Werbung

Nachricht vom 26.09.2014    

Auch Spinnen lieben steinige Lebensräume

Leider ist es auch heute immer noch so, dass bei vielen Mitbürgern Spinnen als lästig oder sogar als gefährlich empfunden werden. Daher führte eine Wanderung des NABU Hundsangen rund um den Hundsänger Steinbruch, um vor allem die Welt der Spinnen kennen zu lernen.

NABU Spinnenexkursion im Steinbruch. Fotos: NABU

Hundsangen. Der Biologe Volker Hartmann, Spezialist, wenn es um Spinnen geht, brachte auch die jungen Teilnehmer zum Staunen über die vielen Arten, deren filigrane Netze oder die Lebensweise dieser und unerwartet vieler weiterer Tiergruppen entlang der Wege, unter Steinen, sowie in Grünlandsäumen.
Zunächst galt es Spinnen, Weberknechte, Milben und Zecken überhaupt richtig zu erkennen. Ein unverwechselbares Merkmal ist die Anzahl ihrer Beinpaare: vier Beinpaare hat jede Spinne im Unterschied zu sechs bei einem Insekt. Die vier Beinpaare befinden sich am Kopfbruststück, dann folgt der Hinterleib mit den inneren Organen und den Spinnwarzen. Kreuzspinnen mit ihrer kreuzartigen Hinterleibszeichnung gehören zu den größten und bekanntesten Spinnen. Die kräftigen Tiere, auf die man im Hochsommer allerorten trifft, haben eine nur wenig versteckte Lebensweise. Die Garten-Kreuzspinne Araneus diadematus am weißlichen Kreuz erkennbar, steht dabei stellvertretend für diese Spinnenfamilie und man kann fast sagen, sie ist das Sinnbild der Spinne. Vermutlich haben die meisten Menschen, so Volker Hartmann, gerade diese Radnetzspinne vor dem geistigen Auge, wenn das Wort Spinne fällt. Am Kopf befinden sich entweder 6 oder 8 Augen, die sie benötigen, wenn die 8 Beine treffsicher über die ganz fein gesponnenen Netzfäden laufen sollen. Gefährlich sind Spinnen jedoch nur für ihre Beute, das gilt zumindest in Mitteleuropa. Die Nahrung wird durch Verdauungssäfte vor dem Mund verflüssigt und dann aufgesogen. Um die 800 Arten sicher zu unterscheiden, bedarf es für den Einsteiger eines Mikroskops oder Binokulars und etwas Einarbeitung. Weitere Arten im Steinbruch wie etwa die durch ihre quergestreiften gelben Binden ebenfalls leicht erkennbare wärmeliebende Zebraspinne ist ebenfalls unverwechselbar. Die erst vor wenigen Jahrzehnten aus dem Süden eingewanderte Art bevorzugt kurzgrasige, steinige und bodenwarme Lebensräume wie häufig in Ton- und Steinbrüchen sowie in wärmeliebenden Magerrasen.



Ihren sonnigen und steinigen Lebensraum in und um den Steinbruch teilen sich die Spinnen mit dem Kleinem Tausendgüldenkraut, der Rauhen Nelke und dem Filzkraut. Im Fels- oder Abbaubereich brüten Uhu und Flußregenpfeifer sowie auf den Halden Zauneidechse und Schlingnatter. Tümpel sind Voraussetzung für Geburtshelferkröte und Kreuzkröte, aber auch für Mosaikjungfer, Heidelibellen und Winterlibelle. Kurzschwänziger Bläuling, Kleiner Perlmutterfalter und Mauerfuchs rasteten auf vegetationsarmen und lückigen Rasen. Fazit der dreistündigen Wanderung der Hundsangener Naturfreunde: nicht nur Stein-Spinnen lieben steinige Lebensräume.


Lokales: Wallmerod & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Wallmerod auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Vereine


Fußballverband Rheinland feierte sein 75-jähriges Jubiläum in Straßenhaus

Straßenhaus/Region. Allen Grund zum Feiern hatte der Fußballverband Rheinland, der sich bereits 1949 gegründet hat, trotz ...

Rotary Club Westerwald auf dem Katharinenmarkt in Hachenburg: Tradition trifft auf soziales Engagement

Hachenburg. Der Katharinenmarkt bietet nicht nur eine einzigartige Atmosphäre, sondern auch die Möglichkeit, Freunde zu treffen ...

St. Hubertus Schützenbruderschaft Roßbach lädt zum Patronatsfest ein

Roßbach. Die St. Hubertus Schützenbruderschaft Roßbach begeht am Samstag, dem 16. November, ihr Patronatsfest. Um 17 Uhr ...

Sportliche Ehren in Rennerod: Besondere Anerkennung für ehrenamtliche Wegepaten

Rennerod. Die Verbandsgemeinde Rennerod führte auch dieses Jahr wieder eine Ehrung von Personen durch, die sich im sportlichen ...

Seniorenzentrum St. Franziskus enthüllt neue Outdoor-Attraktion: einen Brunnen

Selters. Die neueste Errungenschaft des Seniorenzentrums ist ein Brunnen mit einem Becken und drei Quellsteinen mit Pumpen, ...

Letzter Radler-Stammtisch der Equipe EuroDeK: Ein Rückblick und ein Ausblick

Montabaur/Nassau. Dabei wird das ereignisreiche Jahr 2024 reflektiert und Pläne für 2025 geschmiedet: Die Equipe EuroDeK, ...

Weitere Artikel


AWO-Vortrag „Zeitenwende – vom gesunden Umgang mit der Zeit“

Wirges. Gefühlter Zeitmangel mindert die Erlebnisqualität. Die Getriebenen versäumen die Gegenwart, können nicht genießen ...

Wettbewerbspreis Malerei im Dierdorfer Uhrturm verliehen

Dierdorf. Uhrturm-Galerist Ulrich Christian konnte neben den ausstellenden Künstlern, deren Freunden und Kunstinteressenten ...

Gasflasche explodiert: 36-Jähriger lebensgefährlich verletzt

Ransbach-Baumbach. Am späten Freitagnachmittag, 26. September, gegen 18 Uhr, kam es in einem Gastronomiebetrieb in Ransbach-Baumbach ...

Termine des Westerwaldvereins Bad Marienberg

Bad Marienberg. Wanderführer-Treffen
Der Wanderplan für 2015 sollte langsam Gestalt annehmen - deshalb sind alle Interessierten ...

Leitplanke demoliert und einfach weitergefahren

Norken. Ein 57-jähriger PKW-Fahrer befuhr die Bundesstraße 414 aus Richtung der „Schneidmühle“ kommend in Richtung Kirburg. ...

Autofahrerin bei Unfall auf der K 64 verletzt

Dreisbach. Eine 34-jährige PKW-Fahrerin befuhr die Kreisstraße 64 aus Richtung Dreisbach kommend in Richtung Hachenburg. ...

Werbung