Monitoringbericht „erneuerbare Energien“ liegt vor
Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord hat den aktuellen Monitoringbericht zu erneuerbaren Energien in ihrem Direktionsbereich veröffentlicht. Dieser wertet die Themen Windenergie, Bioenergie, Photovoltaik, Wasserkraft und Geothermie in den Regionen Trier und Mittelrhein-Westerwald sowie in der Teilregion Rheinhessen-Nahe statistisch und räumlich aus.
Region. Grundlage ist der Datenbestand des Raumordnungskatasters. Berichtszeitraum ist das Kalenderjahr 2013. „Die Daten verdeutlichen, dass Strom aus erneuerbaren Energien im Norden von Rheinland-Pfalz 2013 weiterhin einen starken Zuwachs aufwies und die installierte und genehmigte Leistung schon mehr als zwei Atomkraftwerke des Typs Mülheim-Kärlich ersetzt“ so Präsident Dr. Ulrich Kleemann. „Ob diese Entwicklung weiter anhält hängt jedoch maßgeblich davon ab, wie sich die Rahmenbedingungen des neuen Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) auf den weiteren Ausbau auswirken.“
Zum Stichtag 31.12.2013 waren im Bereich der SGD Nord 918 Windenergieanlagen mit einer Gesamtnennleistung von rund 1.479 MW am Netz. Dies bedeutet einen Zuwachs seit dem Vorjahr um 44 Anlagen und um eine Gesamtnennleistung von rund 185 MW. Weitere 139 Anlagen mit einer Nennleistung von 352 MW waren am 31.12.2013 genehmigt. Die Steuerung der Windenergie über Regional- und Flächennutzungsplanung wird aufgrund der Teilfortschreibung Erneuerbare Energien des Landesentwicklungsprogramms (LEP IV) in puncto Energiethemen weiter entwickelt.
Zahlreiche Flächennutzungspläne werden derzeit an die neuen Planungsanforderungen angepasst. Zum Stichtag waren im Bereich der SGD Nord 10.749 ha (= 0,82%) zur Nutzung der Windenergie über die Regionalplanung und die Flächennutzungsplanung gesichert. Bei einer Auswertung der Auslastung der rechtswirksamen Vorrangflächen Windenergie der Regionalplanung und Sonderbauflächen Windenergie innerhalb der Flächennutzungsplanung zeigt sich, dass noch sehr viele Flächen unbelegt sind und es hier noch Potentiale für die Errichtung von Windenergieanlagen gibt.
Die Daten des Vorjahres sind jedoch nicht ohne weiteres übertragbar auf das Jahr 2014. Durch weitere Prüfung und Funde geschützter Arten ist die Umsetzung einiger geplanter Projekte inzwischen fraglich geworden.
Im Abschnitt Bioenergie werden Biogasanlagen und nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) genehmigungsbedürftige Biomassefeuerungsanlagen zum Einsatz von Biomasse, wie Holz, Pflanzenöle etc., behandelt. Im Bereich der SGD Nord befanden sich zum Stichtag 31.12.2013 insgesamt 153 Bioenergieanlagen am Netz mit einer installierten Gesamtnennleistung von rund 373 MW. Weitere 32 Anlagen mit einer Feuerungswärmeleistung von 60 MW waren zum 31.12.2013 genehmigt, aber noch nicht errichtet. Sieben weitere Anlagen waren zu diesem Zeitpunkt geplant.
Bei der Wasserkraft spielen vor allem die Wasserkraftanlagen an den Staustufen von Mosel, Nahe, Lahn und Saar eine Rolle. Ausgewertet werden die Wasserkraftanlagen mit einer Nennleistung ab 500 kW, die im Querbauwerksinformationssystem QUIS der Wasserwirtschaftsverwaltung des Landes geführt werden. Hier findet sich auch eine Studie zum Wasserkraftpotential im Land Rheinland-Pfalz, die derzeit überarbeitet wird. Im Bereich der SGD Nord befinden sich 28 Wasserkraftanlagen ab 500 kW mit einer Gesamtnennleistung von rund 227 MW in Betrieb.
Die geothermische Nutzung durch größere raumbedeutsame Anlagen spielt im nördlichen Rheinland-Pfalz derzeit keine Rolle. Hier gibt es lediglich zwei Pilotprojekte zur thermischen Nutzung von Grubenwässern mit einer vergleichsweise kleinen Dimensionierung. Im Übrigen gibt es eine Vielzahl an geothermischen Anlagen zur Deckung des Eigenbedarfs, Statistiken hierzu finden sich auf der Seite des Landesamtes für Geologie und Bergbau (vgl. http://www.lgb-rlp.de/geothermie.html).
Zum Thema Solarenergie werden die großflächigen freistehenden Photovoltaikanlagen im Raumordnungskataster geführt. Dachgebundene Anlagen werden hier nicht erfasst. Im Bereich der SGD Nord waren zum Stichtag 31.12.2013 Freiflächen-Photovoltaikanlagen an 99 Standorten mit rund 635 ha Grundstücksfläche genehmigt und am Netz befindlich. An 26 Standorten mit einer Flächengröße von in Summe 230 ha sind weitere Anlagen projektiert. Die Gesamtnennleistung der am Netz befindlichen und genehmigten Anlagen beträgt rund 235 MW. Der Schwerpunkt der Anlagenentwicklung liegt nach wie vor in der Region Trier. Inzwischen sind jedoch in allen Landkreisen im Bereich der SGD Nord und der kreisfreien Stadt Trier Freiflächen-Photovoltaikanlagen geplant oder bereits am Netz. Es handelt sich bei den Flächen für Photovoltaikanlagen zumeist um Flächenumnutzungen landwirtschaftlicher Flächen, zunehmend jedoch auch um gewerbliche Bauflächen und um militärische Konversionsflächen.
Der Monitoringbericht Erneuerbare Energien ist auf der Homepage der SGD Nord veröffentlicht: sgdnord.rlp.de/energie.
Ein freier Geodatendienst der Themen des Raumordnungskatasters zum Thema Erneuerbare Energien findet sich im Geoportal Rheinland-Pfalz unter www.geoportal.rlp.de/portal.