NABU erkundet Gärten
Der alljährliche gemeinsame Tagesausflug der NABU-Gruppen Hadamar, Hundsangen, Guckheim und interessierter Bürger stand diesmal ganz unter dem aktuellen, überregionalen NABU-Thema `Naturnahes Gärtnern´. Es wurden Gärtnereien besucht, die eine große Vielfalt heimischer Gewächse haben.
Region. Die Fläche aller Privatgärten in Deutschland zusammen genommen entspricht in etwa der Fläche aller deutschen Naturschutzgebiete. Dies birgt ein ungeheures ökologisches Potential. Doch leider wird dies in unseren modernen, auf wenige Elemente reduzierten Gärten nicht ausgeschöpft. Insekten, Amphibien, Vögel und Säugetiere brauchen einheimische Wildpflanzen als Nahrungsgrundlage und zum Beispiel dichte Hecken und alte Bäume als Lebensräume.
In unseren aufgeräumten Gärten, die überwiegend mit exotischen oder sterilen Zierpflanzen bestückt sind, finden sie jedoch kaum noch Nahrung und Lebensräume. Um ein Bewusstsein für diese Problematik zu schaffen und Alternativen aufzuzeigen, fuhr der vollbesetzte Reisebus zunächst zur „ Kräuter- und Wildpflanzengärtnerei Strickler“ nach Alzey, der größten ihrer Art in Deutschland.
Die Bioland zertifizierte Gärtnerei hat rund 1.700 Pflanzenarten im Angebot, rund die Hälfte davon mitteleuropäische Wildarten. Man setzt dort auf Nachhaltigkeit, produziert energie- und wassersparend und hat auf torffreie Pflanzerden umgestellt.
Als nächste Station stand der „ Naturschaugarten Lindenmühle“ in Mainz auf dem Programm. Dort erwartet bereits ein Mitarbeiter der Firma, die diese artenreiche Schauanlage vor rund zehn Jahren im Rahmen der Agenda 21 der Stadt Mainz mit initiiert hatte.
Es finden sich dort unzählige mitteleuropäische Blühpflanzen, Wildrosen, Heckenanpflanzungen und (Obst-)Bäume, darunter zahlreiche `Rote Liste- Arten´. Trockenmauern, Todholzbereiche, Sandhügel, Teich und eine große Insektennisthilfe lockern die Anlage zusätzlich auf.
Nach der Führung, die den wissbegierigen NABUlern Lust auf mehr machte, bestand die Möglichkeit sich in der nahe gelegenen Baumschule umzuschauen und Pflanzen für den eigenen Garten mitzunehmen. Der Gepäckraum des Reisebusses platzte nach diesem Besuch schier aus allen Nähten. Es war ein sehr gelungener und kurzweiliger „NABU on Tour“ Ausflug.
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