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Nachricht vom 28.08.2014    

Zahl der Arbeitslosen steigt im August nochmals leicht an

Im Agenturbezirk Montabaur sind 7.303 Menschen ohne Job. Quote: 4,2 % – Ausbildungsmarkt deutlich entspannt. Noch nie waren in der Region so viele Menschen in sozialversicherungspflichtigen Jobs beschäftigt.

Symbolfoto WW-Kurier

Montabaur. Zum zweiten Mal in Folge hat die Arbeitslosigkeit in der Region leicht zugenommen: Ende August sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur, also im Westerwald- und im Rhein-Lahn-Kreis, 7.303 Menschen ohne Job gemeldet. Gegenüber dem Vormonat ist dies ein Anstieg um 138 Personen, gegenüber dem Vorjahresmonat jedoch ein erfreulicher Rückgang um 317 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 4,2 Prozent – nach 4,1 Prozent im Juli 2014 und 4,4 Prozent im August 2013.

Auch wenn der Hochsommer seinen Namen diesmal nicht verdient: die Entwicklung am Arbeitsmarkt verläuft in dieser Phase wetterunabhängig tendenziell nach bekanntem Muster. Und sie lässt sich wieder weitgehend an einer Personengruppe festmachen – den jungen Leuten, die sich nach einer Ausbildung an der so genannten zweiten Schwelle erst einmal arbeitslos melden müssen. Die Zahl der unter 25-Jährigen, die keinen Job haben, wuchs im Juli wie im August stärker als die Gesamtzahl aller, die ohne Beschäftigung sind. „Durch den späten Ferienbeginn in Rheinland-Pfalz haben sich auch viele Arbeitslosmeldungen Jugendlicher nach hinten verschoben“, beobachtet Madeleine Seidel, Chefin der Agentur für Arbeit Montabaur. Die Welle ebbt jedoch deutlich ab: Im Juli erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen in der Generation U25 um 222, im August um 154. Derzeit sind 850 junge Menschen betroffen.

Ihnen macht Seidel Mut: „Wer eine Ausbildung absolviert hat, besitzt das beste Startkapital für ein erfolgreiches Berufsleben. Dank des demografischen Wandels und des steigenden Bedarfs der Unternehmen an qualifiziertem Personal sind die Aussichten, rasch eine Stelle zu finden, ausgesprochen gut.“

Am Arbeitsmarkt herrscht immer eine hohe Fluktuation. So gab es im August 2.537 Zugänge in und 2.396 Abgänge aus Arbeitslosigkeit. Darunter kamen 891 Männer und Frauen aus Erwerbstätigkeit, während weniger – sprich 666 - in einen neuen Job gingen. Madeleine Seidel erwartet, dass dieses Verhältnis sich mit der Herbstbelebung wieder umkehrt und zum Positiven wendet. Die gute Nachricht ist: Noch nie waren in der Region so viele Menschen in sozialversicherungspflichtigen Jobs beschäftigt wie derzeit. Zum Stichtag 31. Dezember 2014 (das sind die neuesten Zahlen) waren es mehr als 92.000 Personen.

Erste Anzeichen dafür, dass die „Sommerpause“ zu Ende geht, kommen vom Stellenmarkt. Im August wurden dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur und der beiden Jobcenter Westerwald und Rhein-Lahn 830 Stellen gemeldet; das sind 184 mehr als im Juli und 146 mehr als im August 2013. Die „Gesamtrechnung“ seit Jahresbeginn weist mit 5.369 Jobangeboten ein Plus von 238 aus – verglichen mit dem Zeitraum Januar bis August 2013. Der Bestand an zu vermittelnden Stellen hat die Zweitausendermarke überschritten und liegt nun bei 2.149.



Am Ausbildungsmarkt setzt sich die Entspannung fort. Viele junge Menschen wissen inzwischen, wie es nach der Schule weiter geht – mit einer Ausbildung, einem Studium oder einem weiteren Schulbesuch. Gab es Ende Juli 540 noch unversorgte Lehrstellenbewerber, sind es nun mit 252 weniger als halb so viele.

Auf der anderen Seite gibt es 268 unbesetzte Ausbildungsplätze. Rein rechnerisch betrachtet, könnten also alle noch Suchenden zum Zuge kommen. Aber Berufswünsche (nicht selten fixieren sich Jugendliche auf vermeintliche Traumjobs) und mangelnde Eignung, Mobilität oder Flexibilität sind die Hauptgründe, dass unversorgte Bewerber und offene Stellen nicht 1 zu 1 zueinander passen. „Oft kostet es viel Energie, die richtige Lehrstelle zu finden“, weiß Madeleine Seidel. „Aber diese Energie sollten Jugendliche und auch Eltern unbedingt investieren. Schließlich gilt es, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Dabei helfen unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater. Auch jetzt ist es noch möglich, einen Ausbildungsvertrag zu bekommen – sozusagen in letzter Minute für das jetzt beginnende Ausbildungsjahr.“ Seidel rät allen, die noch nicht am Ziel sind, schnellstmöglich Kontakt mit der Berufsberatung aufzunehmen. Die kostenlose Servicenummer: 0800 4 5555 00.

Zum Schluss der „geteilte Blick“ auf die beiden Landkreise, die von der Arbeitsagentur Montabaur und den beiden Jobcentern Westerwald und Rhein-Lahn betreut werden: Für den Westerwald werden 4.542 Menschen ohne Job gezählt. Das sind 114 mehr als im Juli, aber 215 weniger als im August 2013. Die Quote stieg im Monatsverlauf um 0,1 auf 4,1 Prozent. Ein Jahr zuvor waren es 4,4 Prozent. An Rhein und Lahn gibt es 2.761 Arbeitslose – nur 24 mehr als im Juli und 102 weniger als vor einem Jahr. Aktuell beträgt die Quote 4,3 Prozent, was einen Anstieg von 0,1 Punkten gegenüber dem Juli und einem Rückgang von 0,2 Punkten gegenüber dem August 2013 bedeutet.


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