkostung der verschiedenen Wurstprodukte von Heckrindern aus dem Beweidungsgebiet Schmidtenhöhe, welches von der NABU-Gruppe Koblenz und Umgebung betreut wird. So konnte nach dem Mittagessen in das Thema der verschiedenen Vermarktungsstrategien dieser besonderen Fleisch- und Wurstprodukte übergegangen werden. Viel Aufmerksamkeit erlangte der Vortrag von Ernst-Hermann Maier, dem „Rinderflüsterer“, der extra von der Schwäbischen Alb angereist war und über seine Erfahrungen mit seiner aus über 260 Tieren bestehenden Rinderherde berichtete. Bis in den späten Abend, der im „Alten Bierhaus“ auslief, wurde noch gefachsimpelt und Erfahrungen ausgetauscht.



Am Sonntag fand die Tagung ihren Ausklang durch eine Begehung des 130 ha großen Beweidungsgebiets Schmidtenhöhe. Die Tagungsteilnehmer waren sehr erstaunt über die von Heinz Strunk vorgestellte enorme Artenvielfalt von Flora und Fauna in dem von Heckrindern und Konikpferden beweideten Gebiet des ehemaligen Truppenübungsplatzes. Großes Interesse fanden die Besichtigung der Herde sowie die Fang- und Behandlungsanlagen, die von Andreas Haberzettl, dem für das Tiermanagement der NABU-Beweidungsprojekte in Rheinland-Pfalz Verantwortlichen, vorgeführt und erläutert wurden. Beim Bau der Anlagen wurde vornehmlich an eine für die Tiere schonende und stressfreie Nutzung gedacht, wobei der Sicherheitsaspekt für das Personal nie außer Acht gelassen wurde.

Zusammengefasst, war auch die in 2014 durchgeführte Tagung ein voller Erfolg, der auch durch das angenehme Wetter mit beeinflusst wurde.


Lokales: Montabaur & Umgebung
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