Vielfalt beim Handwerkermarkt in Grenzau
Das Brexbachtal am Fuß der Burg Grenzau war zu eng für die vielen Besucher des 15. Handwerkermarktes am Sonntag, den 17. August. Ihnen wurden vielfältige handgearbeitete Waren angeboten. Deren Entstehung wurde anschaulich vorgeführt, auch Mitmachen war angesagt.
Grenzau. Es ist längst kein Geheimtipp mehr, dass der Handwerkermarkt im idyllischen Ambiente des Örtchens Grenzau ein ganz besonderes Flair besitzt. Daher war auf der gesperrten Straße zwischen dem Rastal-Parkplatz Höhr-Grenzhausen und dem Brexbachtal ein Pendelbus eingesetzt, der besonders bergauf eifrig genutzt wurde.
Die akustische Begrüßung übernahmen die Höhr-Grenzhäuser Parforce-Bläser. Sie übertönten die Kettensäge des Holzkünstlers, der Baumstämme in Tiere und Pflanzen verwandelte. Gepflegte alte Traktoren bildeten die optische Kulisse für den Säger. Mit ganz feinzähnigen Laubsägen wurden Fenster- und Weihnachtsdekorationen und Türschilder erstellt. Gleich nebenan gab es selbst gebastelte Gestecke und dekorative Blumenkastenfigürchen.
Natürlich boten im Kannenbäckerland gleich mehrere Töpfer ihre Keramikarbeiten feil. Geschmeidiger Modellierton regte die Besucher zu Eigenkreationen an. Das Höhr-Grenzhäuser Keramikmuseum hatte für die Zwerge geschrühte Tonzwerge mitgebracht, die mit Glasurfarben ganz individuell gestaltet werden konnten.
Ein Jungdesigner erklärte an seinem kleinen Stand mit Goldschmiedearbeiten leidenschaftlich den Werdegang seines originellen Schmucks. Er hatte reichlich Konkurrenz, denn Schmuck wurde in vielen Ausführungen angeboten. Stricken und Nähen ist offenbar wieder in, denn das textile Angebot war reichhaltig. Zum Glück sind alte Handwerke noch nicht ausgestorben, so konnte man einem Korbflechter, einem Drechsler und einem Glasbläser über die Schultern schauen und staunend erleben, wie aus einem spröden Stück Eisen dank Schmiedekunst eine filigrane Blume wurde.
Träge floss eine endlose Wurst aus Leinölmaische aus der Ölmühle. Feinste Öle, Liköre, Marmeladen, Senfe und Honige lockten die Gourmets. Immer der Nase nach gelangte man zum fahrbaren Backofen mit Steinofenbrot und zu den Ständen mit Gegrilltem. Daneben gab es eine große Kuchenauswahl sowie Getränke für jeden Geschmack von der Interessengemeinschaft Grenzau und der örtlichen Gastronomie.
Das Hotel Zugbrücke veranstaltete parallel zum Markt ein Sommerfest zum 50-jährigen Jubiläum. Auch hier wurden leckere Speisen und Getränke, zum Beispiel Spanferkel vom Spieß, sowie Aktivitäten für Kinder angeboten.
Zur Feier des Tages war auch die Grenzauer Kapelle für die Besucher geöffnet. Der Herrgott hatte daher ein Einsehen und schob die grauen Wolken ganz schnell weiter. Bei trockenem Wetter und marktgeeigneten Temperaturen konnten die über sechzig Handwerker genauso wie die Marktkunden und die Gastronomen mit der Veranstaltung zufrieden sein. Helmi Tischler-Venter
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