Aus weniger mehr machen
„Die Ideologie des ständigen Wachstums, dessen Erfolg am Bruttoinlandsprodukt gemessen wird, ist der Versuch, mit Hilfe einer konsensstiftenden Leerformel die damit verbundene Zerstörung unseres Planeten zu verharmlosen“, appelliert Harry Neumann, Landesvorsitzender und Kreisvorsitzender Westerwald des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND).
Westerwaldkreis. Nicht die Wirtschaft darf der Natur Grenzen setzen, sondern die Natur bestimmt die Grenzen, in denen wir wirtschaften dürfen, ist die Forderung des Umweltschützers.
Neumann postuliert, dass auch die Energiewende werteorientiert und ganzheitlich sein muss. Sie muss zu allererst das Einsparen, den lustvollen Verzicht und das Speichern von Energie „Aus weniger mehr machen“ in den Vordergrund stellen. „Wir dürfen nicht versuchen, unseren bisherigen Lebensstil mit anderen Mitteln im Sinne einer reinen Substituierung fortzusetzen.“
Die bisher aufgestellten Programme und Ziele zum Einsparen reichen nicht aus. Effizienzsteigerungen können sogar zum Gegenteil dessen führen, was beabsichtigt ist, wie es Niko Paech eindrucksvoll in seinem Buch „Befreiung vom Überfluss“ belegt. Paech wird am Freitag, dem 26. September um 19 Uhr zu dem Thema „Befreiung vom Überfluss. Das Märchen vom grünen Wachstum“ im Evangelischen Gymnasium Bad Marienberg referieren.
Harry Neumann gibt konkrete Anregungen, die Seele, Umwelt und Portemonnaie entspannen:
• Schenken Sie sich selbst mehr Zeit und Muße
• Kaufen Sie Obst und Gemüse regional und nach den Jahreszeiten
• Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum - zwei halbe Vegetarier sind auch ein ganzer.
• Geräte reparieren (lassen) und lange benutzen. Beim Kauf auf Langlebigkeit achten.
• Energie sparen - Standby-Geräte ausschalten - Einkaufsfahrten gemeinsam mit Nachbarn erledigen
Der BUND hält weitere Tipps, Adressen und Literaturhinweise bereit:
www.bund.net/themen_und_projekte/nachhaltigkeit.
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