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Nachricht vom 16.09.2014    

Kulturschatz aus dem Mittelalter wird restauriert

Außerordentlich reges Interesse der Bevölkerung an dem historischen Kunstschatz in der Matthäuskapelle in Hüblingen konnte die Evangelische Kirchengemeinde Neunkirchen am „Tag des Offenen Denkmals“ feststellen. Zahlreiche Interessierte, auch von außerhalb der Verbandsgemeinde Rennerod, besichtigten die gotischen Wandmalereien, die gegenwärtig restauriert werden.

Viele Besucher bewundern Wandgemälde in der Hüblinger Matthäuskapelle. Fotos: privat.

Hüblingen. Die Malereien sind um das Jahr 1450 entstanden, etwa 65 Jahre nach dem Bau der Kapelle. Die vergangenen Jahrhunderte, den Dreißigjährigen Krieg und den 1. und 2. Weltkrieg, überstanden die Gemälde weitgehend unbeschadet. Die Wandmalereien zeigen unter anderem Passionsszenen, die Schutzheiligen der Kapelle und den Heiligen Christophorus, der das Jesuskind durch den Fluss trägt. Im Gewölbe sind Szenen des Jüngsten Gerichts zu sehen. Rund 70 Prozent der Gemälde sind erhalten geblieben. Zurzeit sind die Arbeiten zur Restaurierung noch nicht abgeschlossen.

Am Vormittag hielt der leitende Restaurator Sven Trommer aus Weilburg einen Vortrag, in dem er auf die Baugeschichte und historische Einordnung der Malerei, die Ikonografie der Wandmalereien, Technologie und Stilistik, Restaurierungsgeschichte und -konzept einging. Die Gemälde seien außergewöhnlich qualitativ hochwertig, berichtete Trommer. Der besondere Malstil lasse vermuten, dass die Wandmalerei von einem Künstler der Kölner Malschule, die sehr angesehen war, angefertigt worden seien. Im Anschluss hatten die Besucher der nur knapp 100 Personen fassenden Kapelle Gelegenheit Fragen zu stellen. Am Nachmittag hielt Joachim Bay als Experte für Kirchengebäude der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) einen weiteren sehr gut besuchten Vortrag zur historischen Bedeutung des Denkmals.



Die Kosten der Restauration liegen bei rund 125.000 Euro, berichtete der Kirchenvorstandsvorsitzende der Kirchengemeinde, Bernhard Nothdurft. Rund 65 Prozent der Kosten trägt die EKHN. 30.000 Euro werden durch die Generaldirektion Kulturelles Erbe aus Mainz gefördert. Spenden kamen bisher von der Kreissparkasse Westerwald, der NASPA-Stiftung, der Ortsgemeinde Hüblingen und vielen privaten Spendern. Die Matthäuskapelle, die regelmäßig von der evangelischen Kirchengemeinde genutzt wird, soll ab dem 1. Advent wieder für Gottesdienste zur Verfügung stehen. Bis dahin sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. (shg)



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