Konzert der KSK-Stipendiaten in Montabaur
Das Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz in Montabaur fördert seit Jahren musikalisch begabte Kinder und Jugendliche. Deren Abschneiden bei hochkarätigen Wettbewerben beweist die Effizienz der Förderung. Stipendien der Kreissparkasse sichern die finanziellen Anforderungen, die die musikalische Ausbildung mit sich bringt. In einem Konzert bewiesen die jungen Leute ihr Können.
Montabaur. Schulleiter Richard Moser, der am Mittwochabend (2. Juli) im Foyer der Kreissparkasse Montabaur charmant durch das Programm führte, indem er zu jedem Komponisten und Stipendiaten kurze Informationen gab, war zu Recht stolz auf seine „musikalischen Wunderkinder“. Alle Stipendiaten waren musikalisch äußerst engagiert, manche mit mehreren Instrumenten vertraut, andere beherrschten neben ihren Instrumenten auch den Gesang. Einige der jungen Künstler waren als Ensemblemitglieder bereits weit gereist. Nicht selten kamen sie als „Quereinsteiger“ in die Oberstufe der Schule.
Jessica Lichtner eröffnete mit Alberto Ginasteras „Danzas Argentinas“ auf dem Klavier den klanglichen Abend. Mehrfach begleitete Alexandra Haupt auf dem Flügel, so bei Tabea Mahlers anrührendem Gesangsvortrag „Russisches Wiegenlied“ von Dimitri Schostakowitsch. Die Arie des Orpheus „Che faro senza Euridice“, von Willibald Gluck für Countertenor komponiert, erstrahlte mit Tabea Mahlers kräftiger Altstimme.
Natalie Schönberger war mit ihrer Klarinette bereits in Wettbewerben erfolgreich. Sie spielte einfühlsam die „1. Fantasie“ des relativ unbekannten Komponisten Georges Marty, der schöne Stücke für Klarinette geschrieben hat. Begleitet wurde sie von Alexandra Haupt, genau wie die nachfolgende Mitschülerin Laura Winnekes. Diese spielt viele Instrumente und war bereits mehrmals bei „Jugend musiziert“ erfolgreich. Singen kann sie auch. Das bewies sie mit der Darbietung von Modest Mussorgskys romantischem Abendgebet eines kleinen Kindes „Gospodij pamiluij“ und dem Titel „Einfältiges Lied“ aus der Sammlung „Brettl-Lieder“ von Arnold Schönberg, dem Erfinder der Zwölf-Ton-Komposition. Nastasja Chodykin interpretierte Sergej Prokofieffs Walzer aus der Oper „Krieg und Frieden“ auf dem Flügel.
Der Gitarrist Matteo Carcassi, Urheber der Variationen über Motive aus Rossinis „Wilhelm Tell“, wurde berühmt, weil er als neue Technik das Spiel mit der Fingerkuppe erfand. Heute müssen die Gitarristen ganz andere Techniken anwenden, wie Julian Gislai mit seiner klassischen Gitarre bewies.
Ein besonderes Stück bot Samira Reuscher, jüngste von fünf musikalisch begabten Schwestern, auf dem Klavier dar: ein „Orgelkonzert“. Drei Namen zeichnen für die von ihr gewählte Komposition verantwortlich. Bach bearbeitete das Original von Vivaldi, Feinberg wiederum bearbeitete Bachs Variationen.
Die ehemalige Seiteneinsteigerin Marie Knaudt spielte mit ihrer Klarinette und Alexandra Haupt am Klavier „Concertino opus 63, 2. und 3. Satz“ von Carl Reissiger, Komponist und Kapellmeister des 19. Jahrhunderts.
Begleitet von ihrer Partnerin Jorja Jung, Schülerin der Klasse 8, sang Kathrin Herrmann trotz einer anhaltenden Erkältung die anspruchsvolle Mozart-Arie der Despina aus „Cosi van tutte“ und „Chanson d’amour“ des Komponisten Gabriel Fauré.
Den Abschluss des Konzertabends gestaltete der zweite männliche Stipendiat Conrad Schorn mit seiner Violine. Er erlernte am Landesmusikgymnasium das Klavierspiel zusätzlich zu seinem Lieblingsinstrument Geige. Als erfolgreiches Orchestermitglied war er bereits auf mehreren Kontinenten unterwegs. Begleitet wurde er zu Peter Tschaikowskis „Scherzo und Melodie opus 42“ von seiner Klavierlehrerin.
„Virtuosität auf hohem Niveau“ bescheinigte Schulleiter Moser seinen Stipendiaten. Er gab seiner Freude Ausdruck, dass dank der KSK-Stipendien der Weg der jungen Musikerinnen und Musiker in die Professionalität oder Studium gesichert ist.
Helmi Tischler-Venter
Lokales: Montabaur & Umgebung
Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |